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Methiocalcin - Injektionslösung für Rinder, Schafe und Ziegen

Was ist es und wofür wird es verwendet?

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

    Methiocalcin – Injektionslösung für Rinder, Schafe und Ziegen

ANWENDUNGSGEBIET(E)

 

Rind, Schaf, Ziege:

Hypocalcämische Gebärparese, hypoglykämische Zustände, unterstützende Behandlung von Lebererkrankungen.

Schaf, Ziege: Trächtigkeitstoxikose, Ketose.

 

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

GEGENANZEIGEN

Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der sonstigen Bestandteile.

Nicht anwenden bei Hypercalciämie, Hypermagnesiämie, chronischer Niereninsuffizienz, Kalzinose, Azidose, hepatoencephalen Syndrom oder Herzglykosidintoxikation.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren

Die intravenöse Verabreichung muss langsam erfolgen. Während der Infusion sind Atmung, Herzfrequenz und Kreislauf kontinuierlich zu kontrollieren. Beim Auftreten von Symptomen einer

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Überdosierung (insbesondere Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall, Unruhe) ist die Infusion sofort abzubrechen.

Vorsicht bei Verdacht auf Herzschäden (Calcium-Schock).

Bei calciumhaltigen Arzneimitteln kann es beim Überschreiten der maximalen Infusionsgeschwindigkeit zu allergischen Reaktionen, bedingt durch Histaminausschüttung, kommen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender

Bei versehentlicher Selbstinjektion oder Einnahme ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.

Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode

Kann während der Trächtigkeit und Laktation angewendet werden.

 

Wie wird es angewendet?

Langsame intravenöse Infusion durchführen und während der Infusion Atmung, Herzfrequenz und Kreislauf kontinuierlich kontrollieren.

 

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

NEBENWIRKUNGEN

Auch bei therapeutischer Dosierung kann es durch den Calciumgehalt zu einer transienten Hypercalciämie kommen, die sich wie folgt zeigt:

  • initiale Bradykardie
  • Unruhe, Muskelzittern, Salivation

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Erhöhung der Atemfrequenz

Ein Anstieg der Herzfrequenz nach einer initialen Bradykardie ist als Zeichen für eine beginnende Überdosierung zu werten. In diesem Fall ist die Infusion abzubrechen.

Verzögerte Nebenwirkungen können in Form von Störungen des Allgemeinbefindens und mit Symptomen einer Hypercalciämie auch noch 6-10 Stunden nach der Infusion auftreten und dürfen nicht als Rezidiv der Hypocalciämie fehldiagnostiziert werden.

Siehe auch unter „Überdosierung".

Falls Sie Nebenwirkungen insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

7. ZIELTIERART(EN)

    Rind, Schaf, Ziege

8. DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

    Zur langsamen intravenösen Anwendung.

Rind, Schaf, Ziege: 100 ml pro 100 kg KGW (entsprechend 18,0 mg bzw. 44,9 mmol Ca2+ und 0,9 mg bzw. 3,7 mmol Mg2+ pro kg Körpergewicht) langsam körperwarm i.v. infundieren.

Bei Bedarf wiederholen. Die erste Nachbehandlung darf frühestens nach 6 Stunden vorgenommen werden. Weitere Nachbehandlungen im Abstand von 24 Stunden, wenn sichergestellt ist, dass das Anhalten der Symptome auf einen weiterhin bestehenden hypocalcämischen Zustand zurückzuführen ist.

Die Dosierungsangabe ist ein Richtwert und immer dem bestehenden Defizit und dem jeweiligen Kreislaufzustand anzupassen.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen

Calcium steigert die Wirksamkeit von Herzglykosiden. . Es kann zum Herzstillstand kommen. Durch Calcium werden die kardialen Wirkungen von β-Adrenergika und Methylxanthinen verstärkt. Glucocorticoide erhöhen durch Vit. D-Antagonismus die renale Ausscheidung von Calcium.

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich

Bei zu schneller intravenöser Infusion oder Überdosierung kann es zu einer Hypercalciämie und/oder Hypermagnesiämie mit kardiotoxischen Erscheinungen wie initiale Bradykardie mit nachfolgender Tachykardie, Herzrhythmusstörungen und in schweren Fällen ventrikulärem Herzflimmern mit Herzstillstand kommen. Als weitere hypercalciämische Symptome sind zu beachten: motorische Schwäche, Muskelzittern, gesteigerte Erregbarkeit, Unruhe, Schweißausbrüche, Polyurie, Blutdruckabfall, Depression sowie Koma. In diesen Fällen ist die Infusion sofort abzubrechen.

Symptome einer Hypercalciämie können auch noch 6-10 Stunden nach der Infusion auftreten und dürfen aufgrund der Ähnlichkeit der Symptome nicht als Rezidiv der Hypocalciämie fehldiagnostiziert werden.

Inkompatibilitäten

Vermischungen sind wegen möglicher Inkompatibilitäten mit anderen Arzneimitteln zu vermeiden.

 

Wie soll es aufbewahrt werden?

Nicht über 25ºC lagern.

Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren!

Nach Anbruch sofort verwenden. Im Behältnis verbleibende Reste sind zu verwerfen.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden.

Zuletzt aktualisiert: 11.03.2021