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Neoflubin 25 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Was Neoflubin ist

Neoflubin ist ein Arzneimittel gegen Krebs zur Injektion oder Infusion in eine Vene.

Wie Neoflubin wirkt

Neoflubin enthält den Wirkstoff Fludarabinphosphat, derdas Wachstum von neuen Krebszellen stoppt. Alle Körperzellen produzieren durch Zellteilung neue, identische Zellen. Zu diesem Zweck muss das genetische Material der Zelle (die DNA) kopiert und reproduziert werden. Neoflubin wird in die Krebszellen aufgenommen und wirkt, indem es die Produktion neuer DNA verhindert.

Bei einer Krebserkrankung der weißen Blutkörperchen (wie bei der chronischlymphatischen- Leukämie) produziert der Körper viele abnormale weiße Blutkörperchen(Lymphozyten) und in verschiedenen Körperregionen beginnen Lymphknoten anzuschwellen. Die abnormalen weißen

Blutkörperchen können ihre normalen Abwehrfunktionen nicht ausführen. Wenn zu viele dieser abnormalen weißen Blutkörperchen vorhanden sind, verdrängen sie die gesunden Blutzellen, woraufhin es zu Infektionen, einer Abnahme der Zahl roter BlutkörperchenAnämie), ( Blutergüssen, ungewöhnlich starken Blutungen oder sogar Organversagen kommen kann.

Wofür Neoflubin angewendet wird

Neoflubin wird angewendet bei Erwachsenen.

Zur Behandlung der chronisch-lymphatischen Leukämie vom B-Zell-Typ (B-CLL) bei Patienten, die genügend gesunde Blutzellen produzieren können-CLL.B ist ein Krebs der weißen Blutkörperchen (Lymphozyten).

Eine Erstbehandlung der chronischlymphatischen- Leukämie mitNeoflubin sollte nur bei Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung und entsprechenden Krankheitssymptomen oder bei nachgewiesenem Fortschreiten der Erkrankung begonnen werden.

 

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was sollten Sie vor der Anwendung von Neoflubin beachten? Neoflubin darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Fludarabinphosphat oder einen derin Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
  • wenn Sie stillen
  • wenn Ihre Nierenfunktion stark eingeschränkt ist (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min)
  • wenn die Zahl Ihrer roten Blutkörperchen vermindert ist, weil Sie an einer bestimmten Art von Anämie (dekompensierte hämolytische Anämie) leiden. In diesem Fall wird Ihr Arzt Ihnen dies mitgeteilt haben.

Wenn Sie glauben, dass eines dieser Kriterien auf Sie zutrifft, informieren Sie Ihren Arzt.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Neoflubin bei Ihnen angewendet wird.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Neoflubin ist erforderlich,

Wenn Ihr Knochenmark nicht richtig funktioniert oder imFall eines geschwächten

bzw. unterdrückten Immunsystems oder wenn es in Ihrer Krankengeschichte zu schweren Infektionen gekommen istIhr. Arzt kann beschließen, Ihnen dieses Arzneimittel nicht zu verabreichen oder vorbeugende Maßnahmen zu treffen.

  • Wenn Sie sich sehr unwohl fühlen oder wenn Sie ungewöhnliche Blutergüsse und

stärkere Blutungen nach einer Verletzung bemerkenoder offensichtlich häufig an

Infektionen leiden. Sollte

eines der genannten Kriterien vor Ihrer Behandlung auf Sie
zutreffen, informieren Sie Ihren Arzt. Falls Sie während der Behandlung Neoflubinmit

derartige Beschwerden bekommen, benachrichtigen Sie unverzüglich Ihren Arzt.

Wenn es während der Behandlung zu einer roten oder bräunlichen Verfärbung des Urins kommt oder wenn Sie einen Ausschlag oder Bläschen auf der Haut bemerken,

informieren Sie sofort Ihren Arzt. Diese Symptome könnten Zeichen einer Verminderung der  
Blutzellen sein, die durch die Krankheit selbst oder durch die Therapie hervorgerufen
werden kann. Diese Symptome können bis zu einem Jahr anhalten, unabhängig davon, ob  
Sie zuvor Neoflubin erhalten haben oder nicht. Während der Behandlung mitNeoflubin  

könnte

Ihr

Immunsystem

auch

 

verschiedene

Bereiche

Ihres

K

(„Autoimmunphänomen“ genannt) oder Ihre   roten Blutkörperchen angreifen
(„Autoimmunhämolyse“ genannt). Diese Erkrankungen können lebensbedrohlich sein. In  
diesem Fall wird der Arzt Ihre Behandlung beenden und Ihnen eventuell weitere
Behandlungen verabreichen, z.B. Transfusion von bestrahltem Blut (siehe unten) oder  
Kortikoide.                      

Während der Behandlung mitNeoflubin finden regelmäßig Blutuntersuchungen statt

 
und Sie werden engmaschig beobachtet.                

- Wenn

Sie

irgendwelche

ungewöhnlichen

Nervensymptome

bemerken,z.B.  
Sehstörungen, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Krampfanfälle,informieren Sie Ihren Arzt.  
Die Langzeitwirkungen vonNeoflubin (langfristige Behandlung über mehr als
Therapiezyklen) auf das Zentralnervensystem sind nicht bekannt. Patienten, die bis zu 26  
Therapiezyklen mit der empfohlenen Dosis behandelt wurden, haben das Arzneimittel
jedoch gut vertragen.                    
Die folgenden Nebenwirkungen wurden berichtet, wenn Neoflubin in der empfohlenen Dosis  
nach der Behandlung mit anderen Arzneimitteln oder zur gleichen Zeit mit anderen
Arzneimitteln angewendet wurde: neurologische Erkrankungen, die sich als Kopfschmerzen,  
Unwohlsein (Übelkeit) und Erbrechen, Krampfanfälle, Sehstörungen einschließlich
Sehverlust, Veränderungen des geistigen Zustands (Denkstörungen, Verwirrtheit,
Bewusstseinsstörungen) äußern und gelegentlich neuromuskuläre Störungen, wie
Muskelschwäche in den Gliedmaßen (einschließlich irreversiblteilweiser oder  
vollständiger Lähmung) (Symptome einer   Leukoenzephalopathie, akuten toxischen  
Leukoenzephalopathie oder eines reversiblen posterioren Leukoenzephalopathiesyndroms  
[RPLS]).                            

Bei Patienten, die das Vierfache der empfohlenen Dosis erhalten hatten,wurde über Erblindung, Koma und Todesfälle berichtet. Einige dieser Symptome sind verzögert aufgetreten: rund 60 Tage nach Beendigung der Behandlungoder später nach Beendigung

der Behandlung. Bei einigen Patienten, die eine höhere Dosis Neoflubin als die empfohlene Dosis erhielten, wurden Leukoenzephalopathie (LE), akute toxische Leukoenzephalopathie

(ATL) oder reversibles posterioses Leukoenzephalopathiesyndrom (RPLS)ebenfalls
berichtet. Es können die gleichen Symptome der LE, ATL oder RPLS wie oben beschrieben
auftreten.  
LE, ATL und RPLS können irreversibel, lebensbedrohlich sein oder einen tödlichen
Ausgang zur Folge haben.  

Wann immer eine LE, ATL oder RPLS vermutet wird, wird Ihre Behandlung mitNeoflubin für weitere Untersuchungen unterbrochen werden. Wenn die Diagnose von LE, ATL oder RPLS bestätigt ist, wird Ihr Arzt Ihre Behandlung mit Neoflubin dauerhaft abbrechen.

  • Wenn Sie Schmerzen in der Seite oder Blut im Urin bemerken oder weniger Harn

abgeben können, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt. FallsSie an einer sehr schweren Form der Erkrankung leiden, ist Ihr Körper möglicherweise nicht in der Lage, alle Abfallprodukte der Zellen zu beseitigen, die durch Neoflubin zerstört wurden. Dieses Phänomen wird Tumorals-Zerfall-Syndrom bezeichnet und kannzu Nierenfunktionsstörungen und Herzproblemen führenund bereits in der ersten Behandlungswoche auftreten. Ihr Arzt wird darauf achten und Ihnen ggf. andere Arzneimittel verschreiben, um dies zu verhindern.

  • Wenn bei Ihnen eine Stammzellentnahme erfolgen sollund Sie mit Neoflubin behandelt werden (bzw. wurden), informieren Sie Ihren Arzt.
  • Wenn Sie eine Bluttransfusion benötigen und mitNeoflubin behandelt werden (bzw. wurden), informieren Sie Ihren Arzt. Dieser wird darauf achten, dass Sie ausschließlich speziell behandeltes, nämlichbestrahltes Blut erhalten. Nach Transfusion von nicht bestrahltem Blut kam es zu schweren Komplikationen und sogar Todesfällen.

- Wenn Sie währendder Behandlung mit diesem Arzneimittel oder nach deren Abschluss irgendwelche Hautveränderungen bemerken, informieren Sie Ihren Arzt.

Wenn Sie an Hautkrebs leiden (bzw. gelitten haben),kann es während oder nach der Neoflubin-Therapie zu einer Verschlechterung oder einem Wiederaufflammen kommen. Da das Arzneimittel Ihr körpereigenes Abwehrsystem vermindert, könnten Sie während oder nach der Neoflubin-Therapie an Hautkrebs erkranken.

Was Sie während der Behandlung mit Neoflubin außerdem beachten müssen:

Männer und Frauen, die fortpflanzungsfähig sein

könnten, müssen während und
mindestens 6Monate nach der Behandlung empfängnisverhütende Maßnahmen praktizieren.
Es ist nicht auszuschließen, dass Neoflubin zu Schäden am Ungeborenen führt.
Ihr Arzt wird sorgfältig den Nutzen Ihrer Behandlung gegen mögliche Risiken für das
ungeborene Kind abwägen, und falls Sie schwanger sind, wird er Sie nurNeoflubinmit

behandeln, falls dies unbedingt erforderlich ist(z.B. wenn eine lebensbedrohliche Situation vorliegt, es keine sicherere Behandlungsalternative mit gleichem therapeutischem Nutzen gibt oder die Behandlung unumgänglich ist).

Ihr Arzt wird Sie über die möglichen Risiken für das ungeborene Kind aufklären.

Falls Sie in rwägungE ziehen, zu stillen, oder falls Sie stillen, sollten Sie damit nicht beginnen oder das Stillen nicht fortführen, während Sie mit Neoflubin behandelt werden.

Wenn Sie eine Impfung benötigen, halten Sie Rücksprache mit Ihrem, daArztdie Verwendung von Lebendimpfstoffen während und nach der BehandlungNeoflubinmit vermieden werden sollte.

Wenn Sie Nierenprobleme haben oder älter als65 Jahre sind, werden bei Ihnen regelmäßig

Blut- und/oder andere Laboruntersuchungen durchgeführt, um Ihre Nierenfunktion zu kontrollieren (siehe auch Abschnitt Neoflubin„ darf nicht angewendet werden“ und Abschnitt .3

„Wie ist Neoflubin anzuwenden?“).

Anwendung von Neoflubin zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimitteleinnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Es ist besonders wichtig, Ihren Arzt über folgende Arzneimittel zu informieren:      
- Pentostatin (Deoxycoformycin), das ebenfalls zur Behandlung der-Zell-LeukämieB  
  eingesetzt wird. Die Kombination dieser Arzneimittel kann zu schwe
  Lungenkomplikationen führen.            
  • Dipyridamol, das zur Verhinderung einer zu starken Blutgerinnung eingesetzt wird, oder vergleichbare Wirkstoffe. Diese können die Wirksamkeit von Neoflubin herabsetzen.
  • Cytarabin (Ara-C), das zur Behandlung der chronischlymphatischen- Leukämie eingesetzt wird. Im Fall einer Kombination von Neoflubin und Cytarabin können die Spiegel der aktiven Form von Neoflubin in leukämischen Zellen ansteigen. Allerdings zeigten sich keine Veränderungen hinsichtlich der Gesamt-Blutspiegel oder der Elimination aus dem Blut.

Ältere Patienten

Wenn Sie älter als 65 Jahre sind, werden regelmäßig Nierenfunktionstests durchgeführt, siehe auch Abschnitt 3. „Wie ist Neoflubin anzuwenden?“. Wenn Sie älter als 75 Jahre sind, werden

Sie engmaschig überwacht, weil über Menschen dieser Altersgruppe nur wenige Daten zur Verfügung stehen.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Neoflubin bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Neoflubin wird daher für die Anwendung bei Kindernund Jugendlichen nicht empfohlen.

Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit

       
Schwangerschaft        
Neoflubin darf nicht bei Schwangeren angewendet werden, da Tierstudien und sehr
eingeschränkte Erfahrung der Anwendung beim Menschen ein mögliches Risiko

Missbildungen beim ungeborenen Kind genausowie frühen Schwangerschaftsverlust oder Frühgeburt gezeigt haben.

Wenn Sie schwanger sind oderstillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses ArzneimittelsIhren

Arzt. Ihr Arzt wird sorgfältig den Nutzen Ihrer Behandlung gegen mögliche Risiken für das

ungeborene Kind abwägen, und falls Sie schwanger sind, wird er Sie nurNeoflubinmit
behandeln, falls dies eindeutig erforderlich ist(z.B. wenn eine lebensbedrohliche Situation

vorliegt, es keine sicherere Behandlungsalternative mit gleichem therapeutischem Nutzen gibt oder die Behandlung unumgänglich ist).

Ihr Arzt wird Sie über die möglichen Risiken für das ungeborene Kind aufklären.

Stillzeit

Während Ihrer Behandlung mit Neoflubin dürfen Sie nicht mit dem Stillen beginnen oder das Stillen fortsetzen, da das Arzneimittel das Wachstum und die Entwicklung Ihres Kindes beeinträchtigen kann. Es ist nicht bekannt, ob dieses Arzneimittel in die Muttermilch von Frauen

unter Behandlung mit Neoflubinübertritt. In Tierstudien wurde der Wirkstoff von Neoflubin, Fludarabinphosphat, allerdings in der Muttermilch nachgewiesen.

Fortpflanzungsfähigkeit

Männer und Frauen, die fruchtbar sind, müssen eine wirksame Empfängnisverhütung während der Behandlung und mindestens 6 Monate danach anwenden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.

Die Behandlung mit Neoflubinkann bei einigen Menschen zu Müdigkeit, Schwächegefühl, Sehstörungen, Verwirrung, Erregung oder Krampfanfällenführen. Verzichten Sie so lange auf das Steuern eines Fahrzeugs und das Bedienen von Maschinen, bis Sie sicher wissen, dass Sie hiervon nicht betroffen sind.

Neoflubin enthält Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium pro Durchstechflasche; d. h., es ist praktisch „natriumfrei“.

 

Wie wird es angewendet?

Neoflubin soll nur unter Aufsicht eines in der Onkologie erfahrenen Arztes angewendet werden.

Hinweise zur Zubereitung der rekonstituierten oder verdünnten Lösung finden sich Abschnitt 6. „Inhalt der Packung und weitereInformationen - Informationen für medizinisches Fachpersonal“.

Wie Neoflubin verabreicht wird

Zur streng intravenösen Anwendung.

Neoflubin wird in Form einer Lösung als Injektion bzw. in den meisten Fällen als Infusion verabreicht.

Infusion bedeutet, dass das Arzneimittel direkt in den Blutkreislauf als Venentropf in die Vene appliziert wird. Die Dauer einer Infusion beträgt etwa 30 Minuten.

Ihr Arzt wird darauf achten, dassNeoflubin nicht außerhalb der Vene (paravenös) verabreicht wird. Sollte dies dennoch geschehen, sind Berichten zufolge jedoch keine schweren lokalen Nebenwirkungen zu erwarten.

Wie viel Neoflubin verabreicht wird

Die Dosis, die Sie erhalten, hängt von Ihrer Körperoberfläche ab. Diese wird in Quadratmetern (m2) gemessen und von Ihrem Arzt anhand Ihrer Körpergröße und Ihres Gewichts berechnet.

Die empfohlene Dosis beträgt 25 mg Fludarabinphosphat/m2 Körperoberfläche.

Wie lange Neoflubin verabreicht wird

Neoflubin wird einmal täglich an 5 aufeinander folgenden Tagen verabreicht.

Dieser 5-Tage-Behandlungszyklus wird alle 28 Tage wiederholt, bis Ihr Arzt entscheidet, dass die bestmögliche Wirkung erreicht ist (gewöhnlich nach 6 Zyklen).

Die Behandlungsdauer hängt davon ab, wie erfolgreich Ihre Behandlung ist und wie gut Sie Neoflubin vertragen. Bei Auftreten von Nebenwirkungen kann der Beginn des nächsten Zyklus verschoben werden.

Während der Behandlung werden regelmäßig Blutuntersuchungen durchgeführt. Ihre persönliche Dosis wirdentsprechend Ihrem Blutbild und Ansprechen auf die Behandlung sorgfältig angepasst.

Die Dosierung kann reduziert werden, wenn Nebenwirkungen Probleme verursachen.

Wenn Sie Nierenprobleme haben oder älter als65 Jahre sind, werden bei Ihnen regelmäßig Untersuchungen durchgeführt, um Ihre Nierenfunktion zu überwachen. Wenn Ihre Nieren nicht entsprechend funktionieren, wird die Dosis von Neoflubin möglicherweise vermindert. Wenn Ihre Nierenfunktion stark eingeschränkt ist Kreatinin(-Clearance unter 30ml/min), dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht erhalten (siehe auch Abschnitt „Neoflubin darf nicht angewendet werden“).

Wenn Neoflubin-Lösung versehentlich verschüttet wird

Falls Fludarabin-Lösung in Berührung mit der Haut oder den Schleimhäuten in Nase und Mund kommt, waschen Sie den Bereich gründlich mit Seife und Wasser. Wenn die Lösung in die Augen gerät, spülen Sie die Augen gründlich mit reichlich Leitungswasser. Jeglicher Kontakt durch Einatmen muss vermieden werden.

Wenn Sie eine größere Menge von Neoflubin erhalten haben, als Sie sollten

Im Fall einer Überdosierung wird Ihr Arzt die Behandlung abbrechen und die Symptome behandeln. Hohe Dosen können auch zu einer starken Verminderung der Zellen im Blut führen.

Eine Überdosierung kann zu verzögert auftretender Blindheit, Koma und sogar zum Tod führen.

Wenn Sie die Anwendung von Neoflubin vergessen haben

Ihr Arzt bestimmt die Zeitpunkte der Verabreichung dieses Arzneimittels. Wenn Sie glauben, dass eine Dosis ausgelassen wurde, sprechen Sie so schnell wie möglich mit Ihrem Arzt.

Wenn Sie die Anwendung mit Neoflubin abbrechen

Ihr Arzt und Sie könnengemeinsam entscheiden, die Behandlung mitNeoflubin abzubrechen, wenn die Nebenwirkungen zu stark werden.

Brechen Sie die Behandlung nie ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ab.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Hinweise für die Anwendung, Handhabung und Entsorgung von Neoflubin

Verdünnung

Die erforderliche Dosis (errechnet auf Basis der Körperoberfläche des Patienten) wird in eine Spritze aufgezogen.

Für eine intravenöseBolusinjektion wird diese Dosis in 10 ml0,9 % Natrium-Chlorid-Lösung 9 mg/ml verdünnt. Alternativ kann die erforderliche Dosis zur Infusion in 100ml 0,9 % Natrium- Chlorid-Lösung 9 mg/ml verdünnt und über ca. 30 Minuten verabreicht werden.

In klinischen Untersuchungen wurde das Präparat in 100ml 0,9 % Natrium-Chlorid-Lösung oder 125 ml 5 % Glucoselösung verdünnt.

Die Lösung darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Visuelle Prüfung vor Gebrauch

Nur klare und farblose Lösungen ohne Partikel dürfen verwendet werdBein. versehrtem Behältnis darf Neoflubin nicht verwendet werden.

Handhabung und Entsorgung

Schwangeres Personal muss vom Umgang mit Neoflubin ausgeschlossen werden.

Die Vorschriften für eine ordnungsgemäße Handhabung gemäß den nationalen Anforderungen für zytotoxische Arzneimittel sind einzuhalten.

Bei der Zubereitung und dem Umgang mit der Neoflubin-Lösung ist Vorsicht geboten.

Es wird empfohlen, Gummihandschuhe und Schutzbrille zu tragen, um einen Kontakt mit der

Substanz beim Zerbrechen der Durchstechflasche oder anderweitigem versehentlichen
Verschütten zu vermeiden. Sollten Haut oder Schleimhaut mit der Lösung in Berührung

kommen, so muss der betroffene Bereich sorgfältig mit Wasser und Seife gereinigt werden. Bei Kontakt mit den Augen sind diese gründlich mit reichlich Wasser auszuspülen.

Das Arzneimittel ist nur zur einmaligen Verwendung bestimmt.

Es wird empfohlen, Fludarabin-Lösungen mit keinen anderen Substanzen oder Lösungen, außer mit physiologischer Kochsalzlösung, zu vermischen. Aseptische Vorgehensweise beachten.

Nicht verwendetes Arzneimittel oderAbfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

NUR ZUR INTRAVENÖSEN ANWENDUNG.

 

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kannauch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Wenn Sie nicht genau wissen, nachstehendenwasdie Nebenwirkungen bedeuten, bitten Sie Ihren Arzt um eine Erklärung.

Einige schwerwiegende Nebenwirkungen können lebensbedrohlich sein.

Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt

  • wenn Sie Atemprobleme, Husten oder Schmerzen in der Brust mit oder ohne Fieber haben. Es könnte sich um Hinweise auf Lungenprobleme handeln.
  • wenn Sie Palpitationen (plötzlich Ihren Herzschlag spüren) oder Schmerzen in der Brust haben. Es könnte sich um Hinweise auf Herzprobleme handeln.
  • wenn Sie ungewöhnliche Blutergüsse oder stärkere Blutungen nach einer Verletzung bemerken oder wenn Sie offensichtlich häufiger Infektionen bekommen. Die Ursache könnte eine Verminderung der Blutzellen sein. Dadurch könnte auch ein erhöhtes Risiko von (schweren) Infektionen bestehen, verursacht durch Organismen, die bei Gesunden normalerweise keine Erkrankung hervorrufenopportunistische( Infektionen). Zu solchen Infektionen zählt eine späte Reaktivierung von Viren, etwa Herpes zoster.
  • wenn Sie Schmerzen in der Seite oder Blut im Urin bemerken oder weniger Harn abgeben können, informieren Sie sofort Ihren Arzt. Möglicherweise handelt es sich um Zeichen eines Tumor-Zerfall-Syndroms (siehe Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Neoflubin ist erforderlich“).
  • Wenn Sie eine Reaktion der Haut oder Schleimhäute mit Rötung, Entzündung, Blasenbildung und Gewebszerstörung bemerken, können dies Zeichen einer schwerwiegenden allergischen Reaktion sein (Lyell-Syndrom, Stevens-Johnson-Syndrom).

Andere Blutkrebstypen

Bei bis zu 10% der Patienten kames unter Neoflubin zur Entwicklung vona deren Erkrankungen, z.B. myelodysplastisches Syndrom (MDS), akute myeloische Leukämie (AML). Die Mehrzahl dieser Patienten wurde zuvor, gleichzeitig oder später zusätzlich mit anderen Arzneimitteln gegen Krebs Alkylanzien,( Topoisomerasehemmer) oder Bestrahlung behandelt.

Es ist bekannt, dass diese Behandlungen mit einem hohen Risiko von sekundären malignen Erkrankungen verbunden sind. Bei Patienten, die ausschließlichNeoflubin erhalten hatten, fiel

die Häufigkeit der Entwicklung von MDS/AML nicht höher aus als üblich.

Im Folgenden findet sich eine Auflistung der möglichen Nebenwirkungen, geordnet nach dem gegebenenfalls betroffenen Körperbereich und ihrer HäufigkDieit. seltenen Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen) wurden vorwiegend seit der Markteinführung beobachtet.

Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • (schwere) Infektionen (wie opportunistische Infektionen)
  • Atemprobleme infolge einer Lungenentzündung (Pneumonie)
  • Blutergussbildung und Blutungen infolge einer Verminderung der Blutzellen(Neutropenie, Anämie, Thrombozytopenie)
  • Husten
  • Erbrechen, Durchfall, Krankheitsgefühl (Übelkeit) und andere Beschwerden in Magen oder Darm (Gastrointestinaltrakt)
  • Fieber
  • Müdigkeit (Fatigue)
  • Schwäche

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • Andere Blutkrebsarten (myelodysplastisches Syndrom, akute myeloische Leukämie). Die meisten der an diesen Krebsarten erkrankten Patienten erhielten zuvor, gleichzeitig oder später noch andere Arzneimittel gegen Krebs (Alkylanzien, Topoisomerasehemmer) oder eine Strahlentherapie.
  • Knochenmarkdepression (Myelosuppression)
  • starker Appetitverlust mit nachfolgendem Gewichtsverlust (Anorexie)
  • Taubheitsgefühl oder Schwäche in den Armen oder Beinen (periphere Neuropathie)
  • Sehstörungen
  • Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis)
  • Hautausschlag
  • Schwellung infolge starker Flüssigkeitseinlagerung (Ödem)
  • Entzündung der Schleimhaut des gesamten Verdauungstrakts, dh. vom Mund bis zum After (Mukositis)
  • Schüttelfrost
  • allgemeines Unwohlsein

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):

  • Autoimmunkrankheit (siehe Abschnitt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“)
  • Tumor-Zerfall-Syndrom (siehe Abschnitt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“)
  • Verwirrtheit
  • Lungentoxizität; Vernarbungen auf der Lunge(Lungenfibrose), Lungenentzündung (Pneumonitis), Kurzatmigkeit (Dyspnoe)
  • Blutung in Magen oder Darm
  • abnorme Werte der Leber- oder Bauchspeicheldrüsenenzyme

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):

  • Erkrankungen des Lymphsystems infolge einer Virusinfektion (EBV-assozierte lymphoproliferative Erkrankung)
  • Koma
  • Krampfanfälle
  • Erregung
  • Erblindung
  • Entzündung oder Schädigung des Sehnervs (optische Neuritis, optische Neuropathie)
  • Herzversagen
  • Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie)
  • Hautkrebs
  • Haut- und/oder Schleimhautreaktionen mit Rötung, Entzündung, Bläschenbildung und Ablösung (Lyell-Syndrom, Stevens-Johnson-Syndrom)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

  • Hirnblutungen
  • Lungenblutungen
  • blutige Harnblasenentzündungen
- neurologische Erkrankungen (Kopfschmerzen, Unwohlsein [Übelkeit] und Erbrechen,
  Krampfanfälle, Sehstörungen einschließlich Sehverlust, Veränderungen desstigengei
  Zustands [Denkstörungen, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen]) undneuromuskuläre
  Störungen (Muskelschwäche in den Gliedmaßen[einschließlich irreversibler teilweiser oder
  vollständiger Lähmung])  

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

 

Wie soll es aufbewahrt werden?

Aufbewahrung von Neoflubin in der Verkaufspackung

Im Kühlschrank lagern (2°C - 8°C).

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Nur zur einmaligen Entnahme. Restmengen verwerfen.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittelnach dem auf dem Umkarton und der Durchstechflaschenach „Verwendbar bis“ bzw. „Verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mvehrwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Dauer der Haltbarkeit nach Verdünnung

Die maximale Aufbewahrungszeit für die verdünnte, gebrauchsfertige Neoflubin-Infusionslösung in den Konzentrationen 0,1 mg/ml bis 1,5 mg/ml beträgt bei Lagerung im Kühlschrank (2°C- 8°C) unter Lichtschutz, sowie bei Raumtemperatur (20°C – 25°C) 14 Tage.

Achtung: Die maximale Aufbewahrungszeit für die mit Kochsalzlösung verdünnte,
gebrauchsfertige NeoflubinInfusionslösung- ohne Lichtschutz bei Raumtemperatur in der

Konzentration von 0,1 mg/ml beträgt 14 Tage.

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Infusionslösung wurde über 14 Tage nachgewiesen, jedoch ist aus mikrobiologischer Sicht die gebrauchsfertige Lösung sofort zu verwenden.

Wenn sie nicht sofort verwendet wird, liegen die Lagerungsbedingungen der gebrauchsfertigen Infusionslösung vor Verwendung in der Verantwortlichkeit des Anwenders und werden normalerweise 24 Stunden bei 2- 8°C nicht überschreiten, es sei denn, die Verdünnung hat

unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen stattgefunden.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden.Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

 

Weitere Informationen

INHALT DER PACKUNG UND WEITERE INFORMATIONEN Was Neoflubin enthält

  • Der Wirkstoff ist:50 mg Fludarabinphosphat gelöst in 2 entsprechendml, 25 mg/ml Fludarabinphosphat.
  • Die sonstigen Bestandteile sind:atriummonohydrogenphosphat,N Natriumhydroxid, Natriumhydroxidlösung zur pH-Wert Einstellung und Wasser für Injektionszwecke.

Wie Neoflubin aussieht und Inhalt der Packung

Neoflubin 25 mg/ml Injektionslösung ist eine klare, farblose bzw. fast farbloseLösung mit einem pH-Wert von 7,2 - 7,8.

Dieses Arzneimittel ist in Glasbehältern, sogenannten Durchstechflaschen, enthalten. Eine 2-ml-Durchstechflasche enthält 50 mg Fludarabinphosphat.

Es sind Packungsgrößen mit 1 Durchstechflasche, 5 oder 10 Durchstechflaschen mit oder ohne Kunststoff-Schutzabdeckung (ONCO-SAFE) erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Ebewe Pharma Ges.m.b.H. Nfg. KG, 4866 Unterach, Österreich

Zuletzt aktualisiert: 22.02.2021