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Butagran Equi, 200 mg/g, Pulver zum Eingeben für Pferde

Was ist es und wofür wird es verwendet?

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

Butagran Equi, 200 mg/g, Pulver zum Eingeben für Pferde.

Phenylbutazon

ANWENDUNGSGEBIET(E)

Zur Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates, bei denen eine Schmerzlinderung und eine Reduzierung der begleitenden Entzündung erforderlich sind, z. B. bei Lahmheit im Zusammenhang mit Osteoarthritis, Bursitis, Laminitis und Entzündungen der Weichteilgewebe, insbesondere wenn die Erhaltung der Mobilität gewünscht wird.

Das Tierarzneimittel kann auch zur Begrenzung von postoperativen Entzündungen, Myositis und anderer Weichteilentzündungen eingesetzt werden.

Das Präparat kann erforderlichenfalls als Antipyretikum angewendet werden, z. B. bei viralen Atemwegserkrankungen.

 

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Nicht anwenden im Falle einer Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile.

Nicht bei Tieren mit Erkrankung des Herzens, der Leber oder der Nieren anwenden, wenn die Möglichkeit einer Ulzeration oder Blutung im Magendarmtrakt besteht oder Blutbildstörungen vorliegen.

 

Wie wird es angewendet?

DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

Zum Eingeben.

Pro 450 kg Körpergewicht sollte, je nach individuellem Ansprechen, folgende Dosierung gewählt werden:

Tag 1: Zwei Beutel bzw. 10 g des Präparats zweimal täglich (entspricht 4,4 mg Phenylbutazon/kg Körpergewicht pro Anwendung).

Tag 2-4: Ein Beutel bzw. 5 g des Präparats zweimal täglich (entspricht 2,2 mg Phenylbutazon/kg Körpergewicht pro Anwendung), gefolgt von einem Beutel bzw. 5 g täglich (2,2 mg Phenylbutazon/kg Körpergewicht pro Tag) oder, je nach Bedarf, jeden zweiten Tag.

HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG

Wenn nach 4-5 Tagen keine Besserung erkennbar ist, ist die Behandlung abzubrechen. Heu kann die Resorption von Phenylbutazon und damit auch den Zeitpunkt des Einsetzens einer klinischen

Wirkung verzögern. Es ist ratsam, unmittelbar vor oder während der Verabreichung des Präparats kein Heu anzubieten.

Zur leichteren Eingabe kann das Präparat mit einer kleinen Menge Kleie oder Hafer gemischt werden.

 

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie bei anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAID), die die Prostaglandinsynthese hemmen, kann eine gastrische und/oder renale Unverträglichkeit auftreten. Diese steht meist in Zusammenhang mit einer Überdosierung und tritt daher selten auf (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren). Die Symptome bilden sich normalerweise nach Abbruch der Behandlung und nach Einleitung einer unterstützenden symptomatischen Therapie zurück (weitere Informationen siehe Besondere Warnhinweise - Überdosierung).

Es können Blutbildungsstörungen auftreten.

Ponys sind bei diesem Präparat selbst bei therapeutischen Dosen sehr empfindlich für Ulzerationen im Magen (Durchfall, Ulzerationen im Maul und Hypoproteinämie können ebenfalls auftreten).

Falls Nebenwirkungen auftreten, sollte die Behandlung abgebrochen und ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.

Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, oder falls Sie vermuten, dass das Tierarzneimittel nicht gewirkt hat, teilen Sie dies bitte Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

 

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.

Nicht über 25°C lagern.

Die Beutel im Umkarton aufbewahren. Sie dürfen das Tierarzneimittel nach dem auf dem Beutel unter EXP angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden.

Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen des Beutels: Sofort nach dem Öffnen anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

 

Weitere Informationen

Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart

Die klinischen Wirkungen von Phenylbutazon können nach Absetzen der Therapie mindestens drei Tage lang anhalten. Dies ist zu berücksichtigen, wenn die Pferde einer gesundheitlichen Untersuchung unterzogen werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren

Die angegebene Dosis nicht überschreiten, da der therapeutische Index von Phenylbutazon niedrig ist.

Die Anwendung bei unter 6 Wochen alten Tieren oder bei alten Tieren kann zusätzliche Risiken bergen. Wenn sich eine solche Anwendung nicht vermeiden lässt, ist unter Umständen eine sorgfältige klinische Überwachung der Tiere angezeigt.

Die Anwendung bei dehydrierten, hypovolämischen oder hypotonischen Tieren vermeiden, da das Risiko einer erhöhten Nierentoxizität besteht. Während der Dauer der Behandlung stets für ausreichend Trinkwasser sorgen, um eine Dehydrierung zu vermeiden.

NSAIDs können eine Hemmung der Phagozytose bewirken. Deshalb sollte bei der Behandlung von Enzündungen in Verbindung mit bakteriellen Infektionen begleitend eine geeignete antibakterielle Therapie eingeleitet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender

Dieses Tierarzneimittel kann durch Hautkontakt oder durch versehentliche Aufnahme Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergie) bei Personen hervorrufen, die gegen Phenylbutazon sensibilisiert sind.

Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Phenylbutazon sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.

Im Falle eines versehentlichen Kontaktes und dem Auftreten von Symptomen wie Hautausschlag, ist ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Gebrauchsinformation dem Arzt vorzuzeigen. Schwellungen des Gesichtes, der Lippen, der Augen oder Atembeschwerden sind schwerwiegendere Symptome, die eine dringende ärztliche Behandlung erforderlich machen.

Dieses Tierarzneimittel kann Haut- und Augenreizungen hervorrufen.

Berührung mit den Augen vermeiden. Versehentlich in die Augen gelangtes Präparat mit reichlich Wasser ab- bzw. auswaschen. Bei anhaltender Reizung einen Arzt hinzuziehen.

Es ist darauf zu achten, ein Einatmen oder Verschlucken des Pulvers zu vermeiden.

Bei versehentlichem Einatmen oder Verschlucken ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Produktverpackung vorzulegen.

Exponierte Haut und Hände sind nach der Anwendung zu waschen.

Trächtigkeit:

Bei der Verabreichung an trächtige Stuten ist Vorsicht geboten. Wenngleich aus der praktischen Anwendung keine unerwünschten Wirkungen von Phenylbutazon auf den Fötus oder die Erhaltung der Trächtigkeit bekannt sind, sind keine maßgebliche Verträglichkeitsstudien bei Stuten durchgeführt worden.

Bei Versuchstierarten sind unter hohen Dosen Phenylbutazon fetotoxische Wirkungen aufgetreten.

Laktation:

Die Verträglichkeit des Präparats wurde bei laktierenden Stuten nicht gezeigt.

Wenn die Anwendung von Phenylbutazon bei trächtigen oder laktierenden Stuten als unabdinglich erachtet wird,ist der potentielle Nutzen gebenüber den möglichen Gefahren für die Stute und/oder das Fohlen abzuwägen.

Die Anwendung um den Zeitraum der Geburt ist zu vermeiden.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Verabreichung potenziell nierentoxischer Arzneimittel ist zu vermeiden. Phenylbutazon wird zu einem großen Teil an Plasmaproteine gebunden. Es kann andere Wirkstoffe, die ebenfalls stark proteingebunden sind, verdrängen, z. B. einige Sulfonamide oder Warfarin, oder kann selbst verdrängt werden, was zu einem Anstieg von ungebundenen pharmakologisch wirkzamen Konzentrationen und zu toxischen Wirkungen führen kann.

Bei der gleichzeitigen Anwendung anderer Therapeutika ist aufgrund des Risikos metabolischer Wechselwirkungen Vorsicht geboten. Phenylbutazon kann mit dem Metabolismus anderer Wirkstoffe wie Warfarin und Barbituraten konkurrieren, sodass es zu toxischen Effekten kommen kann.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Pharmakokinetik von Penicillin- und Gentamicinpräparaten bei gleichzeitiger Verabreichung von Phenylbutazon-haltigen Präparaten beeinflusst und die therapeutische Wirksamkeit aufgrund einer verminderten Verteilung in das Gewebe abgeschwächt werden kann. Auch die Verteilung anderer, gleichzeitig angewendeter Arzneimittel kann betroffen sein.

Andere NSAID nicht gleichzeitig oder innerhalb von 24 Stunden nacheinander anwenden. Phenylbutazon induziert die Aktivität hepatischer mikrosomaler Enzyme an.

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel)

Eine Überdosierung kann zu Ulzerationen im Magen und im Dickdarm und zu einer allgemeinen Enteropathie führen. Es kann außerdem zu einer Schädigung der Nierenpapillen und in der Folge zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion kommen. Aufgrund von Plasmaproteinverlusten können sich subkutane Ödeme bilden, vor allem unter dem Kiefer.

Es gibt kein spezielles Gegenmittel. Bei Anzeichen einer möglichen Überdosierung ist das Tier symptomatisch zu behandeln.

Inkompatibilitäten

Dieses Präparat nicht mit anderen Tierarzneimitteln mischen.

Zuletzt aktualisiert: 21.02.2021