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Hormonell-erblicher Haarausfall (Alopecia androgenetica)

Grundlagen

Bei hormonell-erblichem Haarausfall (fachsprachlich Alopecia androgenetica) handelt es sich um die häufigste Ursache von Haarausfall. Alopecia androgenetica ist in zirka 95 Prozent der Fälle für den Haarverlust verantwortlich. Dieser wird dadurch verursacht, dass genetisch bedingt eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber Testosteron (männliches Sexualhormon) besteht, welche zu einem frühzeitigen Verlust der Kopfhaare führt.

Von Alopecia androgenetica sind in erster Linie Männer ab dem 20. bis 25. Lebensjahr betroffen. In manchen Fällen setzt der Haarverlust bereits früher ein. Etwa 50 Prozent aller Männer leiden im Laufe ihres Lebens unter hormonell-bedingtem Haarausfall.

Auch Frauen können von Alopecia androgenetica betroffen sein – aufgrund der geringeren körpereigenen Testosteronproduktion jedoch weitaus seltener als Männer. Vor Beginn der Menopause (Wechseljahre) leiden schätzungsweise zehn Prozent und im Lebensabschnitt nach der Menopause etwa 25 Prozent aller Frauen an hormonell-erblichem Haarausfall.

 

Ursachen

Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass hormonell-erblicher Haarverlust auf einer übermäßigen Bildung des männlichen Geschlechtshormons Testosteron beruht, liegt die Ursache in einer vererbten Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber Androgenen (männlichen Hormonen). Die Ansicht, glatzköpfige Männer seien aufgrund hoher Testosteronspiegel besonders potent, weist sich somit als falsch heraus.

Besteht eine genetisch-bedingte Überempfindlichkeit gegenüber Androgenen (beispielsweise Testosteron), wird unter Androgen-Einfluss die Wachstumsphase der Haare immer kürzer. Zusätzlich schrumpfen die Haarfollikel zusehends. Dies führt dazu, dass mit der Zeit nur noch dünne und kaum sichtbare Vellushaare (Wollhaare) gebildet werden können. Die Vellushaare bleiben auf der Kopfhaut bestehen oder fallen komplett aus, ohne dass es zur Neubildung von Haaren kommt.

Für den genetisch-bedingten Haarausfall bei Frauen spielt die Menopause (Wechseljahre) eine große Rolle. Durch die Umstellung des Hormonhaushaltes während den Wechseljahren wird der Haarausfall begünstigt.