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Azaporc 40 mg/ml Injektionslösung für Schweine

Was ist es und wofür wird es verwendet?

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

Azaporc 40 mg/ml Injektionslösung für Schweine

Azaperon

ANWENDUNGSGEBIET(E)

Neuroleptikum zur Sedierung:

  1. Zur Anwendung bei Tieren mit aggressivem Verhalten
  • nach Umgruppieren
  • bei Sauen (Ferkelfressen)
  • Zur Anwendung bei Tieren mit Stresszuständen und zur Stressprophylaxe
    • Kardiovaskulärer Stress
    • Transport-bedingter Stress
  • Geburtshilfe
  • Zur Prämedikation vor einer Lokalanästhesie oder Narkose
  • Zur Symptomlinderung bei Tieren mit nutritiver Muskeldystrophie
  •  

    Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

    Nicht anwenden in sehr kalter Umgebung, da es durch periphere Gefäßerweiterung zu kardiovaskulärem Kollaps kommen kann.

    Nicht anwenden zum Transport oder zur Umgruppierung von Schweinen, die vor Ablauf der Wartezeit von 18 Tagen geschlachtet werden sollen.

    Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile.

     

    Wie wird es angewendet?

    DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

    Zur intramuskulären Anwendung.

    Streng intramuskulär hinter dem Ohr injizieren. Es sollte eine lange Kanüle verwendet werden. Die Injektion sollte möglichst dicht hinter dem Ohr und senkrecht zur Haut erfolgen. Wenn bei schweren Tieren mit einer kurzen Kanüle in den Hals injiziert wird, besteht das Risiko, einen Teil des Tierarzneimittels in das Fettgewebe zu injizieren. In einem solchen Fall kann die Injektion eine unzureichende Wirkung haben.

    Nicht mehr als 5 ml pro Injektionsstelle verabreichen.

    Aggressives Verhalten (Ferkelfressen, Umgruppierung), Geburtshilfe:

    2 mg Azaperon/kg Körpergewicht, entsprechend 1 ml Azaporc je 20 kg Körpergewicht

    Stresszustände:

    • Kardiovaskulärer Stress:
      0,4 mg Azaperon/kg Körpergewicht, entsprechend 1ml Azaporc je 100 kg Körpergewicht
    • Transport-bedingter Stress bei Ferkeln, Läufern und Ebern:
      1 mg Azaperon/kg Körpergewicht, entsprechend 0,5 ml Azaporc je 20 kg Körpergewicht
      Bei Ebern sollte eine Dosis von 1 mg/kg Körpergewicht nicht überschritten werden, da eine höhere Dosis zum Penisprolaps und dadurch zu Penisverletzungen führen kann.
    • Transport-bedingter Stress bei Sauen und Mastschweinen
      0,4 mg Azaperon/kg Körpergewicht, entsprechend 1 ml Azaporc je 100 kg Körpergewicht

    Prämedikation vor einer Lokalanästhesie oder Narkose, nutritive Muskeldystrophie:

    1 – 2 mg Azaperon/kg Körpergewicht, entsprechend 0,5 – 1 ml Azaporc je 20 kg Körpergewicht

    Das Tierarzneimittel wird einmalig hinter dem Ohr injiziert.

    Nach der Behandlung sollten die Tiere in einer ruhigen Umgebung allein gelassen werden.

    Der Gummistopfen kann bis zu 50-mal durchstochen werden.

    HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG

    Bei einer Injektion in das Fettgewebe kann eine volle Wirksamkeit nicht erwartet werden.

     

    Was sind mögliche Nebenwirkungen?

    Speichelfluss, Zittern und Hecheln können bei hohen Dosierungen auftreten. Diese Nebenwirkungen verschwinden spontan und hinterlassen keine dauerhafte Beeinträchtigung.

    Bei Ebern kann es zum reversiblen Penisprolaps kommen.

    Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage

    aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, oder falls Sie vermuten, dass das Tierarzneimittel nicht gewirkt hat, teilen Sie dies bitte Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

     

    Wie soll es aufbewahrt werden?

    Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.

    Die Flasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

    Sie dürfen das Tierarzneimittel nach dem auf dem Karton und dem Behältnis angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden.

    Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 28 Tage

    Bei erstmaligem Anbruch sollte das Datum ermittelt werden, an dem entsprechend der in der Packungsbeilage angegebenen Haltbarkeitsdauer verbleibende Reste entsorgt werden müssen. Dieses Entsorgungsdatum sollte in das auf dem Etikett angegebene Feld eingetragen werden.

     

    Weitere Informationen

    Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:

    Keine.

    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

    Nach der Behandlung sollten die Tiere in einer ruhigen Umgebung allein gelassen werden. Eine mangelnde Wirksamkeit kann auftreten, wenn das Tier während des Wirkungseintritts gestört oder aufgescheucht wird.

    Bei einer Injektion in das Fettgewebe kann eine volle Wirksamkeit nicht erwartet werden.

    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

    Azaperon, Natriummetabisulfit und Methyl- und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichkeitsreaktionen verursachen. Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Azaperon oder einem der sonstigen Bestandteile sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.

    Dies ist ein starkes Tierarzneimittel, das bei versehentlicher Selbstinjektion zu Sedierung führen kann. Es ist darauf zu achten, eine versehentliche Selbstinjektion zu vermeiden. Es ist empfehlenswert, nach

    Entnahme der erforderlichen Dosis aus der Flasche die Nadel bis zur Verabreichung des Tierarzneimittels zu sichern. Alternativ sollte die Nadel von der Spritze entfernt und sofort in die Injektionsstelle gesetzt werden. Danach sollte die gefüllte Spritze wieder mit der Nadel verbunden werden.

    Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. Nicht fahren, da eine Sedierung eintreten kann.

    Dieses Tierarzneimittel kann Haut und Augen reizen. Kontakt mit Haut und Augen vermeiden. Wenn das Tierarzneimittel mit der Haut oder den Augen in Kontakt kommt, spülen Sie es sofort mit viel Wasser aus. Bei anhaltender Reizung ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.

    Das Tierarzneimittel sollte nicht von schwangeren Frauen verabreicht werden. Es liegen keine Daten zum Übertritt von Azaperon in die Muttermilch stillender Frauen vor. Stillende Frauen sollten beim Umgang mit diesem Tierarzneimittel äußerst vorsichtig sein.

    Nach der Anwendung die Hände waschen.

    Trächtigkeit und Laktation:

    Das Tierarzneimittel kann während der Trächtigkeit und Laktation angewendet werden.

    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:

    • verstärkende Wirkung auf alle zentral dämpfenden und blutdrucksenkenden Substanzen (durch periphere Adrenolyse)
    • Verstärkung einer durch α-Adrenolytika hervorgerufenen Tachykardie
    • Hypotonie bei gleichzeitiger Anwendung mit α- und β-Sympathomimetika wie Epinephrin (Adrenalin)

    Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):

    Nach Überdosierung kann während der Aufwachphase aggressives Verhalten auftreten.

    Eine Überdosierung bei Ebern (> 1 mg Azaperon/kg Körpergewicht) kann zum Penisprolaps und dadurch zu Penisverletzungen führen.

    Wiederholte Gaben mit zu geringem zeitlichen Abstand können beim Vietnamesischen Hängebauchschwein durch Resorption der lnitialdosis aus dem Fettgewebe zum Tod führen.

    Inkompatibilitäten:

    Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.

    Zuletzt aktualisiert: 21.02.2021