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Amöbenruhr (Amöbiasis)

Therapie

Bei der Therapie der Amöbenruhr muss einerseits darauf geachtet werden, dass die Krankheitssymptome verschwinden, andererseits sollte auch die Weitergabe des Erregers schnell unterbunden werden. Dazu wird ein so genanntes Kontaktamäbizoid verschrieben, welches auch verwendet werden sollte, wenn keine Beschwerden, sondern nur der Erregernachweis vorliegt.

Die Symptome bekämpfen

Im Vordergrund steht, dass die Symptome bekämpft werden. Deswegen wird anfangs alles gemacht, um Durchfälle, Bauchkrämpfe und alle anderen möglichen Beschwerden zu beseitigen. Es darf aber natürlich nicht bei dieser Behandlung bleiben, zumindest nicht, wenn es Anzeichen gibt, dass das körpereigene Immunsystem nicht mit dem Parasit fertig wird. Dann muss eine antibiotische Therapie begonnen werden.

Therapie der intestinalen Form

Jede Form der Amöbiasis wird mit einem Imidazolderivat behandelt, welches über zehn Tage per Infusion gegeben wird. Dabei handelt es sich um ein Antibiotikum, welches den Parasit direkt angreift. Um die Weitergabe der infektiösen Zysten zu verhindert, wird nach der antibiotischen Therapie noch einmal so lang oral mit Paromomycin nachbehandelt. Schlussendlich wird in einer Stuhluntersuchung bestätigt, dass keine Parasiten mehr ausgeschieden werden. Dies muss vor allem auch deswegen erfolgen, weil die Erkrankung der Meldepflicht unterliegt.

Therapie der extraintestinalen Form

Diese verläuft genau gleich, wie die der intestinalen Form, nur werden zusätzlich noch Abszesse punktiert und ausgeräumt, wenn die Gefahr besteht, dass diese sich auf Organe oder andere Körperhöhlen ausbreiten.

Hygienische Maßnahmen

Zusätzlich müssen natürlich auch strikte hygienische Richtlinien eingehalten werden, um die Weitergabe des Parasiten zu unterbinden. Ansonsten würde schnell eine Epidemie an Erkrankungen entstehen, die dann nur mehr schwer zu kontrollieren wäre.

Prognose

Wenn eine Behandlung durchgeführt wird, ist die Prognose sehr gut. Meist wird man den Erreger dann innerhalb weniger Wochen vollkommen los und es bleibt nur mehr die Erinnerung an die Infektion zurück.

Sollte keine Therapie gestartet werden, oder diese nicht konsequent durchgeführt werden, kann sich auch die chronische Form der Amöbiasis entwickeln, welche mehr als nur unangenehm ist. In manchen Fällen kann diese sogar zum Tod führen.

Vorbeugen

Die Prophylaxe besteht vor allem darin, dass man die Gebiete meidet, in denen die Entamoeba histolytica anzutreffen ist. Dazu gehören vor allem Zentral- und Südamerika, Südasien und Afrika.

Wenn man das nicht möchte, dann gilt es auf eine strikte Hygiene zu achten, wenn man sich auf Reisen begibt. Dazu kann man folgende Hinweise beachten:

  • Ungekochtes Obst und Gemüse vor dem Verzehr schälen
  • Gemüse am besten abkochen
  • Kein rohes Fleisch oder rohe Meeresfrüchte zu sich nehmen
  • Kein Wasser aus der Leitung oder aus unversiegelten Wasserflaschen trinken
  • Wasser zum Zähneputzen davor abkochen
  • Keine Eiswürfel, selbstgemachtes Wassereis oder Sorbet essen.

Wenn man diese Tipps beachtet, ist man vor der Amöbenruhr relativ gut geschützt. Wenn man sie trotzdem bekommt, ist es wichtig, zum Arzt zu gehen, die Diagnose stellen zu lassen und schnellstmöglich mit der Therapie zu beginnen.