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Was ist es?

Sustiva ist ein antivirales Arzneimittel, das den Wirkstoff Efavirenz enthält. Es ist als Kapseln (50 mg, 100 mg und 200 mg) und als Tabletten (600 mg) erhältlich.

 

Wofür wird es angewendet?

Sustiva wird in Kombination mit anderen antiviralen Arzneimitteln zur Behandlung von Erwachsenen und Kindern ab drei Monaten und einem Gewicht von mindestens 3,5 kg angewendet, die mit dem humanen Immunschwächevirus des Typs 1 (HIV-1) infiziert sind, einem Virus, das AIDS (das erworbene Immunschwächesyndrom) verursacht.

Das Arzneimittel ist nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich.

 

Wie wird es angewendet?

Die Behandlung mit Sustiva sollte von einem Arzt eingeleitet werden, der Erfahrung in der Behandlung von HIV-Infektionen hat. Sustiva muss in Kombination mit anderen antiviralen Arzneimitteln gegeben werden. Es wird empfohlen, Sustiva auf nüchternen Magen und ohne Nahrung, vorzugsweise vor dem Zubettgehen, einzunehmen.

Die empfohlene Dosis Sustiva für Erwachsene beträgt einmal täglich 600 mg. Bei Patienten zwischen drei Monaten und 17 Jahren ist die Dosis vom Körpergewicht abhängig. Bei Patienten, die nicht in der Lage sind, das Arzneimittel zu schlucken, kann der Inhalt der Kapseln mit etwas Nahrung (ca. zwei

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Teelöffel) vermischt werden. Die Dosierung von Sustiva muss bei Patienten, die Voriconazol (zur Behandlung von Pilzinfektionen) einnehmen, verringert werden. Patienten, die Rifampicin (ein Antibiotikum) einnehmen, benötigen unter Umständen eine höhere Dosis Sustiva.

Nähere Einzelheiten sind der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels zu entnehmen (ebenfalls Bestandteil des EPAR).

 

Wie wirkt es?

Der Wirkstoff in Sustiva, Efavirenz, ist ein nicht nukleosidischer Reverse-Transkriptase-Hemmer (NNRTI). Er wirkt, indem er die Aktivität der reversen Transkriptase blockiert, die das HIV benötigt, um die genetischen Instruktionen für die Bildung weiterer Viren zu produzieren, sobald es eine Zelle infiziert hat. Durch Blockieren dieses Enzyms senkt Sustiva in Kombination mit anderen antiviralen Arzneimitteln die HIV-Menge im Blut und hält sie auf einem niedrigen Niveau. Sustiva vermag die HIV-Infektion bzw. AIDS nicht zu heilen, kann jedoch die Schädigung des Immunsystems hinauszögern und die Entwicklung der mit AIDS verbundenen Infektionen und Erkrankungen verhindern.

 

Wie wurde es erforscht?

Sustiva wurde in drei Hauptstudien bei über 1 100 Erwachsenen untersucht.

  • In der ersten Studie wurde Sustiva in Kombination mit Lamivudin und Zidovudin oder mit Indinavir (weiteren antiviralen Arzneimitteln) mit der Kombination aus Indinavir, Lamivudin und Zidovudin verglichen.
  • In der zweiten Studie wurde Sustiva in Kombination mit Nelfinavir und zwei anderen antiviralen Arzneimitteln mit der gleichen Kombination ohne Sustiva verglichen.
  • In der dritten Studie wurde Sustiva oder Placebo (eine Scheinbehandlung) als Zusatzarzneimittel zu einer Kombination aus anderen antiviralen Arzneimitteln, darunter Indinavir und zwei weitere Arzneimittel, bei Patienten verglichen, die bereits gegen ihre HIV-Infektion behandelt worden waren.

Darüber hinaus wurde Sustiva bei 182 Patienten (von denen 177 Kinder im Alter zwischen drei Monaten und 18 Jahren waren) in Kombination mit Nelfinavir und weiteren antiviralen Arzneimitteln untersucht.

In allen Studien war der Hauptindikator für die Wirksamkeit die Anzahl der Patienten, die nach einer Behandlungsdauer von 24 bzw. 48 Wochen nicht feststellbare HIV-1-Spiegel im Blut (Viruslast) aufwiesen.

 

Welche Vorteile hat es in den Studien gezeigt?

Sämtliche Studien ergaben, dass die Kombinationstherapien mit Sustiva mindestens genauso wirksam waren wie die Vergleichsarzneimittel:

  • In der ersten Studie wiesen 67 % der mit Sustiva in Kombination mit Zidovudin und Lamivudin behandelten Erwachsenen Viruslasten auf, die nach 48-wöchiger Behandlungsdauer unter 400 Kopien/ml lagen. Die Vergleichswerte bei der Behandlung mit Sustiva und Indinavir betrugen 54 % der Patienten bzw. 45 % bei der Kombination mit Indinavir, Lamivudin und Zidovudin.
  • In der zweiten Studie erwies sich die Kombination von Sustiva plus Nelfinavir gegenüber der Kombination ohne Sustiva als überlegen: 70 % bzw. 30 % der Patienten wiesen nach 40-wöchiger Behandlung Viruslasten unter 500 Kopien/ml auf;

Sustiva

 

EMA/169582/2015

  • Die dritte Studie ergab, dass nach 24-wöchiger Behandlungsdauer mehr Patienten, die Sustiva erhielten, Viruslasten unter 400 Kopien/ml aufwiesen als Patienten, die Placebo erhielten.

Bei den Studien an Kindern wurden ähnliche Ergebnisse erzielt.

 

Gibt es verbundene Risiken?

Eine sehr häufige Nebenwirkung von Sustiva (beobachtet bei mehr als 1 von 10 Patienten) ist Hautausschlag. Sustiva steht auch im Zusammenhang mit Symptomen des Nervensystems, wie Schwindel, Kopfschmerzen, Somnolenz (Schläfrigkeit), Gleichgewichtsstörungen und Konzentrationsstörungen, sowie mit psychischen Störungen, einschließlich Depressionen, Angstzuständen, Schlaflosigkeit und ungewöhnlichen Träumen. Die Einnahme von Sustiva zu den Mahlzeiten kann zu einem Anstieg der Häufigkeit von Nebenwirkungen führen. Die vollständige Auflistung der im Zusammenhang mit Sustiva berichteten Nebenwirkungen ist der Packungsbeilage zu entnehmen.

Sustiva darf nicht angewendet werden bei Patienten mit schwerer Leberkrankheit oder bei Patienten, die eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:

  • Astemizol, Terfenadin (gebräuchlich zur Behandlung von Allergiesymptomen; diese Arzneimittel sind möglicherweise auch ohne Verschreibung erhältlich);
  • Dihydroergotamin, Ergotamin, Ergonovin, Methylergonovin (gegen Migräne);
  • Midazolam, Triazolam (zur Linderung von Angst- oder Schlafstörungen);
  • Pimozid (gegen bestimmte psychische Störungen);
  • Cisaprid (zur Linderung bestimmter Magenprobleme);
  • Bepridil (gegen Herzerkrankungen);
  • Johanniskraut (ein pflanzliches Präparat zur Behandlung von Depressionen).

Auch bei gleichzeitiger Einnahme von Sustiva mit anderen Arzneimitteln ist Vorsicht geboten. Die vollständige Auflistung der Einschränkungen ist der Packungsbeilage zu entnehmen.

 

Warum wurde es zugelassen?

Der CHMP gelangte zu dem Schluss, dass der Nutzen von Sustiva bei der antiretroviralen Kombinationsbehandlung von HIV-infizierten Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab drei Monaten gegenüber den Risiken überwiegt. Der Ausschuss merkte an, dass Sustiva bei Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung (CD4-Zellzahlen unter 50 Zellen/mm3) oder nach einer fehlgeschlagenen Behandlung mit Proteasehemmern (einem anderen Typ von antiviralem Arzneimittel) nicht hinreichend untersucht wurde. Des Weiteren wies der Ausschuss darauf hin, dass nur wenige Informationen über den Nutzen einer Behandlung einschließlich eines Proteasehemmers bei Patienten vorliegen, die in der Vergangenheit mit Sustiva behandelt wurden und bei denen die Therapie versagte, obwohl es keinerlei Hinweise gibt, die darauf schließen lassen, dass Proteasehemmer bei diesen Patienten nicht wirken. Der Ausschuss empfahl, die Genehmigung für das Inverkehrbringen von Sustiva zu erteilen.