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Refluxkrankheit (Refluxösophagitis)

Grundlagen

Unter einer Refluxösophagitis (Refluxkrankheit) versteht man eine Entzündung der Speiseröhre. Verursacht wird die Erkrankung durch den Rückfluss von saurem Magensaft (Säurereflux) in die Speiseröhre (Ösophagus). Eine häufige Ursache für den Säurerückfluss ist ein Versagen des Ösophagussphinkters (Schließmuskel am Mageneingang). Umgangssprachlich wird die Erkrankung auch als chronisches Sodbrennen bezeichnet.

Von der Entzündung ist hauptsächlich der untere Abschnitt der Speiseröhre betroffen, da dieser Teil direkt in den Magen mündet. Bei der chronischen Refluxösophagitis (wiederkehrende Speiseröhrenentzündung) besteht das Risiko, dass sich aufgrund des andauernden Entzündungsprozesses mit der Zeit ein Speiseröhrenkrebs entwickelt.

Etwa jede fünfte Person in den westlichen Industriestaaten leidet an der Refluxkrankheit. Sämtliche Altersgruppen – einschließlich Babys und Kinder – können davon betroffen sein. Beobachtungen zufolge nimmt sowohl die Häufigkeit der Refluxösophagitis, als auch die Häufigkeit der seltenen Folgeerkrankung Speiseröhrenkrebs zu.

 

Ursachen

Die Ursache der Refluxkrankheit liegt in einem Versagen des Ösophagussphinkters (Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre), wodurch der saure Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließen kann. Durch die ständige Magensäurebelastung entwickelt sich eine chronische Entzündung der Speiseröhren-Schleimhaut.

Einer Refluxösophagitis können mehrere Ursachen zugrunde liegen:

  • Der Ösophagussphinkter (Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre) ist zu schwach und schließt daher nicht ausreichend.
  • Die Durchtrittsöffnung der Speiseröhre durch das Diaphragma (Zwerchfell) ist zu groß.
  • Der Verschluss des Magens in Richtung Speiseröhre wird durch anatomische Begebenheiten verhindert.

Die genaue Ursache, warum der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre bei manchen Menschen zu schwach ist, ist bislang nicht bekannt. Als gesichert gilt jedoch, dass zusätzliche Faktoren wie Übergewicht, Nikotin, Alkohol und spezielle Medikamente das Risiko einer Refluxösophagitis erhöhen.

Zudem kann die Refluxkrankheit bei Frauen gegen Ende der Schwangerschaft hin auftreten, da der Magen durch das Ungeborene nach oben gedrückt wird, wodurch etwas Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt. Etwa jede zweite Frau leidet im letzten Schwangerschaftsdrittel unter der Refluxösophagitis.