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Kaliumchlorid B. Braun Infusionszusatz 74,5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat wird angewendet zur Zufuhr von Kalium bei stark erniedrigtem Kaliumspiegel im Blut (Hypokaliämie), insbesondere bei Alkaliüberschuss und gleichzeitig erniedrigtem Chloridspiegel im Blut (hypochlorämische Alkalose).

 

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat darf nicht angewendet werden bei:

  • erhöhtem Kaliumspiegel im Blut (Hyperkaliämie)
  • erhöhtem Chloridspiegel im Blut (Hyperchlorämie)
  • Erkrankungen, die häufig mit einer Hyperkaliämie einhergehen, wie:
    • Flüssigkeitsmangel (Dehydratation),
    • eingeschränkte Ausscheidungsfunktion der Nieren,
    • Addison’sche Krankheit (sog. Bronzenhautkrankheit, chronische Unterfunktion der Nebennierenrinde),
    • sog. Adynamia episodica hereditaria (auch Gamstorp-Syndrom genannt, periodisch auftretende schlaffe Lähmungen der Arme und Beine und des Rumpfes infolge einer erblichen Störung des Kaliumstoffwechsels),
    • Sichelzellenanämie (eine erbliche Veränderung des Hämoglobins mit Bildung von Sichelzellen, d.h. roten Blutkörperchen, die kurzlebig sind und sich unter Sauerstoffentzug sichelförmig umformen).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat anwenden.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat ist erforderlich bei:

  • hochgradig eingeschränkter Herzleistung mit Symptomen wie Atemnot, Gewebeschwellung (Ödemen) Wasseransammlung in der Lunge (Lungenödem),
  • eingeschränkter Nierenfunktion; bei Verschlechterung der Nierenfunktion sollte die Infusion abgebrochen werden
  • Therapie mit:
    • kaliumsparenden Diuretika (harntreibende Mittel), die die Kaliumausscheidung hemmen z.B. Triamteren, Amilorid,
    • Aldosteronantagonisten (Medikamente, die in den Hormonhaushalt eingreifen und so die Wasserausscheidung aus dem Körper verstärken, z.B. Spironolacton),
    • ACE-Hemmern (blutdrucksenkende Medikamente, z.B. Captopril, Enalapril),
    • Medikamenten, die möglicherweise die Nieren schädigen (sog. nicht steroidale Antiphlogistika bzw. sog. nicht-steroidale Antirheumatika – Mittel mit entzündungshemmender, fiebersenkender und schmerzstillender Wirkung wie Acetylsalicylsäurepräparate).

Kontrollen der Serum-Elektrolyte (speziell Kalium) und des Säuren-Basen-Status sind erforderlich.

Der behandelnde Arzt muss darauf achten, dass keine Infusionslösung in Gewebe in der Umgebung der Vene gelangt, da dies zu Gewebeschädigungen bis hin zu Gewebezerstörung führen könnte.

Kontrollen der Herzfunktion mit EKG sollten durchgeführt werden, da es bei zu hohen oder zu niedrigen Blut-Kalium-Werten zu Unregelmäßigkeiten der Herzfunktion kommen kann.

Anwendung von Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat zusammen mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Die Wirkung bestimmter Herzmittel (Digoxin und andere sog. Herzglykoside) wird bei hohen Blut- Kaliumwerten abgeschwächt, bei niedrigen Blut-Kaliumwerten können die genannten Mittel Unregelmäßigkeiten im Herzrhythmus hervorrufen.

Mittel, die die Kaliumausscheidung verringern oder in anderer Weise zu einer Erhöhung der Blut- Kaliumwerte führen, z.B. kaliumsparende Diuretika, Aldosteron-Antagonisten, ACE-Hemmer, nichtsteroidale Entzündungshemmer, bestimmte Schmerzmittel und Suxamethonium (ein Mittel, das im Rahmen einer Narkose eine Muskelerschlaffung herbeiführt), Ciclosporin und Tacrolimus (Mittel zur Unterdrückung unerwünschter Immunreaktionen) können bei gleichzeitiger Verabreichung mit Kaliumchlorid B.Braun 74,5 mg/ml schwere Hyperkaliämien hervorrufen (siehe auch Abschnitt „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat ist erforderlich“ oben).

Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Hinweise auf schädigende Einflüsse während der Schwangerschaft und Stillperiode sind nicht bekannt. Jedoch wird Ihr Arzt Ihnen das Medikament nur verordnen, wenn er dies für zwingend notwendig erachtet.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat beeinflusst nicht die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

 

Wie wird es angewendet?

Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat wird nur verdünnt als Zusatz zu Infusionslösungen in einer Konzentration von maximal 40 mmol Kalium/l angewendet.

Dosierung

Die Dosierung wird vom Arzt entsprechend den Gegebenheiten des Einzelfalles festgelegt.

Erwachsene

Maximale Tagesdosis

Eine Zufuhr von 2 – 3 mmol Kalium/kg Körpergewicht (KG) und Tag sollte nicht überschritten werden.

Maximale Infusionsgeschwindigkeit

Bis zu 20mmol Kalium/Stunde beim Erwachsenen (entsprechend 0,3 mmol Kalium/kg KG und Stunde).

Kinder

Die Dosierung wird vom Arzt entsprechend den Gegebenheiten des Einzelfalles festgelegt. Der Blut- Kaliumspiegel muss während der Anwendung sorgfältig überwacht werden

Maximale Tagedosis:

Eine Zufuhr von 2 – 3 mmol Kalium/kg KG und Tag sollte nicht überschritten werden.

Wenn Sie eine größere Menge von Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat angewendet haben, als Sie sollten:

Eine Überdosierung kann zu einer Hyperkaliämie führen, vor allem bei Vorliegen einer Übersäuerung des Blutes und bei Einschränkung der Nierenfunktion.

Anzeichen:

Störungen der Herzfunktion, wie verlangsamter Herzschlag, Kammerflimmern und Herzstillstand. Im EKG sind typische Veränderungen sichtbar.

Kreislaufstörungen sind Blutdrucksenkung und Zentralisation (Anpassungsmechanismus des Kreislaufs an ein vermindertes zirkulierendes Blutvolumen – die Durchblutung in peripheren Gefäßgebieten wird zugunsten der Durchblutung der Hirn- und Herzkranzgefäße gedrosselt). Störungen der Nerven- und Muskelfunktion äußern sich als Müdigkeit, Schwäche, Verwirrtheitszustände, Gliederschwäche, Muskelzuckungen, Taubheitsgefühl, aufsteigende Lähmungen.

Notfallmaßnahmen und Gegenmittel

Sofortiger Infusionsstop, 10%ige Calciumgluconat-Lösung langsam intravenös, Infusion von Glucose mit Insulin.

Zur Erhöhung der Kaliumausscheidung können harntreibende Mittel gegeben werden. Über weitere Maßnahmen, die auch Dialyse einschließen können, entscheidet der behandelnde Arzt.

 

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Anwendung kann es zu Übelkeit, Übersäuerung des Blutes (Acidose) und erhöhtem Chloridspiegel im Blut (Hyperchlorämie) kommen.

Durch eine zu schnelle Zufuhr können Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt über: Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Inst. Pharmakovigilanz

Traisengasse 5

AT-1200 WIEN

Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/ anzeigen.

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

 

Wie soll es aufbewahrt werden?

bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf. Nicht über Raumtemperatur (bis 25°C) lagern.

Das Arzneimittel darf nach dem auf der Ampulle und dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwendet werden.

 

Weitere Informationen

Was Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat enthält:

Der arzneilich wirksame Bestandteile ist Kaliumchlorid.

1 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung erhält: Kaliumchlorid 74,5 mg

entsprechend 1 mmol K+ (Kalium) und 1 mmol Cl– (Chlorid).

Ampulle zu 10 ml Infusionslösungskonzentrat enthält 0,745 g Kaliumchlorid
Ampulle zu 20 ml Infusionslösungskonzentrat enthält 1,49 g Kaliumchlorid.
  • der sonstige Bestandteil ist Wasser für Injektionszwecke
Theoretische Osmolarität 2000 mOsm/l
pH-Wert 4,5 – 7,5

Wie Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat aussieht und Inhalt der Packung

Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat ist eine klare, farblose Lösung, praktisch frei von sichtbaren Teilchen.

Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat ist in folgenden Packungsgrößen erhältlich:

Polyethylenampullen Mini-Plasco® zu 20 x 10 ml, 20 x 20 ml
Polyethylenampullen Mini-Plasco® connect zu 20 x 10 ml, 20 x 20 ml

Pharmazeutischer Unternehmer:

B.Braun Melsungen AG

Carl-Braun-Str. 1

34212 Melsungen, Deutschland

Postanschrift:

34209 Melsungen, Deutschland

Hersteller:

B.Braun Medical S.A. Carretera de Terrassa, 121

08191 Rubi (Barcelona), Spanien

oder

B.Braun Melsungen AG

Carl-Braun-Str. 1

34212 Melsungen, Deutschland

Zulassungsnummer

1-18536

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2014

Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt: Dosierung und Art der Anwendung

Art der Anwendung

Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat wird nur verdünnt als Zusatz zu Infusionslösungen in einer Konzentration von maximal 40 mmol Kalium/l angewendet.

Die Infusion sollte kontinuierlich erfolgen, nach Möglichkeit unter Verwendung einer Infusionspumpe. Es muss sichergestellt sein, dass die Infusion ausschließlich intravenös erfolgt, da paravenöse Verabreichung zu Nekrosen führen kann. Zur Vermeidung lokaler Schmerzen wird für höher konzentrierte Lösungen ein zentralvenöser Zugang empfohlen.

Dosierung

Die Dosierung richtet sich individuell nach den Werten des Serumionogramms und dem Säure-Basen- Status.

Kaliumdefizite werden allgemein nach folgender Formel berechnet:

Kaliumdefizit (mmol) = kg KG x 0,2 x 2 x (4,5 - aktueller Serum-Kalium-Wert [mmol/l]) (Das extrazelluläre Volumen errechnet sich aus KG in kg x 0,2)

Maximale Tagesdosis

Eine Zufuhr von 2 – 3 mmol Kalium/kg KG und Tag sollte nicht überschritten werden.

Maximale Infusionsgeschwindigkeit

Bis zu 20mmol Kalium/Stunde beim Erwachsenen (entsprechend 0,3mmol Kalium/kg KG und Stunde).

Als Trägerlösungen eignen sich beispielsweise 5- oder 10%ige Glucose-Lösung, isotone Kochsalz- Lösung, Ringer-Lactat-Lösung oder Vollelektrolytlösungen.

Fädiatrische Patienten

Bisher liegen keine klinischen Studien zur Dosierung von Kaliumchlorid bei Kindern vor. Bei Indikation zur Kaliumsubstitution sollte die Dosis individuell entsprechend den Serum-Kaliumwerten und dem klinischen Zustand des Patienten festgelegt werden und während der Verabreichung das Serum-Kalium sorgfältig überwacht werden.

Maximale Tagedosis:

Eine Zufuhr von 2 – 3 mmol Kalium/kg KG und Tag sollte nicht überschritten werden.

Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat darf erst unmittelbar vor Anlegen der Infusion unter streng sterilen Vorsichtsmaßnahmen zugespritzt werden. Die Infusionsflasche soll danach leicht geschüttelt werden.

Hinweise zur Anwendung

Kaliumchlorid B. Braun 74,5 mg/ml Konzentrat darf nicht verwendet werden, wenn folgende Veränderungen der Lösung erkennbar sind:

  • Beschädigungen am Behälter/der Ampulle oder am Verschluss
  • Verfärbungen oder Trübungen der Injektionslösung oder sichtbare Partikel in der Lösung.

Zur einmaligen Anwendung an einem Patienten. Unverbrauchte Lösung ist unmittelbar nach der ersten Anwendung zu verwerfen.

Beim Mischen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Manipulationen ist auf die Gefahr einer mikrobiellen Kontamination zu achten.

Weitere Hinweise zur Inkompatibilität:

Wenn eine Mischung mit anderen Arzneimitteln vorgesehen ist, ist vorher die Kompatibilität der Mischung zu prüfen.

Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Zuletzt aktualisiert: 22.02.2021