Lercanidipin STADA 10 mg Filmtabletten
Was ist es und wofür wird es verwendet?
Lercanidipin STADA ist ein selektiver Calciumkanalblocker aus der Arzneimit- telgruppe der Dihydropyridine. Selektive Calciumkanalblocker senken einen er- höhten Blutdruck, indem sie die Blutgefäße entspannen und somit erweitern.
Lercanidipin STADA wird angewendet
zur Behandlung von leichtem bis mittelschwerem Bluthochdruck (essenzielle Hypertonie).
Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?
Lercanidipin STADA darf NICHT eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Lercanidipinhydrochlorid oder einen der in Ab- schnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
- wenn Sie schon einmal auf eng mit Lercanidipin verwandte Arzneimittel al- lergisch reagiert haben (wie z.B. Amlodipin, Nicardipin, Felodipin, Isradipin, Nifedipin oder Lacidipin)
- wenn Sie schwanger sind, gerade stillen oder im gebährfähigen Alter sind (siehe unter Abschnitt 2: Schwangerschaft und Stillzeit)
- wenn Sie bestimmte Herzleiden haben wie:
- nicht ausreichend behandelte Herzleistungsschwäche
- Behinderung des Blutabflusses aus dem Herzen
- instabile Angina pectoris (Ruheangina oder stufenweise sich verschlim- mernde Angina pectoris)
- wenn Sie vor weniger als einem Monat einen Herzinfarkt hatten
- wenn Sie schwer leber- oder nierenkrank sind
- wenn Sie Nahrungsmittel zu sich nehmen oder Arzneimittel einnehmen, die die Wirkung und/oder Nebenwirkungen von Lercanidipin STADA verändern können, wie z.B.:
- Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (z.B. Ketoconazol oder Itraconazol)
- Makrolid-Antibiotika (z.B. Erythromycin oder Troleandomycin)
- Arzneimittel gegen Virusinfektionen (z.B. Ritonavir, ein Arzneimittel zur Behandlung von AIDS)
- Ciclosporin (ein Arzneimittel zur Verhütung von Abstoßungsreaktionen nach einer Transplantation)
- Grapefruit oder Grapefruitsaft.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Lercanidipin STADA einnehmen, insbesondere wenn Sie die folgenden Erkrankungen haben oder hatten:
- Sinusknotensyndrom (eine Herzkrankheit, bei der der Herzschlag zu schnell oder zu langsam werden kann), wenn Ihnen deswegen noch kein Herz- schrittmacher eingesetzt wurde
- Linksherzinsuffizienz bzw. Funktionsstörung der linken Herzhälfte (eine Herzkrankheit, bei der eine der Herzkammern sich nicht normal mit Blut fül- len oder das Blut nicht normal auspumpen kann)
- ischämische Herzkrankheit (bei dieser Erkrankung ist die Blutversorgung des Herzens unzureichend)
- Angina pectoris (Brustschmerzen)
- leichte bis mittelschwere Leber- oder Nierenerkrankungen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Sie dürfen Lercanidipin STADA nicht einnehmen, wenn Sie schwanger sind. Wenn Sie eine Schwangerschaft planen oder glauben, möglicherweise
schwanger zu sein, müssen Sie Ihren Arzt darüber informieren. Ihr Arzt wird Sie dann auf eine andere Behandlung umstellen.
Stillzeit
Nehmen Sie Lercanidipin STADA nicht ein, wenn Sie stillen. Ihr Kind kann sonst über die Muttermilch Lercanidipin aufnehmen. Wenn Sie weiter mit Lercanidipin STADA behandelt werden müssen, müssen Sie abstillen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrs- tüchtigkeit beeinträchtigen.
Lercanidipin kann Schwindelgefühl, Schwäche, Müdigkeit und Schläfrigkeit ver- ursachen. Führen Sie keine Fahrzeuge und bedienen Sie keine Maschinen, wenn dies bei Ihnen der Fall ist.
Lercanidipin STADA enthält Lactose und Natrium
Bitte nehmen Sie Lercanidipin STADA daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegen- über bestimmten Zuckern leiden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Wie wird es angewendet?
Wie ist Lercanidipin STADA einzunehmen?
Nehmen Sie Lercanidipin STADA immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Art der Anwendung
Lercanidipin STADA Tabletten oder Tablettenhälften sind im Ganzen und un- zerkaut mit 1 Glas Wasser zu schlucken. Die Einnahme soll am besten mor- gens mindestens 15 Minuten vor dem Frühstück erfolgen.
Lercanidipin STADA 20 mg:
Die Tabletten können in gleiche Hälften geteilt werden. Bewahren Sie die ver- bleibende Tablettenhälfte lichtgeschützt auf, z.B. indem Sie diese zurück in den Blister geben und im Umkarton aufbewahren. Nehmen Sie diese zweite Tablet- tenhälfte mit der nächsten Dosis ein.
Dosierung
Erwachsene
Die empfohlene Dosis beträgt 1-mal täglich 10 mg. Falls erforderlich kann Ihr
Arzt die Tagesdosis auf 20 mg erhöhen.
Ältere Patienten
Im Allgemeinen ist für ältere Patienten keine Dosisanpassung erforderlich.
Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen
Bei leicht- bis mittelgradigen Nieren- oder Leberfunktionsstörungen beträgt die übliche Anfangsdosis 1-mal täglich 10 mg. Dosissteigerungen wird Ihr Arzt be- sonders vorsichtig vornehmen.
Wenn Sie eine schwere Nieren- oder Leberfunktionsstörung haben, dürfen Sie Lercanidipin STADA nicht einnehmen.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Lercanidipin STADA wird bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren aufgrund unzureichender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit nicht empfohlen.
Wenn Sie eine größere Menge Lercanidipin STADA eingenommen haben, als Sie sollten
Verständigen Sie umgehend einen Arzt oder die nächstgelegene Notaufnahme eines Krankenhauses, wenn Sie zu viele Tabletten eingenommen haben.
Bei einer Überdosierung kann es zu einem starken Blutdruckabfall (Hypotonie), beschleunigtem oder verlangsamtem Herzschlag, Bewusstlosigkeit und ande- ren schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen kommen. Weitere Symptome siehe Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich“. Die aufgeführten Nebenwirkungen können bei einer Überdosierung in verstärkter Form auftreten.
Wenn Sie die Einnahme von Lercanidipin STADA vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Nehmen Sie einfach die nächste Dosis zur gewohnten Zeit ein.
Wenn Sie die Einnahme von Lercanidipin STADA abbrechen
Beenden Sie die Einnahme von Lercanidipin STADA nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Was sind mögliche Nebenwirkungen?
Einnahme von Lercanidipin STADA zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel ein- nehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Sie dürfen Lercanidipin STADA nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln an- wenden, die den Abbau von Lercanidipin im Körper stören und dadurch die Wirkung und/oder Nebenwirkungen von Lercanidipin STADA verändern kön- nen. Ihr Arzt kann Ihnen sagen, welche Arzneimittel dazu zählen. Unter ande- rem gehören dazu:
Ciclosporin (zur Verhütung von Abstoßungsreaktionen nach einer Trans- plantation)
- Ketoconazol und Itraconazol (zur Behandlung von Pilzinfektionen)
- Ritonavir (zur Behandlung von AIDS)
- Erythromycin und Troleandomycin (Antibiotika).
Der Lercanidipin-Blutspiegel kann durch bestimmte Arzneimittel verändert wer- den, die über das Leberenzym CYP3A4 verstoffwechselt, das heißt aktiviert o- der abgebaut, werden oder die dieses Enzyms im Körper stimulieren. Fragen Sie deshalb Ihren Arzt um Rat, wenn Sie noch andere Arzneimittel einnehmen.
Die Wirkung von Lercanidipin wird verstärkt durch:
- Midazolam (ein Beruhigungsmittel)
- Terfenadin, Astemizol (Antihistaminika; zur Behandlung von Heuschnupfen und anderen Allergien)
- Amiodaron, Chinidin (zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen)
- Cimetidin (zur Behandlung eines Magengeschwürs) in Dosierungen über 800 mg pro Tag.
Die Wirkung von Lercanidipin wird abgeschwächt durch:
- Phenytoin, Carbamazepin (Antikonvulsiva zur Behandlung von Epilepsie)
- Rifampicin (ein Antibiotikum)
- Betablocker (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck und bestimm- ten Herzkrankheiten), wie z.B. Metoprolol.
Lercanidipin verstärkt die Wirkung von:
- Digoxin (zur Behandlung von Herzkrankheiten)
- Simvastatin (zur Senkung des Cholesterinspiegels).
Einnahme von Lercanidipin STADA zusammen mit Nahrungsmitteln, Ge- tränken und Alkohol
Nehmen Sie Lercanidipin STADA mindestens 15 Minuten vor einer Mahlzeit (bevorzugt vor dem Frühstück) ein.
Durch Alkoholkonsum können sich die Wirkung und die Nebenwirkungen von Lercanidipin verstärken. Trinken Sie daher keinen Alkohol während der Be- handlung.
Durch Grapefruitsaft kann der Lercanidipin-Blutspiegel ansteigen. Daher dürfen Sie während der Behandlung mit Lercanidipin STADA keine Grapefruit essen und keinen Grapefruitsaft trinken.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Folgende Nebenwirkungen wurden mit Lercanidipin STADA in Zusammenhang gebracht:
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Personen betreffen):
- Beschleunigter Herzschlag (Tachykardie)
- Herzklopfen (Palpitationen)
- Periphere Ödeme (Flüssigkeitsansammlung in den Gliedmaßen, insbeson- dere in den Beinen)
- Kopfschmerzen
- Schwindelgefühl
- Hitzegefühl (Hautrötung, insbesondere im Gesicht).
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Personen betreffen):
- Angina pectoris (Brustschmerzen)
- Einige Arzneimittel, die ähnlich wirken wie Lercanidipin STADA, können Präkordialschmerzen (Schmerzen in der Herzgegend) verursachen
- Schläfrigkeit (Somnolenz)
- Übelkeit
- Verdauungsstörungen
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Erbrechen
- Erhöhte Urinmenge (Polyurie)
- Hautausschlag
- Muskelschmerzen
- Schwäche
- Müdigkeit (Fatigue).
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Personen betreffen):
- Wenn Sie unter Angina pectoris leiden, können Ihre Beschwerden häufiger, stärker oder länger auftreten
- In Einzelfällen kann ein Herzanfall (Herzinfarkt) auftreten
- Ohnmacht (Synkope)
- Anstieg der Leberwerte (bildet sich üblicherweise nach Beendigung der Be- handlung zurück)
- Verdickung des Zahnfleischs (Gingivahypertrophie)
- Häufigeres Wasserlassen
- Hypotonie (niedriger Blutdruck)
- Schmerzen im Brustkorb.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apo- theker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem an- zeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr In- formationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Wie soll es aufbewahrt werden?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und der Durch- drückpackung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr anwenden. Das Verfalls- datum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Tabletten in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Tablettenhälften sind lichtgeschützt aufzubewahren.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
Weitere Informationen
Was Lercanidipin STADA enthält
Der Wirkstoff ist Lercanidipin.
Lercanidipin STADA 10 mg:
1 Tablette enthält 10 mg Lercanidipinhydrochlorid als Lercanidipinhydrochlorid- Hemihydrat.
Lercanidipin STADA 20 mg:
1 Tablette enthält 20 mg Lercanidipinhydrochlorid als Lercanidipinhydrochlorid- Hemihydrat.
Die sonstigen Bestandteile sind
Tablettenkern: Lactose-Monohydrat, vorverkleisterte Maisstärke, Croscarmello- se-Natrium, Hypromellose, hochdisperses Siliciumdioxid (wasserfrei), Magnesi- umstearat.
Filmüberzug: Hypromellose, Macrogol 8000, Titandioxid (E171), Talkum. Lercanidipin STADA 10 mg enthält zusätzlich gelbes Eisenoxid (E172).
Lercanidipin STADA 20 mg enthält zusätzlich rotes Eisenoxid (E172).
Wie Lercanidipin STADA aussieht und Inhalt der Packung
Lercanidipin STADA 10 mg sind gelbe, runde, beidseits gewölbte (bikonvexe) Filmtabletten mit einem Durchmesser von 6,5 mm und Bruchkerbe. Die Bruch- kerbe dient nur dem Teilen für erleichtertes Schlucken und nicht zum Teilen in zwei gleiche Dosen.
Lercanidipin STADA 20 mg sind rosa, runde, beidseits gewölbte (bikonvexe) Filmtabletten mit einem Durchmesser von 8,1 mm und Bruchkerbe. Die Tablet- ten können in gleiche Dosen geteilt werden.
Lercanidipin STADA ist in Packungen mit 10 und 30 Stück in weiß-opaken Alu- minium/PVC/PVdC-Blistern erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
STADA Arzneimittel GmbH, 1190 Wien
Lercanidipin STADA 10 mg: Z.Nr.: 1-29077
Lercanidipin STADA 20 mg: Z.Nr.: 1-29081
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirt- schaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Österreich: Lercanidipin STADA 10 mg/ 20 mg Filmtabletten Belgien: Lercanidipine EG 10 mg/ 20 mg filmomhulde tabletten Bulgarien: ARETA 10 mg/ 20 mg
Dänemark: Lercastad
Spanien: Lercanidipino STADA 10 mg/ 20 mg comprimidos recubiertos con pelicula EFG
Irland: Lercanidipin Clonmel 10 mg/ 20 mg Film-coated Tablets
Italien: LERCANIDIPINA EG – 10 mg/ 20 mg compresse rivestite con film Luxemburg: Lercanidipine EG 10 mg/ 20 mg comprimés pelliculés Niederlande: Lercanidipine HCl STADA 10 mg/ 20 mg, filmomhulde tabletten Portugal: Lercanidipina Ciclum
Rumänien: Lercanidipină STADA-HEMOFARM 10 mg/ 20 mg comprimate fil- mate
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Februar 2020.
Zuletzt aktualisiert: 22.02.2021