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Parodontitis

Therapie

Die vollständige Entfernung der bakteriellen Zahnbeläge stellt einen wichtigen Teil der Parodontitis-Behandlung dar. Um dies zu erreichen, werden im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung (PZR) weiche und harte Zahnbeläge über dem Rand des Zahnfleisches entfernt. Somit handelt es sich bei der PZR nicht nur um eine wichtige Vorsorgemaßnahme, sondern auch um einen zentralen Bestandteil der Parodontitis-Therapie.

Anschließend wird eine Versorgung der beschädigten Zähne, zum Beispiel mit Füllungen, durchgeführt. Dabei ist wichtig, dass zuvor sämtliche Zahnbeläge und Bakterien mittels Kürette (speziell geformtes Instrument) oder Ultraschallgeräten aus den Zahntaschen entfernt werden. Da die Entfernung der Plaques manchmal Schmerzen verursachen kann, kann das Verfahren je nach Wunsch des Patienten unter lokaler Betäubung durchgeführt werden. Nach etwa zwei bis drei Wochen wird das Ergebnis der Plaqueentfernung kontrolliert. Unter Umständen muss die Behandlung an manchen Stellen wiederholt werden.

Handelt es sich um sehr schwere Formen der Parodontitis, müssen gegebenenfalls Antibiotika verabreicht werden, um die entzündungsauslösenden Bakterien erfolgreich bekämpfen zu können. Auch eine Glättung der Zahnwurzeloberfläche und eine Entfernung von krankem Gewebe kann erforderlich sein.

Falls die Parodontitis bereits sehr weit fortgeschritten ist, ist in manchen Fällen ein chirurgischer Eingriff notwendig. Dabei wird der erkrankte Bereich aufgeschnitten, anschließend werden die Zahnbeläge entfernt. Die Wunde wird geklebt oder vernäht. Sitzen die Zähne nur noch locker im Zahnhalteapparat, kann es unter Umständen notwendig sein, die Knochentaschen mit Knochenersatzmaterialien aufzufüllen.

Um dauerhaft eine erfolgreiche Therapie gewährleisten zu können, ist eine gute Nachsorge besonders wichtig. Etwa alle drei bis sechs Monate sollte eine Kontrolle der der Zähne und der Zahnfleischtaschen beim Zahnarzt durchgeführt werden. Zudem hilft eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung dabei, das Risiko einer erneuten Parodontitis stark zu senken.

Ein weiteres wichtiges Ziel einer nachhaltigen Parodontitis-Behandlung stellt eine ausführliche Aufklärung des Patienten über die Erkrankung und die Leistung von Hilfestellungen zur optimalen Pflege der Zähne dar. Durch eine gute Zahnhygiene kann der Patient selbst den wesentlichsten Beitrag für eine gute Gesundheit des Zahnfleisches und der Zähne leisten.

Prognose

Die Prognose einer Parodontitis ist stark vom Ausprägungsgrad der Erkrankung sowie einer engen Kooperation zwischen Arzt und Patient abhängig. Gelegentlich kann sich eine Parodontitis-Behandlung sehr langwierig gestalten.

Wird die Parodontitis zu einem frühen Zeitpunkt diagnostiziert und behandelt, ist die Prognose zumeist günstig. Der Heilungsprozess beginnt, sobald die Oberfläche der Zahnwurzel geglättet ist und die Bakterien erfolgreich entfernt sind. Der Verlauf des Heilungsprozesses ist zudem vom Gesundheitszustand des Patienten abhängig – bei Personen mit geschwächtem Immunsystem ist der Krankheitsverlauf häufig weniger gut. Des weiteren spielt das Alter der Patienten eine Rolle, da die Fähigkeit des Gewebes, sich zu erneuern, sowie die Wundheilungsfähigkeit mit steigendem Lebensalter nachlassen.

Längerfristig lässt sich eine gute Prognose nur erreichen, wenn die Betroffenen eine optimale Zahnpflege und Mundhygiene einhalten und regelmäßig Kontrollen beim Zahnarzt durchführen lassen. Andernfalls besteht eine großes Risiko für ein erneutes Auftreten der Parodontitis.

Bleibt eine Parodontitis unbehandelt, führt sie mit der Zeit fast ausnahmslos zum Verlust der Zähne.

Vorbeugen

Durch die Einhaltung einer konsequenten Zahnpflege sowie Mundhygiene lässt sich gut einer Parodontitis vorbeugen. Die Zähne sollten täglich morgens und insbesondere abends gründlich gereinigt werden – bestenfalls nach jedem Essen. Zudem sollte die Zahnbürste regelmäßig gewechselt werden.

Da mittels einer normalen Zahnbürste nur die Vorderseite der Zähne, nicht jedoch die Zahnzwischenräume gereinigt werden, kann es in manchen Fällen trotz einer konsequenten Zahnpflege zu einer Parodontitis kommen. Um auch diese Stellen effektiv zu reinigen, empfiehlt sich die Verwendung von Interdentalbürstchen (Zahnzwischenraum-Bürstchen) oder Zahnseide. Auf diese Weise kann das Risiko einer Zahnfleischentzündung und einer Parodontitis sehr stark gesenkt werden.

Bei Plaque (Zahnbelag) handelt es sich um einen dünnen, unsichtbaren Biofilm, der fest auf der Zahnoberfläche haftet und mit der Zeit eine Parodontitis verursachen kann. Eine gründliche Entfernung des Plaques bietet somit den besten Schutz vor der Entstehung von Parodontitis oder Karies. Folgende Punkte sollten beachtet werden, um Zahnbelag vorzubeugen:

  • Zweimal jährlich sollte eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden. Dabei werden mithilfe spezieller Instrumente die Zähne und Zahnzwischenräume vom Zahnstein befreit. Als Ergebnis haben die Zähne danach absolut glatte Oberflächen, wodurch sich der Zahnbelag nicht so leicht anhaften kann.
  • Fragen Sie Ihren Zahnarzt, wie man die Zähne optimal reinigt und wie die Zahnseide richtig angewendet wird.
  • Zweimal pro Jahr sollte eine Routinekontrolle beim Zahnarzt durchgeführt werden.
  • Süßigkeiten (wie beispielsweise Bonbons, Schokolade, zuckerhaltige Kaugummis, zuckerhaltige Getränke) sollten nicht über den ganzen Tag verteilt konsumiert werden, da die Bakterien im Mund ansonsten regelmäßig mit Zucker versorgt werden. Es ist empfehlenswert, Süßes nur direkt nach den Hauptmahlzeiten zu essen und im Anschluss die Zähne zu putzen.