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Masern bei Baby und Kind

Therapie

Bei Kindern mit einer Masernerkrankung ist es wichtig, dass sie in einem kühlen, abgedunkelten Zimmer genügend Erholung finden. Eine spezifische Therapie gegen Masern existiert nicht.

Da der Körper im Krankheitsfall und besonders bei Fieber einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf hat, sollte darauf geachtet werden, dass das erkrankte Kind ausreichend trinkt. Die Verabreichung von fiebersenkenden Medikamenten (Antipyretika) und hustenlösender Mittel (Antitussiva) kann empfehlenswert sein, sollte jedoch zuvor mit dem Arzt abgesprochen werden. Falls beim Kind Komplikationen (zum Beispiel ein ungewöhnlich schwerer Verlauf oder eine Hirnhautentzündung) auftreten, sollte umgehend ein Krankenhaus aufgesucht werden.

Folgende Ratschläge lindern die Symptome und helfen bei der Heilung:

  • Ab 38,5°C Körpertemperatur können kalte Wadenwickel bzw. Fieberzäpfchen helfen, das Fieber zu senken. Auf Wadenwickel sollte jedoch nur zurückgegriffen werden, falls das Kind warme Beine, Füße, Arme und Hände hat.
  • Das Kind sollte viel trinken und nur leicht verdauliche Speisen zu sich nehmen.
  • Da durch die Augenentzündungen eine schmerzhafte Überempfindlichkeit gegenüber Licht besteht, sollte das Zimmer des Patienten abgedunkelt sein.
  • Bei einem verschleimten Hals können Hustensäfte und Hustentees hilfreich sein, um den Schleim zu lösen und ihn so leichter abhusten zu können. Hustenreizhemmende Medikamente sollten allerdings nicht eingenommen werden, da das erkrankte Kind sonst den Schleim nicht mehr abhusten kann. Dies würde das Risiko erhöhen, im Laufe der Erkrankung zusätzlich an einer durch Bakterien verursachten Lungenentzündung zu erkranken. Des Weiteren sollten auch keine codeinhaltigen Mittel verabreicht werden.
  • Auch wenn Fieber und Ausschlag wieder abgeklungen sind, sollte sich das Kind noch einige Tage schonen, da die Abwehrkräfte nach einer Masernerkrankung noch ziemlich geschwächt sind. Erst ein bis zwei Wochen nach der Krankheit sollte es wieder den Kindergarten bzw. die Schule besuchen.

 

Prognose

Bei einem unkomplizierten Verlauf bildet sich der Hautausschlag nach vier bis fünf Tagen wieder zurück und die Masernerkrankung heilt ab. Gefürchtet sind jedoch die schweren, folgenreichen Komplikationen. Vor allem bei Babys, Erwachsenen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem kommt es relativ häufig zu Mittelohr- und Lungenentzündungen während einer Masernerkrankung. Falls sich bei einem Kind der plötzlich Krankheitszustand verändert oder das hohe Fieber anhält, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.

Folgende Komplikationen können auftreten:

  • Im Laufe der Erkrankung kann es zusätzlich zu bakteriellen Infektionen wie beispielsweise einer Lungen- oder Mittelohrentzündung kommen. Anzeichen für eine mögliche Mittelohrentzündung sind Ohrenschmerzen. Kurzatmigkeit oder Atemnot können ein Hinweis auf eine Lungenentzündung sein.
  •  In einigen Fällen tritt in der Hornhaut der Augen eine schwere Entzündung auf, die sich mit Gesichtsfeldeinschränkungen und Sehverlust bemerkbar machen kann.
  • Bei etwa einer von tausend Erkrankungen kommt es zum Auftreten einer Meningoenzephalitis. Darunter versteht man eine Entzündung der Hirnhäute sowie des Gehirns, die in bis zu 20% der Fälle tödlich verläuft und bei 20 – 40% dauerhafte Schädigungen des Gehirns verursacht. Diese können beispielsweise zu Lähmungen, Sprachstörungen, Hörverlust oder geistiger Behinderung führen. Anzeichen einer Hirnhautentzündung können starke Kopfschmerzen, ein steifer Nacken, Erbrechen oder eine hohe Berührungsempfindlichkeit sein.
  • Die gefürchtetste Spätkomplikation einer Masernerkrankung ist die subakute sklerosierende Panenzephalitis, die mit einer Wahrscheinlichkeit von zirka 1:100.000 auftritt. Dabei handelt es sich um eine langsam verlaufende Entzündung des Gehirns, bei der die Nerven zunehmend geschädigt werden. Die ersten Symptome treten in der Regel erst etwa sieben Jahre nach einer Masernerkrankung auf. Die Krankheit ist unheilbar und verläuft über zunehmenden geistigen Verfall (psychische Störungen, Demenz, Muskelkrämpfe, epileptische Anfälle) innerhalb von bis zu drei Jahren immer tödlich.
  • Selten kann es auch zu toxischen Masern kommen, die mit blutendem Ausschlag, Schleimhautblutungen, langanhaltendes hohes Fieber und Krämpfen einhergehen und oft tödlich verlaufen. In erster Linie sind immungeschwächte Personen davon betroffen.
  • Sehr selten treten auch Schwarze Masern auf, die Blutungen aus Nase, Mund und Darm verursachen.

Durch eine Infektion mit dem Masernvirus, aber auch mithilfe einer Masernimpfung, wird eine lebenslange Immunität aufgebaut, wodurch erneute Erkrankungen verhindert werden.

Vorbeugen

Eine Masernimpfung bietet lebenslangen, sicheren Schutz vor einer Erkrankung. Dabei wird durch den Arzt ein abgeschwächter Lebendimpfstoff verabreicht. Im Körper werden daraufhin Antikörper gegen das Masernvirus gebildet, wodurch eine Immunität ohne vorhergehende Erkrankung erzeugt wird.

Es wird empfohlen, alle Kinder zwischen dem 11. bis zum 14. sowie dem 15. bis 23. Lebensmonat zweimal zu impfen, was in 99% der Fälle zu einer lebenslangen Immunität führt. Ob noch ein ausreichender Impfschutz vor einer Masernerkrankung besteht, kann beim Arzt durch eine Blutuntersuchung abgeklärt werden.