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AZARGA 10 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfensuspension

Was ist es?

Azarga ist ein Arzneimittel, das zwei Wirkstoffe, Brinzolamid und Timolol, enthält. Es ist als Augentropfen erhältlich.

 

Wie wird es angewendet?

Azarga wird als ein Tropfen zweimal täglich in das betroffene Auge bzw. die betroffenen Augen gegeben. Die Suspension muss vor Gebrauch gründlich geschüttelt werden. Werden weitere Arzneimittel am Auge angewendet, sollten diese im Abstand von mindestens fünf Minuten verabreicht werden. Ist das andere Arzneimittel eine Augensalbe, sollte sie zuletzt angewendet werden.

7 Westferry Circus ● Canary Wharf ● London E14 4HB ● United Kingdom

 

Telephone +44 (0)20 7418 8400 Facsimile +44 (0)20 7418 8416

 

E-mail info@ema.europa.eu Website www.ema.europa.eu

An agency of the European Union

 

Wie wirkt es?

Ein erhöhter Augeninnendruck verursacht eine Schädigung der Netzhaut (der lichtempfindlichen Oberfläche an der hinteren Augeninnenseite) und des Sehnervs, der Signale vom Auge zum Gehirn leitet. Dies kann zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung des Sehvermögens bis hin zur Erblindung führen. Durch Senkung des Drucks verringert Azarga das Risiko einer Schädigung.

Azarga enthält zwei Wirkstoffe, Brinzolamid und Timolol. Die beiden Wirkstoffe senken die Produktion des Kammerwassers (der wässrigen Flüssigkeit im Augeninnern) auf unterschiedliche Art und Weise. Brinzolamid ist ein Carboanhydrasehemmer, der über Blockieren des Enzyms Carboanhydrase wirkt, das Hydrogencarbonationen im Körper produziert. Hydrogencarbonat wird für die Produktion von Kammerwasser benötigt. Brinzolamid ist in der Europäischen Union (EU) unter der Bezeichnung Azopt seit dem Jahr 2000 zugelassen. Timolol ist ein Betablocker, der seit den 1970er Jahren allgemein zur Glaukombehandlung angewendet wird. Die Kombination beider Wirkstoffe hat eine additive Wirkung und führt zu einer stärkeren Senkung des Augeninnendrucks als jeder Wirkstoff für sich genommen.

 

Wie wurde es erforscht?

Azarga wurde hauptsächlich in zwei Studien untersucht, an denen insgesamt 960 Erwachsene mit Offenwinkelglaukom oder okulärer Hypertonie teilnahmen. Bei der ersten Untersuchung handelte es sich um eine sechsmonatige Studie, in der Azarga mit jeweils einzeln angewendetem Brinzolamid und Timolol bei 523 Patienten verglichen wurde. Bei der zweiten Untersuchung handelte es sich um eine zwölfmonatige Studie, in der Azarga mit einem Kombinationspräparat aus Timolol und Dorzolamid (einem anderen Carboanhydrasehemmer) bei 437 Patienten verglichen wurde. Bei beiden Studien war der Hauptindikator für die Wirksamkeit die Veränderung des Augeninnendrucks im Verlauf der ersten sechs Behandlungsmonate. Der Augeninnendruck wurde in „Millimetern Quecksilbersäule“ (mmHg) gemessen.

 

Welche Vorteile hat es in den Studien gezeigt?

Azarga war wirksamer als beide einzeln angewendeten Wirkstoffe und ebenso wirksam wie die Timolol- Dorzolamid-Kombination. In der ersten Studie sank der Augeninnendruck bei den Patienten, die Azarga anwendeten, von etwa 21 mmHg um 8,0 bis 8,7 mmHg. Der entsprechende Wert lag bei Patienten, die Brinzolamid anwendeten, bei 5,1 bis 5,6 mmHg und bei Patienten, die Timolol anwendeten, bei 5,7 bis 6,9 mmHg. In der zweiten Studie war der Augeninnendruck in beiden Patientengruppen nach sechs Monaten von etwa 26 mmHg um ca. 8,3 mmHg gesunken.

 

Gibt es verbundene Risiken?

Sehr häufige Nebenwirkungen von Azarga (beobachtet bei 1 bis 10 von 100 Patienten) sind verschwommenes Sehen, Augenschmerzen und Augenreizung. Die vollständige Auflistung der im Zusammenhang mit Azarga berichteten Nebenwirkungen ist der Packungsbeilage zu entnehmen.

Azarga darf nicht bei Patienten angewendet werden, die überempfindlich (allergisch) gegen die Wirkstoffe, einen der sonstigen Bestandteile, andere Betablocker (z. B. bestimmte Herzmedikamente) oder Sulfonamide (bestimmte Antibiotika) sind. Es darf nicht angewendet werden bei Patienten mit:

  • Asthma oder Asthma in der Vorgeschichte;
  • schwerer chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), einer Krankheit, bei der es zu einer Verengung der Atemwege kommt;
  • bestimmten Herzproblemen;

Azarga

 

EMA/190551/2014


  • einer schweren Allergie unter Beteiligung der Nase und Atemwege;
  • einer hyperchlorämischen Azidose (Übersäuerung des Blutes durch zu viel Chlor);
  • stark eingeschränkter Nierenfunktion.

Die vollständige Auflistung der Einschränkungen ist der Packungsbeilage zu entnehmen.

Azarga enthält Benzalkoniumchlorid, das bekanntermaßen Verfärbungen weicher Kontaktlinsen verursachen kann. Träger weicher Kontaktlinsen sollten daher entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.

 

Warum wurde es zugelassen?

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) stellte fest, dass die Kombination der beiden Wirkstoffe in Azarga die Therapie vereinfacht und den Patienten hilft, ihre Behandlung zu befolgen. Der Ausschuss gelangte zu dem Schluss, dass der Nutzen von Azarga gegenüber den Risiken überwiegt, und empfahl, die Genehmigung für das Inverkehrbringen zu erteilen.