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Famosin 40 mg - Filmtabletten

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Famosin enthält den Wirkstoff Famotidin, der die Wirkung von körpereigenem Histamin an der Magenschleimhaut verhindert (H2-Rezeptor-Antagonist).

Famosin hemmt dadurch die Freisetzung von Magensäure, befreit bei säurebedingten Erkrankungen der Verdauungsorgane rasch von bestehenden Schmerzen und führt in den meisten Fällen innerhalb von 4 Wochen zur Abheilung von Geschwüren. Die gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinträchtigt die Wirkung von Famosin nicht.

Famosin wird angewendet

  • bei Zwölffingerdarmgeschwüren.
  • bei gutartigen Magengeschwüren.
  • zur Vorbeugung des Wiederauftretens von Zwölffingerdarmgeschwüren.
  • bei Zuständen mit übermäßiger Säurebildung, wie Zollinger-Ellison-Syndrom.
  • zur Vorbeugung und Behandlung stressbedingter Geschwüre, als unterstützende Maßnahme bei Blutungen aus Schleimhautverletzungen des oberen Magen-Darm- Traktes.
  • zur gemeinsamen Behandlung z.B. mit Antibiotika bei Infektionen mit sogenannten Helicobacter-Bakterien.
  • bei Entzündungen der Speiseröhre infolge Rückfluss des Magensaftes (Refluxösophagitis).
  • Bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren im Zusammenhang mit einer Behandlung mit bestimmten Rheumamitteln (sogenannten NSAR).
  • zur Behandlung von Sodbrennen (saures Aufstoßen).

 

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Famosin darf nicht eingenommen werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Famotidin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • wenn bei Ihnen Überempfindlichkeitsreaktionen durch andere Arzneimittel dieser Gruppe (H2-Rezeptor-Antagonisten) aufgetreten sind.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Famosin einnehmen.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Famosin ist erforderlich,

  • wenn Sie an anderen Krankheiten oder an einer Allergie leiden: Bevor Sie mit der Behandlung beginnen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
  • wenn Sie bereits länger an einem Geschwür leiden: Auch wenn Beschwerdefreiheit eingetreten ist, soll die Behandlung mit Famosin nicht abrupt beendet, sondern wie vom Arzt verordnet weitergeführt werden.

Eine eventuelle Bösartigkeit von Magengeschwüren ist vor deren Behandlung mit Famosin auszuschließen. Eine Besserung der Beschwerden bei einem Magengeschwür nach Behandlung mit Famosin schließt die Anwesenheit bösartiger Vorgänge im Magen nicht aus.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist Famosin mit Vorsicht anzuwenden (siehe „Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion“).

Bei geringfügigen Magen-Darm-Erkrankungen sind andere Arzneimittel meist ausreichend. Sprechen Sie darüber bitte mit Ihrem Arzt.

Bei einer länger dauernden Behandlung mit hoher Dosierung ist eine Kontrolle des Blutbildes und der Leberfunktion empfehlenswert.

Kinder

Aufgrund nicht ausreichender Daten wird die Anwendung von Famosin bei Kindern nicht empfohlen.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat

Schwangerschaft

Eine Einnahme während der Schwangerschaft und Stillzeit wird mangels ausreichender Erfahrungen nicht empfohlen. Famotidin darf nur dann in der Schwangerschaft eingenommen werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Sprechen Sie vor einem Gebrauch in der Schwangerschaft mit Ihrem Arzt über den möglichen Nutzen im Vergleich zum Risiko einer Behandlung mit Famosin.

Stillzeit

Stillende Mütter sollen entweder das Arzneimittel absetzen oder abstillen.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

! Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.

Sie dürfen keine Fahrzeuge lenken oder gefährlichen Werkzeuge bzw. Maschinen bedienen, falls Sie Nebenwirkungen bemerken, die die Aufmerksamkeit beeinträchtigen, wie z.B. Schwindel oder Kopfschmerzen.

Famosin enthält Lactose (Milchzucker).

Bitte nehmen Sie Famosin erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

Famosin enthält Natrium.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

 

Wie wird es angewendet?

Wie ist Famosin einzunehmen?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die Dosierung wird vom Arzt entsprechend dem Krankheitsbild festgelegt. Die verordnete Dosierung ist genau einzuhalten.

Eine Änderung der Dosierung (z.B. aufgrund von Nebenwirkungen) hat nur durch Ihren Arzt zu erfolgen. Er wird auch die erforderliche Behandlungsdauer festlegen.

Die empfohlene Dosis beträgt:

Zwölffingerdarmgeschwüre, gutartige Magengeschwüre

Zur Akutbehandlung ist täglich 1 Filmtablette zu 40 mg abends einzunehmen. Die Behandlung soll 4 bis 8 Wochen lang durchgeführt werden.

Zur Vorbeugung des Wiederauftretens von Zwölffingerdarmgeschwüren wird eine Weiterführung der Behandlung mit täglich 20 mg (entsprechend ½ Filmtablette) am Abend empfohlen.

Zollinger-Ellison-Syndrom (Drüsenerkrankung des Magen-Darm-Traktes)

Die Anfangsdosierung ist vom Schweregrad der Erkrankung und der Dosierung des vorher eingenommenen H2-Antagonisten abhängig. Patienten ohne vorherige magensäurehemmende Behandlung sollen die Behandlung mit einer Dosis von

½ Filmtablette Famosin 40 mg alle 6 Stunden beginnen. Der Arzt wird die Dosis den individuellen Bedürfnissen anpassen. Patienten, die schon vorher einen anderen H2- Antagonisten eingenommen haben, können unmittelbar auf eine höhere als die für Neueinstellungen empfohlene Anfangsdosierung von Famotidin umgestellt werden.

Refluxösophagitis/stressbedingte Geschwüre/Schleimhautverletzungen

Es ist 2-mal täglich ½ Filmtablette zu 40 mg oder 1-mal täglich 1 Filmtablette zu 40 mg einzunehmen.

Behandlung von Sodbrennen

Zur symptomatischen Behandlung von Sodbrennen beträgt die empfohlene Dosis 2-mal täglich eine Filmtablette Famosin 40 mg.

Gemeinsame Behandlung z.B. mit Antibiotika bei Infektionen mit sogenannten Helicobacter-Bakterien

1- Bis 2-mal täglich 1 Filmtablette zu 40 mg.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion soll die Tagesdosis auf die Hälfte reduziert bzw. das Dosierungsintervall verlängert werden.

Art der Anwendung

Nehmen Sie die Filmtabletten unzerkaut mit Flüssigkeit ein.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Wenn Sie eine größere Menge von Famosin eingenommen haben, als Sie sollten

Bei Überdosierung können ähnliche Beschwerden auftreten, wie sie unter Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“ beschrieben werden. Falls Sie eine größere Menge Famosin eingenommen haben, als Ihnen Ihr Arzt verordnet hat, und Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Wenn Sie die Einnahme von Famosin vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Wenn Sie die Einnahme einer Dosis vergessen haben, nehmen Sie diese ein, sobald Sie das bemerken. Wenn der nächste Einnahmezeitpunkt schon beinahe erreicht ist, lassen Sie die vergessene Dosis aus und nehmen Sie die nächste Dosis zur gewohnten Zeit ein.

Wenn Sie die Einnahme von Famosin abbrechen

Brechen Sie die Behandlung nicht eigenmächtig ab, da sich dadurch Ihre Erkrankung wieder verschlechtern kann. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie die Behandlung mit Famosin abbrechen wollen.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

 

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Einnahme von Famosin zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Die Wirkungen und Nebenwirkungen mancher Arzneimittel können durch gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel im Sinne einer Verstärkung oder Abschwächung beeinflusst werden.

Durch Veränderung des Säuregrades im Magen kann Famotidin die Aufnahmefähigkeit bestimmter Arzneimittel beeinflussen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Famosin mit bestimmten Arzneimitteln gegen Pilzbefall (z.B. Ketoconazol, Itraconazol) kann dadurch deren Wirksamkeit abgeschwächt werden. Die Aufnahme von Atazanavir (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen) in den Körper kann vermindert sein.

Die gleichzeitige Einnahme von Famotidin und magensäuresenkenden Arzneimitteln kann die Aufnahme von Famotidin vermindern. Famosin ist daher 1 bis 2 Stunden vor solchen Arzneimitteln einzunehmen.

Die gleichzeitige Einnahme von Sucralfat vermindert die Aufnahme von Famotidin. Deshalb ist Sucralfat grundsätzlich im Abstand von 2 Stunden zur Gabe von Famotidin einzunehmen.

Die Einnahme von Probenecid (harnsäuresenkendes Arzneimittel) kann die Ausscheidung von Famotidin verzögern. Auf eine gleichzeitige Behandlung mit Famosin und Probenecid ist daher zu verzichten.

Informieren Sie den Arzt auch bei gleichzeitiger Einnahme von Calciumcarbonat, wenn es als Arzneimittel zur Behandlung hoher Phosphatspiegel im Blut (Hyperphosphatämie) bei Dialysepatienten angewendet wird.

Famosin hat keinen Einfluss auf die Wirksamkeit des blutgerinnungshemmenden Arzneimittels Phenprocoumon.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Folgende Nebenwirkungen wurden berichtet:

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Kopfschmerzen, Schwindel
  • Durchfall, Verstopfung

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

  • Appetitlosigkeit
  • Geschmacksstörungen
  • Mundtrockenheit, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen
  • Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht
  • Müdigkeit

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)

  • Blutbildveränderungen (z.B. Verminderung der Blutplättchen, Verminderung der weißen Blutkörperchen, stark verringerte Zahl bestimmter weißer Blutzellen oder aller Blutzellen, was zu Schwäche, erhöhter Anfälligkeit für Infektionen, Fieber bzw. Blutergüssen führen kann)
  • Allergische Reaktionen, Angioödeme (überempfindlichkeitsbedingte Schwellungen von Gesicht, Lidern oder Lippen), Asthma bzw. Bronchospasmus (Atemnot durch Verengung der Atemwege)
  • Vorübergehende psychische Störungen einschließlich Depression, Angstzustände, Unruhe, Desorientiertheit, Verwirrtheit, Sinnestäuschungen, Schlaflosigkeit, verminderte Libido
  • Krampfanfälle (besonders bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion), Missempfindungen (z.B. Kribbeln oder Taubheit in Armen und Beinen), Schläfrigkeit
  • Störungen des Herzrhythmus bei intravenöser Verabreichung von Arzneimitteln dieser Gruppe
  • Lungenentzündung (manchmal mit tödlichem Ausgang)
  • Abweichungen der Leberenzymwerte, Leberentzündung, Gelbsucht infolge Gallenstau
  • Haarausfall, schwere Hautreaktionen (manchmal mit tödlichem Ausgang)
  • Gelenksschmerzen, Muskelkrämpfe
  • Impotenz
  • Engegefühl im Brustraum

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Herzklopfen

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen (siehe Angaben weiter unten). Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website: http://www.basg.gv.at/

 

Wie soll es aufbewahrt werden?

Nicht über 25°C lagern.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung und dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

 

Weitere Informationen

Was Famosin enthält

  • Der Wirkstoff ist: Famotidin. 1 Filmtablette enthält 40 mg Famotidin.
  • Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat, Povidon, Croscarmellose-Natrium, Hypromellose, Magnesiumstearat, Macrogol 6000, Talkum, Polyacrylat-Dispersion 30%, Eisenoxid rot (E- 172), Titandioxid (E- 171).

Wie Famosin aussieht und Inhalt der Packung

Famosin 40 mg-Filmtabletten sind rosarote, runde, beidseitig nach außen gewölbte Tabletten mit Filmüberzugund und einer Bruchkerbe auf einer Seite.

Packungsgrößen: Packungen zu 10 und 30 Stück

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach

Z.Nr.: 1-24424

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im September 2018.

Zuletzt aktualisiert: 22.02.2021