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Flunishot 50 mg/ml, Injektionslösung für Rinder, Pferde und Schweine

Was ist es und wofür wird es verwendet?

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

Flunishot 50 mg/ml, Injektionslösung für Rinder, Pferde und Schweine

Flunixin

Wirkstoff

  Flunixin 50 mg (entsprechend 83 mg Flunixin-Meglumin)

Sonstige Bestandteile:

  Phenol 5,0 mg Natrium-Formaldehydsulfoxylat 2,5 mg

Klare, farblose bis leicht gelbe Lösung.

Injektionslösung

ANWENDUNGSGEBIET(E)

Pferd: Zur Linderung von Entzündungen und Schmerzen bei muskuloskelettalen Erkrankungen. Zur Linderung kolikbedingter Schmerzzustände.

Rind: Zur Fiebersenkung bei akuten Entzündungsprozessen der Atemwege und als Begleittherapie bei der Behandlung der akuten Mastitis.

Schwein: Als Begleittherapie beim MMA-Syndrom bei Sauen.

 

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Die Anwendung ist kontraindiziert bei Tieren mit Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen, bei denen die Möglichkeit eines Magen-Darm-Geschwürs oder -Blutung, oder bei hämorrhagischer Diathese besteht. Nicht anwenden bei Tieren mit bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und einem der sonstigen Bestandteile.

Nicht anwenden bei Kühen innerhalb von 48 Stunden vor dem erwarteten Geburtstermin. Nicht bei trächtigen Stuten anwenden.

Nicht bei trächtigen Sauen anwenden.

Nicht bei Sauen und Jungsauen vor der Deckung und bei Zuchtebern anwenden. Nicht anwenden bei Anzeichen einer Blutdyskrasie.

Nicht anwenden bei Tieren mit Ileus bedingten Koliken und Koliken verbunden mit Dehydration.

 

Wie wird es angewendet?

DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

Zur intravenösen (Rind, Pferd) und intramuskulären (Schwein) Anwendung.

Rind

2,2 mg Flunixin pro kg KGW (entsprechend 2 ml des Tierarzneimittels pro 45 kg KGW) einmal täglich intravenös für bis zu 3 aufeinanderfolgende Tage. Die Ursache des akuten Entzündungsprozesses ist zu ermitteln und eine geeignete Therapie einzuleiten.

Pferd

Muskeloskelettale Erkrankungen:

1,1 mg Flunixin pro kg KGW (entsprechend 1 ml des Tierarzneimittels pro 45 kg KGW) einmal täglich intravenös, für bis zu 5 aufeinanderfolgende Tage abhängig vom klinischen Ansprechen.

Kolik:

1,1 mg Flunixin pro kg KGW (entsprechend 1 ml des Tierarzneimittels pro 45 kg KGW) intravenös. Die Schmerzlinderung erfolgt in der Regel innerhalb von 15 Minuten. Die Anwendung kann ein- oder zweimal wiederholt werden, sofern die Kolik wieder auftritt. Die Ursache der Kolik sollte ermittelt und gleichzeitig mit einer geeigneten Therapie behandelt werden.

Schwein

2,2 mg Flunixin pro kg KGW (entspricht 2 ml des Tierarzneimittels pro 45 kg KGW) tief intramuskulär, je nach Wirkung 1-2 mal im Abstand von 12 Stunden wiederholen. Das Injektionsvolumen sollte auf maximal 3 ml pro Injektionsstelle begrenzt werden.

HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG

Nicht in das Fettgewebe injizieren.    

10. WARTEZEIT(EN)

   
Rind:    
Essbare Gewebe: Tage
Milch: 24 Stunden
Schwein:    
Essbare Gewebe. Tage
Pferd    
Essbare Gewebe: Tage

Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.

 

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Flunixin-Meglumin ist ein NSAID. Die Anwendung von nichtsteroidalen Antiphlogistika kann zu Magen-Darm-Reizungen und Ulzerationen führen. Die Verabreichung an dehydrierte und hypovolämische Tiere ist mit dem Risiko eines Nierenversagens verbunden. Bei Schweinen und Pferden kann die Verabreichung des Tierarzneimittels zu lokalen Reizungen an der Injektionsstelle führen. Bei gleichzeitigen Verabreichung mit anderen Arzneimittel können unerwünschte Reaktionen verstärkt auftreten (siehe Abschnitt 4.8).

Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage

aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, oder falls Sie vermuten, dass das Tierarzneimittel nicht gewirkt hat, teilen Sie dies bitte Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

 

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.

Dieses Tierarzneimittel erfordert keine besonderen Lagerungsbedingungen.

Sie dürfen das Tierarzneimittel nach dem auf dem Etikett angegebenen Verfalldatum nach dem EXP nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen des Behältnisses: 28 Tage.

 

Weitere Informationen

Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:

Überschreiten Sie nicht die empfohlene Dosis und Dauer der Behandlung.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Nichtsteroidale Antiphlogistika besitzen bekanntermaßen das Potential, eine Geburt durch eine tokolytische Wirkung zu verzögern, indem die Bildung von Prostaglandinen, die eine wichtige Funktion bei der Geburtsauslösung haben, gehemmt wird. Die Anwendung des Tierarzneimittels unmittelbar post partum kann die Uterusinvolution und die Austreibung fetaler Membranen beeinflussen und folglich zur Plazentaretention führen. Siehe auch Abschnitt 4.7.

Die Anwendung des Tierarzneimittels bei sehr jungen Tieren, die weniger als sechs Wochen alt sind, oder bei alten Tieren kann mit erhöhten Risiken verbunden sein. Ist eine Behandlung unumgänglich, wird eine reduzierte Dosierung in Verbindung mit einer engen klinischen Überwachung empfohlen.

Die intravenöse Verabreichung sollte langsam und bei Körpertemperatur erfolgen, um Schockreaktionen zu vermeiden. Bei den ersten Anzeichen einer Unverträglichkeit ist die Injektion abzubrechen und gegebenenfalls eine Schockbehandlung einzuleiten. Klinische Symptome können durch die entzündungshemmenden Eigenschaften von Flunixinmeglumin gemildert werden. Dadurch kann ein Nichtansprechen gegenüber einer kausalen Behandlung mit Antibiotika verschleiert werden. Ponyrassen können besonders empfindlich auf NSAIDs reagieren, daher Vorsicht bei der Anwendung. Bei Pferden muss die Ursache der Kolik ermittelt und mit einer geeigneten Therapie behandelt werden.

Nicht intraarteriell verabreichen. Bei Pferden führt eine intraarterielle Verabreichung zu unerwünschten Wirkungen wie Ataxie, Dyspnoe, Krämpfe, die innerhalb weniger Minuten verschwinden.

Nicht bei hypovolämischen Tieren anwenden, außer bei Vorliegen einer Endotoxämie oder eines septischen Schocks.

Die Verabreichung von NSAIDs, welche die Prostaglandinsynthese hemmen, wird bei Tieren, die eine Vollnarkose erhalten haben bis zur vollständigen Erholung nicht empfohlen.

Nicht in das Fettgewebe injizieren.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

NSAIDs können bei empfindlichen Personen Reaktionen hervorrufen. Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden. Die Überempfindlichkeitsreaktionen können schwerwiegend sein.

Dieses Tierarzneimittel kann Haut- und Augenreizungen verursachen. Vermeiden Sie daher den Kontakt mit der Haut oder den Augen.

Bei versehentlichem Haut- oder Augenkontakt sofort mit viel Wasser spülen und einen Arzt aufsuchen.

Vermeiden Sie eine versehentliche Einnahme. Während der Handhabung des Tierarzneimittels nicht essen, trinken oder rauchen. Bei versehentlicher Einnahme des Tierarzneimittels ärztlichen Rat einholen.

Eine versehentliche Selbstinjektion ist zu vermeiden. Bei versehentlicher Selbstinjektion sofort einen Arzt aufsuchen und dem Arzt die Packungsbeilage oder das Etikett vorlegen.

Nach der Anwendung Hände waschen.

Trächtigkeit, Laktation:

Sicherheitsstudien zeigten, dass das Tierarzneimittel bei trächtigen und laktierenden Rindern angewendet werden kann.

Das Tierarzneimittel sollte in den ersten 36 Stunden nach der Geburt nur nach einer Nutzen-Risiko- Bewertung des verantwortlichen Tierarztes verabreicht werden. Behandelten Tiere sollten auf Plazentaretention überwacht werden.

Nicht anwenden bei trächtigen Stuten und trächtigen Sauen. Die Sicherheit bei Stuten und Sauen während der Trächtigkeit wurde nicht geprüft.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:

Die gleichzeitige Anwendung anderer NSAIDs innerhalb von 24 Stunden sollte vermieden werden. Einige NSAIDs weisen eine hohe Plasma-Eiweißbindung auf und konkurrieren mit anderen hoch an Plasma-Eiweiß gebundenen Arzneimitteln, wodurch toxische Wirkungen auftreten können. Die gleichzeitige Verabreichung anderer potenziell nephrotoxischer Substanzen wird nicht empfohlen.

Flunixin kann die Prostaglandinsynthese-hemmende Wirkung einiger blutdrucksenkender Mittel, wie Diuretika (ACE-Hemmer), ARA (Angiotensin-Rezeptor Antagonist) und Beta-Blocker reduzieren. Darüber hinaus kann Flunixin kann die Elimination einiger Wirkstoffe über die Niere verringern und

damit deren Toxizität steigern; dies ist für Aminoglycoside der Fall. Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):

Studien an den Zieltierarten haben gezeigt, dass das Tierarzneimittel gut verträglich ist. Eine Überdosierung ist mit toxischen Wirkungen im Magen-Darmbereich verbunden.

Die gleichzeitige Anwendung anderer potenziell nephrotoxischer Substanzen wird nicht empfohlen. Symptome einer Ataxie und Koordinationsstörungen können auftreten.

Inkompatibilitäten:

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.

Zuletzt aktualisiert: 22.02.2021