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Thiamacare 10 mg/ml Lösung zum Eingeben für Katzen

Was ist es und wofür wird es verwendet?

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

Thiamacare 10 mg/ml Lösung zum Eingeben für Katzen

Thiamazol

Wirkstoff

  Thiamazol 10 mg

Sonstige Bestandteile, q.s.

Klare, farblose bis blassgelbe, homogene Lösung

ANWENDUNGSGEBIET(E)

Zur Stabilisierung der Hyperthyreose bei Katzen vor der chirurgischen Thyreoidektomie. Zur Langzeitbehandlung der Hyperthyreose bei Katzen.

 

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Nicht anwenden bei Katzen mit systemischen Krankheiten, wie z. B. einer primären Lebererkrankung oder Diabetes mellitus.

Nicht anwenden bei Katzen, die Anzeichen einer Autoimmunerkrankung zeigen, wie beispielsweise Anämie, mehrere entzündete Gelenke, Hautgeschwüre und krustöse Hautveränderungen.

Nicht anwenden bei Tieren mit Störungen des weißen Blutbildes, wie beispielsweise Neutropenie und Lymphopenie. Die Symptome hierfür können Lethargie und eine erhöhte Infektanfälligkeit sein. Nicht anwenden bei Tieren mit Thrombozytopathien und Koagulopathien (insbesondere Thrombozytopenie). Symptome können Blutergüsse und eine erhöhte Blutungsneigung bei Wunden sein.

Nicht anwenden bei Katzen mit einer Überempfindlichkeit gegen Thiamazol oder einen der sonstigen Bestandteile.

Nicht anwenden bei trächtigen oder laktierenden Katzen.

 

Wie wird es angewendet?

DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

Zum Eingeben.

Das Tierarzneimittel sollte der Katze direkt ins Maul verabreicht werden. Verabreichen Sie das Tierarzneimittel nicht mit dem Futter, da die Wirksamkeit des Tierarzneimittels für diesen Fall nicht nachgewiesen wurde.

Für die Stabilisierung einer felinen Hyperthyreose vor der chirurgischen Thyreoidektomie und für die Langzeittherapie der felinen Hyperthyreose beträgt die empfohlene Anfangsdosis 5 mg pro Tag.

Die tägliche Gesamtdosis sollte auf zwei Gaben, morgens und abends, aufgeteilt werden. Für eine verbesserte Stabilisierung des Hyperthyreosepatienten sollte täglich zur gleichen Zeit bezogen auf die Fütterungszeiten behandelt werden.

Zusatzhinweise für den behandelnden Tierarzt:

Vor der Behandlung sowie 3, 6 ,10, 20 Wochen und im Anschluss alle 3 Monate sollten hämatologische und klinisch chemische Laboruntersuchungen und eine Bestimmung des Gesamt-T4 im Serum durchgeführt werden.

In jedem der empfohlenen Überwachungsintervalle sollte die Dosis basierend auf dem Gesamt-T4- Wert und dem klinischen Ansprechen auf die Behandlung angepasst werden. Anpassungen der Standarddosis sollten in Schritten von 2,5 mg (0,25 ml des Tierarzneimittels) erfolgen mit dem Ziel die niedrigste mögliche Dosisrate zu erreichen. Bei Katzen, die eine besonders kleinschrittige Dosisanpassung benötigen, kann diese in Dosen von 1,25 mg Thiamazol (0,125 ml des Tierarzneimittels) erfolgen. Wenn die Gesamt-T4-Konzentration unter den Referenzbereich fällt, sollte eine Reduktion der Tagesdosis und/oder der Verabreichungshäufigkeit in Betracht gezogen werden, insbesondere wenn die Katze klinische Anzeichen einer iatrogenen Hypothyreose zeigt (z. B. Lethargie, Appetitlosigkeit, Gewichtszunahme und/oder dermatologische Anzeichen wie Alopezie und trockene Haut).

Bei einer Dosierung von mehr als 10 mg Thiamazol täglich sollten die Tiere besonders sorgfältig überwacht werden.

Die verabreichte Dosis sollte 20 mg Thiamazol/Tag nicht übersteigen.

Bei einer Langzeittherapie der Hyperthyreose sollte das Tier lebenslang behandelt werden.

Um die Stabilisierung des Hyperthyreosepatienten zu verbessern, sollte täglich zur gleichen Zeit bezogen auf die Fütterungszeiten behandelt werden.

HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG

Befolgen Sie bezüglich der Dosierung und Behandlungsdauer die Anweisungen Ihres Tierarztes.

 

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Zu den möglichen immunologischen Nebenwirkungen gehören Anämie, mit seltenen Nebenwirkungen wie Thrombozytopenie und antinukleäre Antikörper sowie, sehr selten, Lymphadenopathie. Symptome hierfür können Blutergüsse, eine erhöhte Blutungsneigung, mehrere entzündete Gelenke und Hautveränderungen wie Krustenbildung und Geschwüre gehören. Die Behandlung muss in diesem Fall sofort beendet werden und nach einer angemessenen Erholungsphase eine alternative Therapie in Betracht gezogen werden.

Nach einer Langzeitbehandlung mit Thiamazol bei Nagetieren zeigte sich ein erhöhtes Risiko für Neoplasien der Schilddrüse. Bei Katzen liegt hierfür kein Beleg vor.

Nebenwirkungen sind selten. Zu den häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen gehören:

  • Erbrechen
  • Inappetenz/Appetitlosigkeit
  • Lethargie (extreme Müdigkeit)
  • Starker Juckreiz und wunde Stellen an Kopf und Hals.
  • Gelbsucht (gelbe Verfärbung) der Maulschleimhäute, Augen und der Haut in Verbindung mit einer Lebererkrankung
  • Erhöhte Blutungsneigung und/oder Blutergüsse in Verbindung mit einer Lebererkrankung
  • Abweichende Werte bei Blutuntersuchungen (Eosinophilie, Lymphozytose, Neutropenie, Lymphopenie, leichte Leukopenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie oder hämolytische

Anämie)

Diese Nebenwirkungen klingen innerhalb von 7 – 45 Tagen nach Beendigung der Behandlung mit Thiamazol ab.

Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:

  • Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen während der Behandlung)
  • Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
  • Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1.000 behandelten Tieren)
  • Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
  • Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte)

Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, oder falls Sie vermuten, dass das Tierarzneimittel nicht gewirkt hat, teilen Sie dies bitte Ihrem Tierarzt mit.

 

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.

Das Behältnis fest verschlossen halten.

Sie dürfen dieses Tierarzneimittel nach dem auf dem Etikett angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats. Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen des Behältnisses: 3 Monate.

 

Weitere Informationen

Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:

Um die Stabilisierung des Hyperthyreosepatienten zu verbessern, sollte täglich das gleiche Fütterungs- und Dosierungsschema angewendet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren: Katzen sollten stets Zugang zu Trinkwasser haben.

Bitte informieren Sie den Tierarzt, wenn Ihre Katze Nierenprobleme hat.

Wenn Ihre Katze während der Behandlung Anzeichen von Unwohlsein zeigt, insbesondere wenn sie fiebrig ist (eine erhöhte Körpertemperatur aufweist), sollte sie so schnell wie möglich von einem Tierarzt untersucht werden und es sollte eine Blutprobe für eine routinemäßige Untersuchung der Blutwerte entnommen werden.

Hinweise für den behandelnden Tierarzt:

Bei einer Dosierung von mehr als 10 mg Thiamazol täglich sollten die Tiere besonders sorgfältig überwacht werden.

Bei Katzen mit Nierenfunktionsstörungen sollte der Anwendung eine sorgfältige Nutzen-Risiko- Abwägung durch den behandelnden Tierarzt vorausgehen. Da Thiamazol die glomeruläre Filtrationsrate reduzieren und zur Verschlechterung einer bestehenden Nierenerkrankung führen kann, sollte die Auswirkung der Behandlung auf die Nierenfunktion engmaschig überwacht werden.

Wegen des Risikos einer Leukozytopenie oder hämolytischen Anämie muss das Blutbild während der Behandlung kontrolliert werden.

Jedes Tier, dessen Allgemeinbefinden sich während der Behandlung plötzlich verschlechtert, insbesondere bei Auftreten von Fieber, sollte umgehend einer Blutentnahme zur Bestimmung der hämatologischen und klinisch-chemischen Routineparameter unterzogen werden. Tiere, die eine Neutropenie (Verminderung der neutrophilen Granulozyten auf < 2,5 x 109/l) aufweisen, sollten vorübergehend mit bakterizid wirksamen Antibiotika und mit unterstützenden Maßnahmen behandelt werden.

Für weitere Informationen zur Überwachung siehe Abschnitt 8.

Da Thiamazol eine Hämokonzentration bewirken kann, sollten Katzen stets Zugang zu Trinkwasser haben.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Thiamazol oder einen der sonstigen Bestandteile sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden. Wenn allergische Symptome auftreten, zum Beispiel Hautausschlag, Schwellungen des Gesichts, der Lippen, der Augen oder Atemprobleme, sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzeigen.

Thiamazol kann gastrointestinale Symptome, Kopfschmerzen, Fieber, Gelenkschmerzen, Pruritus (Juckreiz) und Panzytopenie (Verminderung der Zahl der Blutzellen und Blutplättchen) hervorrufen. Das Tierarzneimittel kann auch Hautreizungen auslösen.

Vermeiden Sie jeden Kontakt mit der Haut oder dem Mund (inklusive Hand-zu-Mund-Kontakt). Während des Umgangs mit dem Tierarzneimittel oder verunreinigter Katzenstreu nicht essen, trinken oder rauchen.

Nach Anwendung des Tierarzneimittels und nach Umgang mit Erbrochenem oder mit Katzenstreu von behandelten Tieren sind die Hände mit Wasser und Seife zu waschen. Spritzer auf der Haut sollten unverzüglich abgewaschen werden.

Nach Anwendung des Tierarzneimittels sollten Arzneimittelreste an der Spitze der Dosierspritze mit einem Papiertuch abgewischt werden. Das verunreinigte Papiertuch ist unverzüglich zu entsorgen. Die gebrauchte Spritze sollte zusammen mit dem Tierarzneimittel in der Originalfaltschachtel aufbewahrt werden.

Bei versehentlicher Einnahme ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.

Das Tierarzneimittel kann Augenreizungen hervorrufen.

Vermeiden Sie Kontakt mit den Augen (einschließlich eines Hand-zu-Augen-Kontakts).

Bei versehentlichem Augenkontakt müssen die Augen sofort unter klarem fließendem Wasser gespült werden. Wenn es zu einer Augenreizung kommt, ist ein Arzt zu Rate zu ziehen.

Da Thiamazol das Kind im Mutterleib schädigen kann, müssen gebärfähige Frauen undurchlässige Einmalhandschuhe tragen, wenn sie das Tierarzneimittel verabreichen oder mit Katzenstreu oder Erbrochenem behandelter Katzen in Kontakt kommen.

Wenn Sie schwanger sind, glauben schwanger zu sein oder eine Schwangerschaft planen, sollten Sie das Tierarzneimittel nicht verabreichen und nicht mit Erbrochenem oder Katzenstreu von behandelten Katzen in Kontakt kommen.

Für Tiere.

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.

Trächtigkeit und Laktation:

Das Tierarzneimittel darf daher nicht bei trächtigen und laktierenden Katzen angewendet werden. Zusätzliche Informationen für den behandelnden Tierarzt:

Laboruntersuchungen an Ratten und Mäusen ergaben Hinweise für teratogene und embryotoxische Wirkungen von Thiamazol. Die Verträglichkeit des Tierarzneimittels wurde nicht bei trächtigen oder laktierenden Katzen untersucht.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:

Bitte informieren Sie den Tierarzt, wenn Ihre Katze andere Arzneimittel erhält oder wenn Ihre Katze geimpft werden soll.

Hinweise für den behandelnden Tierarzt:

Eine gleichzeitige Behandlung mit Phenobarbital kann die klinische Wirksamkeit von Thiamazol verringern.

Thiamazol vermindert die Oxidation benzimidazolhaltiger Anthelminthika in der Leber und kann bei gleichzeitiger Gabe deren Wirkstoffspiegel im Plasma erhöhen.

Thiamazol wirkt immunmodulatorisch, was bei der Planung von Impfungen berücksichtigt werden sollte.

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):

Wenn Sie denken, dass Sie Ihrer Katze mehr verabreicht haben, als sie bekommen sollte (Überdosierung), unterbrechen Sie die Behandlung und informieren Sie Ihren Tierarzt. Eventuell ist eine symptomatische und unterstützende Behandlung erforderlich.

Für Symptome einer Überdosierung siehe Abschnitt „Nebenwirkungen“ in der Packungsbeilage. Hinweise für den behandelnden Tierarzt:

In Verträglichkeitsstudien an jungen, gesunden Katzen traten bei täglichen Dosen bis zu 30 mg Thiamazol pro Tier dosisabhängig folgende Nebenwirkungen auf: Anorexie, Erbrechen, Lethargie, Pruritus, hämatologische und klinisch-chemische Veränderungen wie Neutropenie, Lymphopenie, verminderte Kalium- und Phosphorspiegel im Serum, erhöhte Magnesium- und Kreatininspiegel und antinukleäre Antikörper. Bei einer Dosis von 30 mg pro Tag zeigten einige Katzen Anzeichen einer hämolytischen Anämie und einer hochgradigen klinischen Verschlechterung. Einige dieser Nebenwirkungen können auch bei Katzen mit Hyperthyreose auftreten, die mit Dosen bis zu 20 mg pro Tag behandelt wurden.

Überhöhte Dosen bei Katzen mit Hyperthyreose können zu Anzeichen einer Hypothyreose führen. Dies ist jedoch eher unwahrscheinlich, da eine Hypothyreose in der Regel durch negative Feedback- Mechanismen korrigiert wird. Für weitere Informationen siehe Abschnitt „Nebenwirkungen“.

Bei einer Überdosierung sollte die Behandlung abgebrochen und symptomatische und unterstützende Maßnahmen eingeleitet werden.

Inkompatibilitäten:

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.

Zuletzt aktualisiert: 22.02.2021