Methylthioniniumchlorid Proveblue 5 mg/ml Injektionslösung
Was ist es und wofür wird es verwendet?
Methylthioniniumchlorid (auch als Methylenblau bezeichnet) gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Antidote bezeichnet werden.
Methylthioniniumchlorid Proveblue wird bei Ihnen oder Ihrem Kind (0-17 Jahre) angewendet, um eine durch Arzneimittel oder Chemikalien hervorgerufene Schädigung des Blutes zu behandeln, die als Methämoglobinämie bezeichnet wird.
Bei einer Methämoglobinämie enthält Ihr Blut zu viel Methämoglobin (eine anormale Form von Hämoglobin, die keinen Sauerstoff durch Ihren Körper transportieren kann). Dieses Arzneimittel hilft, Ihr Hämoglobin zu normalisieren und den ausreichenden Sauerstofftransport im Blut wiederherzustellen.
Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?
Methylthioniniumchlorid Proveblue darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie überempfindlich gegen Methylthioniniumchlorid oder andere Thiazinfarbstoffe sind.
- wenn Ihr Körper nicht genug von dem Enzym G6PD (Glukose-6-phosphat-Dehydrogenase) produziert.
- wenn Ihr Körper nicht genug von dem Enzym NADPH-Reduktase (Nicotinamid-adenin- dinucleotid-phosphat-Reduktase) produziert.
- wenn Ihre Bluterkrankung durch Nitrit verursacht wurde während der Behandlung von Zyanid- Vergiftung.
- wenn Ihre Bluterkrankung durch eine Chloratvergiftung verursacht wurde.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Methylthioniniumchlorid Proveblue anwenden
- wenn Sie eine mittelschwere bis schwere Nierenerkrankung haben. In diesem Fall können niedrigere Dosen (< 1 mg/kg) erforderlich sein.
- wenn Ihre Bluterkrankung durch eine in Farbstoffen enthaltene Chemikalie namens Anilin verursacht wurde. In diesem Fall können niedrigere Dosen erforderlich sein, und die kumulative Gesamtdosis sollte 4 mg/kg nicht überschreiten (siehe Abschnitt 3 dieser Gebrauchsinformation).
- wenn Ihre Bluterkrankung durch ein Arzneimittel namens Dapson (zur Behandlung von Lepra und anderen Hautkrankheiten) verursacht wurde. In diesem Fall können niedrigere Dosen erforderlich sein, und die kumulative Gesamtdosis sollte 4 mg/kg nicht überschreiten (siehe Abschnitt 3).
- wenn Sie an erhöhtem Blutzucker oder Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) leiden, da diese Erkrankungen durch die Glucoselösung, mit der das Arzneimittel verdünnt wird, verschlimmert werden können.
- Ihr Urin und Stuhl kann sich blaugrün verfärben und Ihre Haut kann sich blau verfärben, wenn Sie mit Methylthioniniumchlorid Proveblue behandelt werden. Diese Verfärbungen sind normal und verschwinden nach Ende der Behandlung wieder.
Wenn einer der oben aufgeführten Punkte auf Sie zutrifft, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
Kontrolluntersuchungen
Während und nach der Behandlung mit Methylthioniniumchlorid Proveblue werden Kontrolluntersuchungen bei Ihnen durchgeführt.
Kinder
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Methylthioniniumchlorid Proveblue ist erforderlich:
- Bei Neugeborenen und Säuglingen im Alter bis zu 3 Monaten werden niedrigere Dosen empfohlen (siehe Abschnitt 3 dieser Gebrauchsinformation).
Anwendung von Methylthioniniumchlorid Proveblue mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Methylthioniniumchlorid sollte Ihnen nicht gleichzeitig mit bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung von Depressionen oder Angst, die den biochemischen Botenstoff Serotonin im Gehirn beeinflussen, gegeben werden. Solche Arzneimittel sind:
- selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), wie zum Beispiel Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin und Zimelidin
- Bupropion
- Buspiron
- Clomipramin
- Mirtazapin
- Venlafaxin.
Wenn die intravenöse Anwendung von Methylthioniniumchlorid Proveblue jedoch zwingend erforderlich ist, sollte Ihnen die niedrigstmögliche Dosis gegeben werden, und Sie sollten bis zu 4 Stunden nach der Gabe sorgfältig überwacht werden.
Falls Sie Zweifel haben, ob dieses Arzneimittel Ihnen gegeben werden sollte, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Die Anwendung von Methylthioniniumchlorid Proveblue während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen, es sei denn, sie ist zwingend erforderlich, zum Beispiel in einer lebensbedrohlichen Situation.
Da keine Daten darüber vorliegen, ob Methylthioniniumchlorid in die Muttermilch übergeht, sollte das Stillen bis 8 Tage nach der Behandlung mit diesem Arzneimittel unterbrochen werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Sie dürfen kein Fahrzeug führen und keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen, weil Methylthioniniumchlorid mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen hat.
Wie wird es angewendet?
Ihr Arzt wird Ihnen dieses Arzneimittel langsam über einen Zeitraum von 5 Minuten in eine Vene (intravenös) injizieren.
Erwachsene, Kinder über 3 Monate und ältere Patienten
Die übliche Dosis ist 1 bis 2 mg pro Kilogramm Ihres Körpergewichts, d. h. 0,2 bis 0,4 ml pro kg, gegeben über einen Zeitraum von 5 Minuten. Nach einer Stunde kann eine zweite Dosis gegeben werden, falls erforderlich.
Die empfohlene kumulative Höchstdosis für die gesamte Behandlung ist 7 mg/kg.
Falls Ihre Bluterkrankung durch Anilin oder Dapson verursacht wurde, sollte die kumulative Gesamtdosis 4 mg/kg nicht überschreiten (siehe Abschnitt 2).
Die Behandlung sollte normalerweise nicht länger als einen Tag dauern.
Säuglinge bis 3 Monate
Die empfohlene Dosis ist 0,3 bis 0,5 mg/kg Körpergewicht, d. h. 0,06 bis 0,1 ml/kg, gegeben über einen Zeitraum von 5 Minuten.
Nach einer Stunde kann eine Wiederholungsdosis (0,3 bis 0,5 mg/kg Körpergewicht, d. h.
0,06-0,1 ml/kg) gegeben werden, falls die Symptome anhalten oder erneut auftreten. Die Behandlung sollte normalerweise nicht länger als einen Tag dauern.
Dieses Arzneimittel kann in 50 ml Glucose-Injektionslösung 50 mg/ml (5 %) verdünnt werden, um lokale Schmerzen zu vermeiden, insbesondere bei Kindern.
Wenn Ihnen eine größere Menge von Methylthioniniumchlorid Proveblue gegeben wurde, als Ihnen gegeben werden sollte
Da Ihnen dieses Arzneimittel im Krankenhaus gegeben wird, ist es unwahrscheinlich, dass Ihnen zu viel oder zu wenig davon gegeben wird. Sie sollten jedoch Ihren Arzt informieren, wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken:
- Übelkeit
- Magenschmerzen
- Brustschmerzen
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Schwitzen
- Verwirrtheit
- Anstieg der Konzentration von Methämoglobin (eine anormale Form von Hämoglobin im Blut)
- Bluthochdruck
- Kurzatmigkeit
- ungewöhnlich schneller Herzschlag
- Zittern (Tremor)
- Hautverfärbung; Ihre Haut kann sich blau verfärben
- Abnahme der Zahl der roten Blutkörperchen, wodurch Ihre Haut blass werden kann und Sie kurzatmig werden und sich schwach fühlen können
- Gelbsucht (gelbliche Verfärbung von Haut und Augen); wurde nur bei Säuglingen beobachtet.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Was sind mögliche Nebenwirkungen?
Wie alle Arzneimittel kann Methylthioniniumchlorid Proveblue Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Diese Wirkungen sind bei Erwachsenen und Kindern gleich, abgesehen von Gelbsucht, die nur bei Säuglingen beobachtet wurde.
Die Häufigkeiten dieser Nebenwirkungen sind nicht bekannt (auf der Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
- erniedrigte Spiegel von Hämoglobin (Protein in den roten Blutkörperchen, mit dessen Hilfe der Sauerstoff durch den Körper transportiert wird) können in Bluttests gemessen werden
- Abnahme der Zahl der roten Blutkörperchen, wodurch Ihre Haut blass werden kann und Sie kurzatmig werden und sich schwach fühlen können
- lokale Gewebeschädigung an der Injektionsstelle
- Gelbsucht (gelbliche Verfärbung von Haut und Augen); wurde nur bei Säuglingen beobachtet
- Sprachstörungen
- hoher oder niedriger Blutdruck
- Unruhe
- Sauerstoffmangel
- unregelmäßiger Herzschlag, einschließlich ungewöhnlich langsamer oder schneller Herzschlag
- schwere allergische Reaktion (sogenannte anaphylaktische Reaktion, die zum Anschwellen von Rachen oder Gesicht, Atembeschwerden oder schwerem Hautausschlag führen kann)
- Anstieg der Konzentration von Methämoglobin (eine anormale Form von Hämoglobin im Blut)
- Kurzatmigkeit
- Schmerzen in einer Extremität
- Magenschmerzen
- Brustschmerzen
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Übelkeit und Erbrechen
- Verwirrtheit
- Angst
- Zittern
- Schwitzen
- Nesselausschlag
- Fieber
- schnelles Atmen
- erweiterte Pupillen.
- Hautverfärbung; Ihre Haut kann sich blau verfärben
- Schmerzen an der Injektionsstelle
- blauer oder grüner Urin
- verfärbter Stuhl, kann grün oder blau aussehen
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arz, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Wie soll es aufbewahrt werden?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach „Verwendbar bis“ und der Ampulle nach „Verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats. Bevor Ihnen die Injektion gegeben wird, überprüft der Arzt oder das medizinische Fachpersonal, ob das auf dem Etikett angegebene Verfalldatum abgelaufen ist.
Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren. Die Ampulle in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Das Arzneimittel ist unmittelbar nach dem Öffnen oder Verdünnen zu verwenden.
Methylthioniniumchlorid Proveblue darf nicht verwendet werden, wenn die Lösung verfärbt, nicht klar oder trüb ist oder Ausfällungen oder Partikel enthält..
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
Weitere Informationen
Was Methylthioniniumchlorid Proveblue enthält
Der Wirkstoff ist Methylthioniniumchlorid.
Jeder ml Lösung enthält 5 mg Methylthioniniumchlorid.
Jede 10-ml-Ampulle enthält 50 mg Methylthioniniumchlorid.
Jede 2-ml-Ampulle enthält 10 mg Methylthioniniumchlorid.
Der sonstige Bestandteil ist Wasser für Injektionszwecke.
Wie Methylthioniniumchlorid Proveblue aussieht und Inhalt der Packung
Methylthioniniumchlorid Proveblue ist eine klare dunkelblaue Injektionslösung in klaren Glas- Ampullen.
Jede Umkarton enthält einen Einsatz mit 5 Ampullen à 10 ml. Jede Umkarton enthält einen Einsatz mit 5 Ampullen à 2 ml. Jede Umkarton enthält einen Einsatz mit 20 Ampullen à 2 ml.
Pharmazeutischer Unternehmer
Provepharm SAS
22 rue Marc Donadille, 13013 Marseille, Frankreich
Hersteller
Pierrel S.p.A.
s.s. Appia 7 bis, 48, 81043 Capua, Italien
Cenexi
52, Rue Marcel et Jacques Gaucher, 94120 Fontenay-sous-Bois, Frankreich
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.
België/Belgique/Belgien | Lietuva |
Lamepro B.V. | Provepharm SAS |
Tél/Tel: + 31 (0) 76-5600030 | Tel: +33 (0)4 91 08 69 30 |
|
България | Luxembourg/Luxemburg |
Provepharm SAS | Lamepro B.V. |
Teл.: + 33 (0)4 91 08 69 30 | Tél/Tel: + 31 (0) 76-5600030 |
Česká republika | Magyarország |
Provepharm SAS | Provepharm SAS |
Tel: + 33 (0)4 91 08 69 030 | Tel.: + 33 (0)4 91 08 69 30 |
Danmark | Malta |
Pharmanovia A/S | Provepharm SAS |
Tlf: + 45 33 33 76 33 | Tel: + 33 (0)4 91 08 69 30 |
Deutschland | Nederland |
Dr. Franz Köhler Chemie GmbH | Lamepro B.V |
Tel: + 49 (0) 6251-1083-0 | Tel: + 31 (0) 76-5600030 |
Eesti | Norge |
Provepharm SAS | Pharmanovia A/S |
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Ελλάδα | Österreich |
a VIPharma International AE | H.S. Pharma |
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España | Polska |
Laboratorios Farmacéuticos ROVI | Provepharm SAS |
Tel: + 34 913756230 | Tel.: + 33 (0)4 91 08 69 30 |
France | Portugal |
Medac | Labesfal - Laboratórios Almiro |
Tél: + 33 (0)4 37 66 14 70 | Tel: + 351 232 831100 |
Hrvatska | România |
Provepharm SAS | Provepharm SAS |
Tel: + 33 (0)4 91 08 69 30 | Tel: + 33 (0)4 91 08 69 30 |
Ireland | Slovenija |
Martindale Pharmaceuticals | Lenis farmacevtika d.o.o. |
Tel: + 44 (0)1277 266600 | Tel: + 386 (8) 387-3783 |
Ísland | Slovenská republika |
Pharmanovia A/S | Provepharm SAS |
Sími: + 45 33 33 76 33 | Tel: + 33 (0)4 91 08 69 30 |
Italia | Suomi/Finland |
Italfarmaco S.p.A | Pharmanovia A/S |
Tel: + 39-02-6443 1 | Puh/Tel: + 45 33 33 76 33 |
Κύπρος | Sverige |
Isangen Pharma Cyprus Ltd | Pharmanovia A/S |
Τηλ: + 357-24-638833 | Tel: + 45 33 33 76 33 |
Latvija | United Kingdom |
Provepharm SAS | Martindale Pharmaceuticals |
Tel: + 33 (0)4 91 08 69 30 | Tel: + 44 (0)1277 266600 |
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu/ verfügbar.
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Zubereitung zur intravenösen Anwendung
Nach dem Öffnen unverzüglich verwenden. Sehr langsam über einen Zeitraum von 5 Minuten injizieren.
Methylthioniniumchlorid Proveblue ist hypotonisch und kann in 50 ml Glucose-Injektionslösung 50 mg/ml (5 %) verdünnt werden, um lokale Schmerzen zu vermeiden, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen.
Es darf nicht mit Natriumchloridlösung zur Injektion 9 mg / ml (0,9%) verdünnt werden, weil nachgewiesen wurde, dass Chlorid die Löslichkeit von Methylthioniniumchlorid reduziert.
Weitere Informationen darüber, wie Methylthioniniumchlorid Proveblue angewendet werden kann, siehe Abschnitt 3 der Gebrauchsinformation.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
ANHANG IV
WISSENSCHAFTLICHE SCHLUSSFOLGERUNGEN UND BEGRÜNDUNG FÜR DIE ÄNDERUNG DER BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNGEN FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN
Wissenschaftliche Schlussfolgerungen
Der CHMP ist unter Berücksichtigung des PRAC-Beurteilungsberichts der PSUR für Methylthioniniumchlorid zu den folgenden wissenschaftlichen Schlussfolgerungen gelangt:
Schmerzen an der Injektionsstelle
In einerZulassungsinhaber gesponserten Phase I klinischen Studie, verspürten insgesamt12 von 70 Probanden nach Erhalt einer intravenösen Infusion mit Methylthioniniumchlorid Schmerzen an der Infusionsstelle.
’Schmerzen an der Infusionsstelle wurden nach der Markteinführung, ebenfalls in zwei Berichten der wissenschaftlichen Literatur identifiziert.
Insgesamt, 17 von 117 Probanden verspürten ‘ Reaktionen an der Injektionsstelle (einschließlich Unbehagen und Schmerzen) ‘ nach Erhalt einer intravenösen Infusion von Methylthioniniumchlorid.
Schmerzen in der Extremität
In zwei Zulassungsinhaber gesponserten klinischen Studien verspürten insgesamt 94 von 117 Probanden nach Erhalt einer intravenösen Infusion von Methylthioniniumchlorid ‘Schmerzen in den Extremitäten‘.
Keine Berichte über ‘Schmerzen in den Extremitäten‘ wurden in Datenquellen nach Markteinführung gefunden, aber der Zulassungsinhaber hat einen wissenschaftlichen Literaturartikel identifiziert, in dem 4 von 10 Patienten im Infusionsarm, die eine Infusion mit Methylthioniniumchlorid erhalten haben, Schmerz verspürten.
In Anbetracht der im bewerteten PSUR vorgestellten Daten, ist der PRAC der Auffassung, dass Änderungen in den Produktinformationen von Arzneimitteln mit Methylthioniniumchlorid gerechtfertigt waren.
Der CHMP stimmt den wissenschaftlichen Schlussfolgerungen der PRAC zu.
Gründe für die Änderung der Bedingungen der Genehmigung(en) für das Inverkehrbringen
Der CHMP ist auf der Grundlage der wissenschaftlichen Schlussfolgerungen für Methylthioniniumchlorid der Auffassung, dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis des Arzneimittels/der Arzneimittel, Methylthioniniumchlorid enthält/enthalten, vorbehaltlich der vorgeschlagenen Änderungen der Produktinformation, positiv ist.
Der CHMP empfiehlt, die Bedingungen der Genehmigung(en) für das Inverkehrbringen zu ändern.