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Sucralfat

Allgemein

ATC Code A02BX02
Löslichkeit löslich in verdünnter Salzsäure und Natronlauge, unlöslich in Wasser und Ethanol

 

Chemisch

Summenformel C12H54Al16O75S8
Molare Masse (g·mol−1) 2086,74
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 130
PKS Wert 0.43-1.19
CAS-Nummer 54182-58-0
PUB-Nummer 121494085
Drugbank ID DB00364

 

Beschreibung

Sucralfat ist ein Arzneimittel, das bei einer Reihe verschiedener Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes zum Einsatz kommt. Dazu zählen die Behandlung von Ulzerationen in Magen und Darm, die symptomatische Behandlung der Refluxerkrankung und Dyspepsie. Es handelt sich bei diesem Arzneistoff um ein Aluminiumsalz von Saccharosesulfat.

Sucralfat ist rezeptpflichtig und ist in den meisten Fällen als Tablette oder Suspension erhältlich.

 

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Sucralfat wirkt indem es Proteine, Pesin und Gallensäuren bindet. Dadurch wird ein Schutzfilm über den Ulzerationen und der Magenschleimhaut gebildet. Zusätzlich werden vermehrt Prostagalndine und Wachstumsfaktoren gebildet und die Mukusproduktion erhöht. Dadurch werden Entündungen gelindert und der Heilungsprozess unterstützt.  

Der genaue Wirkmechanismus beruht auf der Komplexbildung zwischen Sucralfat und Proteinen aus dem Exsudat der Ulzerationen. Dadurch wird ein Schutzfilm gebildet der die Schleimhaut vor den Protonen der Magensäure (Salzsäure) schützt. Wie Sucralfat genau den Level der Wachstumsfaktoren und die Mukusproduktion erhöht ist noch nicht vollständig aufgeklärt.

Pharmakokinetik

Sucralfat wird nur in äußerst geringen Mengen resorbiert und wirkt hauptsächlich lokal. Dieses Arzneimittel enthält Aluminium, welches in sehr geringen Mengen in den Körper aufgenommen werden kann. Bei Patienten mit einer verringerten Nierenfunktion kann dieser Anteil höher ausfallen. Der Hauptteil der eingenommenen Dosis wird unverändert wieder ausgeschieden.

Wechselwirkungen

Sucralfat erhöht den pH-Wert im Magen, weshalb manche Arzneistoffe weniger gut resorbiert werden können. Dazu zählen Betablocker, Antibiotika, Digitalisglykoside, Theophyllin und Vitamin B12.

 

Toxizität

Es wurden bisher keine Überdosierungen mit Sucralfat beobachtet. 

Es gibt keine Anzeichen, dass Sucralfat fruchtschädigen oder kanzerogen ist.

Nebenwirkungen

Die häufigste Nebenwirkung ist das Auftreten einer Verstopfung. Gelegentlich kann es zu Übelkeit und Mundtrockenheit kommen.