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Tardyferon 80 mg Retardtabletten

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Der Wirkstoff in Tardyferon ist das Spurenelement Eisen. Dieses ist essentiel für die Blutbildung und Bestandteil vieler wichtiger Enzyme des menschlichen Körpers.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Bevor Sie Tardyferon zu sich nehmen, sprechen Sie bitte mit einem Arzt oder Apotheker. Falls Sie an einer der hier aufgelisteten Beschwerden leiden, darf das Arzneimittel nicht eingenommen werden.

Wie wird es angewendet?

Die übliche Dosis beträgt 1-2 Tabletten täglich. Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit etwas Wasser ein.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Häufige Nebenwirkungen sind:

  • Bauchschmerzen und Blähungen
  • Durchfall oder Verstopfung

Hier finden Sie die genaue Auflistung aller Nebenwirkungen.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

 

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Das in Tardyferon enthaltene Eisen ist ein lebenswichtiges Spurenelement des Organismus. Als Bestandteil des Blutfarbstoffes (Hämoglobin) und vieler wichtiger Enzyme ist Eisen an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt.

Tardyferon wird zur Behandlung von Eisenmangelzuständen verwendet, die z.B. während der Schwangerschaft, Stillzeit oder Wachstumsphasen auftreten können.

Tardyferon wird angewendet bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren.

 

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Tardyferon darf nicht eingenommen werden

  • wenn Sie allergisch gegen Eisen(II)sulfat oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • bei Erkrankungen, bei denen es zu einer erhöhten Aufnahme und Ansammlung von Eisen im Körper kommt (Hämochromatosen, Hämosiderose).
  • bei Blutarmut mit Störung der Eisenverwertung (sideroachrestische Anämie, Bleianämie, Thalassämie).
  • bei allen anderen Formen der Blutarmut, die nicht auf Eisenmangel zurückzuführen sind.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Tardyferon einnehmen.

Um das Risiko einer möglichen Eisenüberdosierung zu vermeiden, ist besondere Vorsicht geboten, falls diätetische oder andere Eisensalz-Ergänzungen angewendet werden.

Bei vorbestehenden Entzündungen oder Geschwüren der Magen-Darmschleimhaut sollte der Nutzen der Behandlung sorgfältig gegen das Risiko einer Verschlimmerung der Magen-Darmerkrankung abgewogen werden.

Ihr Arzt kann eventuell die Notwendigkeit zur Fortführung der Eisen-Therapie durch eine Bestimmung verschiedener Blutwerte überprüfen.

Eine dunkle bis schwarze Verfärbung des Stuhls ist durch die Einnahme von Tardyferon bedingt und völlig harmlos.

Aufgrund des Risikos von Mundgeschwüren (Mundulzera) und Zahnverfärbungen dürfen die Tabletten nicht gelutscht, zerkaut oder länger im Mund gelassen werden, sondern sollen unzerkaut mit Wasser geschluckt werden. Falls Sie diese Anweisung nicht befolgen können oder Schwierigkeiten beim Schlucken haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Besonders bei älteren Patienten oder Patienten mit Schluckbeschwerden besteht zudem das Risiko von Verletzungen der Speiseröhre, entzündungsbedingter, knotenartiger Gewebeneubildung in der Lunge oder Absterben von Lungengewebe bis hin zu einer Verengung der Bronchien (Bronchostenose), wenn die Tabletten falsch eingenommen werden.

Patienten mit einem verminderten Eisengehalt im Blutserum (Hyposiderinämie) und zusätzlichen allgemeinen Anzeichen einer Entzündung sprechen nicht auf eine Eisenbehandlung an.

Die Eisentherapie muss, soweit es möglich ist, zusammen mit der Behandlung der Ursache erfolgen.

Bei älteren Patienten mit chronischer Nierenerkrankung, Diabetes und/oder Bluthochdruck und der entsprechenden Medikation, deren Anämie mit Eisenergänzungspräparaten behandelt wurde, sind Fälle von Dunkelfärbung der Magen-Darm-Schleimhaut (Melanose) in der Literatur berichtet worden.

Einnahme von Tardyferon zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.

Die Aufnahme von Eisen wird durch folgende Arzneimittel verringert:

Colestyramin (blutfettsenkendes Arzneimittel), bestimmte Antibiotika (Tetrazykline), Arzneimittel zur Verringerung der Magensäure (Aluminium-, Magnesiumtrisilikat-, Calcium-, Wismuthältig), Calcium- , Magnesium-oder Zink-Ergänzungspräparate. Der Wirkeintritt von Eisen kann bei gleichzeitiger intravenöser Gabe von Chloramphenicol (Antibiotikum) verzögert sein. Bei Kindern kann das Ansprechen auf Eisen bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin E vermindert sein.

Auch bei vegetarischer Ernährung (durch Eisenkomplexbildner wie z. B. Phosphate, Phytate, Oxalate), sowie durch schwarzen Tee, Kaffee, Eier, Rotwein, Milch und Milchprodukte kann die Eisenaufnahme herabgesetzt sein.

Tardyferon sollte zumindest 1-2 Stunden vor oder erst 4-6 Stunden nach Colestyramin eingenommen werden. Für alle anderen oben aufgelisteten Präparate und Produkte ist ein Einnahme-Abstand zu Tardyferon von mindestens 2 Stunden einzuhalten.

Die Aufnahme von Eisen wird gefördert durch:

Vitamin C oder Zitronensäure.

Eisensalze vermindern die Aufnahme folgender Arzneimittel:

Bestimmte Antibiotika wie Penicillamin, Tetrazykline und Fluorchinolone (z. B. Ciprofloxacin, Levofloxacin, Norfloxacin, Ofloxacin), Arzneimittel zur Behandlung von Parkinson (Levodopa, Carbidopa), Methyldopa (Blutdrucksenker), Zink, Thyroxin (bei Schilddrüsenerkrankungen) oder Biphosphonate (bei Osteoporose).

Für alle oben aufgelisteten Präparate ist ein Einnahme-Abstand zu Tardyferon von mindestens 2 Stunden einzuhalten.

Weitere mögliche Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Einnahme von Eisen und entzündungshemmenden Schmerzmitteln (nichtsteroidalen Antirheumatika, NSARs) sollte immer zusammen mit einer Mahlzeit erfolgen, um die durch NSARs verursachten Nebenwirkungen (Magen-Darm-Reizungen, erhöhtes Blutungsrisiko) zu verringern.

Gegebenenfalls ist die Wirksamkeit des gleichzeitig gegebenen Arzneimittels medizinisch bzw. labordiagnostisch zu überwachen.

Nicht empfohlene Kombination

Die Kombination einer Eisentherapie zum Schlucken mit einer Eisentherapie über die Vene (oral mit i.v.) kann zu Eisenüberladung (Transferrinsättigung) sowie Ohnmacht bis hin zu einem Schock auf Grund der schnellen Eisenfreisetzung führen.

Einnahme von Tardyferon zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Die Einnahme eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten verbessert die Aufnahme im Darm. Bei Einnahme zu den Mahlzeiten ist allerdings die Magen-Darm-Verträglichkeit besser.

Nicht geeignet als Aufnahmeflüssigkeit sind schwarzer Tee, Kaffee, Rotwein und Milch, da diese die Aufnahme von Eisen verringern.

Die Eisenaufnahme kann herabgesetzt sein bei vegetarischer Ernährung (durch Eisenkomplexbildner wie z. B. Phosphate, Phytate, Oxalate) sowie durch Eier oder Milchprodukte.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Der Eisenbedarf während der Schwangerschaft und Stillzeit ist erhöht. Bei Feststellen eines Eisenmangels durch eine Blutuntersuchung muss Eisen ersetzt werden. Die Eisenwerte sind regelmäßig zu kontrollieren und die Dosierung entsprechend anzupassen.

Nach Einnahme von Eisenpräparaten in der empfohlenen Dosierung in der Schwangerschaft wurden bisher keine unerwünschten Wirkungen berichtet. Bei Eisenvergiftungen kann es allerdings zu Schädigungen des Ungeborenen und Fehlgeburten kommen. Tardyferon wird daher in der Schwangerschaft nur dann angewendet, wenn dies eindeutig angezeigt ist.

Eisen geht in die Muttermilch über. Es gibt keine Studien über mögliche unerwünschte Wirkungen von Eisen in der Muttermilch. Tardyferon wird daher in der Stillzeit nur angewendet, wenn dies eindeutig angezeigt ist.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Tardyferon hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

 

Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis bei:

Erwachsenen mit leichtem Eisenmangel:

Einmal täglich 1 Tablette vor oder während einer Mahlzeit.

Erwachsenen mit schwerem Eisenmangel:

Zweimal täglich 1 Tablette morgens und abends vor oder während dem Essen.

Kindern und Jugendlichen

Kinder ab 6 Jahren: 1 Tablette pro Tag.

Kinder ab 10 Jahren: 1 bis 2 Tabletten pro Tag.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Nehmen Sie die Tablette unzerkaut mit Wasser ein. Lutschen oder zerkauen Sie die Tablette nicht, und lassen Sie die Tablette nicht länger im Mund.

Die Einnahme eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten verbessert die Aufnahme im Darm. Bei Einnahme zu den Mahlzeiten ist allerdings die Magen-Darm-Verträglichkeit besser. Schwarzer Tee, Kaffee, Rotwein und Milch hemmen die Eisenresorption und sind daher als Einnahmeflüssigkeit nicht geeignet.

Dauer der Anwendung

Nach der Normalisierung der Eisenwerte im Blut ist die Behandlung mit 1 Tablette täglich vor oder während einer Mahlzeit noch 1 - 3 Monate fortzusetzen, um die Eisenspeicher im Körper aufzufüllen.

Wenn Sie eine größere Menge von Tardyferon eingenommen haben, als Sie sollten

In größeren Mengen eingenommen, können Eisenverbindungen vor allem bei Kindern, selten bei Erwachsenen, tödlich wirken.

Bei der akuten Vergiftung kommt es etwa 30 bis 120 Minuten nach der Einnahme zu Übelkeit, heftigem Erbrechen, starken Bauchschmerzen und Durchfall, danach folgt ein schwerer Schock. Bei den Patienten, die sich erholen, beobachtet man häufig nach etwa einem Tag einen erneuten starken Blutdruckabfall, Krämpfe und eventuell eine toxische Leberentzündung.

Wenn Sie oder ein Kind zu viele Tabletten eingenommen haben, rufen Sie sofort einen Arzt oder den Notarzt!

Für den Arzt: Weitere Hinweise zu Maßnahmen bei Überdosierung finden Sie am Ende dieser Packungsbeilage.

Wenn Sie die Einnahme von Tardyferon vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern setzten Sie die Therapie mit der verordneten Dosis zur gewohnten Zeit fort.

Wenn Sie die Einnahme von Tardyferon abbrechen

Setzen Sie das Arzneimittel nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ab.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

 

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Bauchschmerzen, Verfärbung des Stuhles, Übelkeit

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

  • Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis), abnormaler Stuhl, Verdauungsstörungen, Erbrechen
  • Kehlkopfschwellung (Kehlkopfödem)
  • Juckreiz, Ausschlag mit Hautrötung

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

  • Überempfindlichkeitsreaktionen, Nesselsucht
  • Mundgeschwüre und Zahnverfärbungen (bei falscher Anwendung, wenn die Tabletten zerkaut, gelutscht oder länger im Mund gelassen werden).
  • Besonders bei älteren Patienten oder Patienten mit Schluckbeschwerden besteht zudem das Risiko von Verletzungen der Speiseröhre, entzündungsbedingter, knotenartiger Gewebeneubildung in der Lunge oder Absterben von Lungengewebe bis hin zu einer Verengung der Bronchien (Bronchostenose), wenn die Tabletten falsch eingenommen werden.
  • Bei älteren Patienten mit chronischer Nierenerkrankung, Diabetes und/oder Bluthochdruck und der entsprechenden Medikation, deren Anämie mit Eisenergänzungspräparaten behandelt wurde, sind Fälle von Dunkelfärbung der Magen-Darm-Schleimhaut (Melanose) in der Literatur berichtet worden.

Bestimmte Tests zum Nachweis von Blut im Stuhl können verfälscht werden. Vor einem solchen Test soll Tardyferon abgesetzt werden.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 Wien

Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: www.basg.gv.at

 

Wie soll es aufbewahrt werden?

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

 

Weitere Informationen

Inhalt der Packung und weitere Informationen Was Tardyferon enthält

  • Der Wirkstoff ist: Eisen(II)sulfat. Eine Tardyferon Retardtablette enthält 247,25 Milligramm getrocknetes Eisen(II)sulfat (entsprechend 80 Milligramm zweiwertigem Eisen).
  • Die sonstigen Bestandteile sind:
  • Kern: Maltodextrin, mikrokristalline Cellulose, Triethylcitrat, Talk, Ammoniummethacrylat- Copolymer Dispersion Typ B (EUDRAGIT RS 30 D), Ammoniummethacrylat-Copolymer Dispersion Typ A (EUDRAGIT RL 30 D), Glyceroldibehenat.
  • Hülle: Titandioxid (E 171), Sepifilm LP010, gelbes Eisenoxid (E 172), rotes Eisenoxid (E 172), Triethylcitrat.
  • Zusammensetzung Sepifilm LP010: Hypromellose, mikrokristalline Cellulose, Stearinsäure.

Wie Tardyferon aussieht und Inhalt der Packung

Tardyferon sind runde, orange-rosafarbene Tabletten mit verzögerter Wirkstofffreisetzung (Retardtabletten).

Es gibt Packungen zu 30 und 100 Stück. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer

Pierre Fabre Pharma GmbH

Jechtinger Straße 13

79111 Freiburg

Deutschland

Hersteller

Pierre Fabre Médicament Production

92100 Boulogne

Frankreich

Vertrieb

Germania Pharmazeutika GmbH

Schuselkagasse 8

1150 Wien

Österreich

Zulassungsnummer:

15.668

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im April 2019.


Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Therapie einer akuten Eisenintoxikation

Symptomatische Behandlung

Enges Monitoring des Patienten und Aufrechterhaltung von Atmung und Blutkreislauf (Gleichgewicht von Flüssigkeiten und Elektrolyten). Wenn notwendig, sind Anti-Schock-Maßnahmen durchzuführen.

Gastrointestinale Dekontamination

Ein abdominales Röntgen kann durchgeführt werden, um das Vorhandensein von Eisen-Tabletten im Magen-Darm-Trakt (Magen oder Dünndarm) zu bestätigen.

Falls große Mengen von Eisentabletten eingenommen wurden (über 20 mg Eisen / kg) und nicht mehr als eine Stunde vergangen ist, ist es möglich, einen Teil des eingenommenen Eisens durch eine gastrointestinale Dekontamination zu entfernen. Die folgenden Maßnahmen sollten nur in einem Krankenhaus durchgeführt werden:

  • Induktion von Erbrechen, wenn der Patient bei Bewusstsein und kooperativ ist.
  • Die Gabe von Macrogol-Abführmitteln oder eine Gesamtdarm-Spülung sind ebenfalls möglich (z.B. kann eine Polyethylenglycol-Waschlösung mit einer Geschwindigkeit von 15-40 ml / kg pro Stunde für 4-8 Stunden verwendet werden). Diese Maßnahmen sind indiziert, wenn der Serum- Eisenspiegel trotz effizientem Erbrechen weiter ansteigt.

Nach erfolgreicher Spülung sollte mittels Abdominal-Röntgen auf weitere Eisentabletten oder deren Fragmente geprüft werden.

Vorsicht: eine gastrointestinale Dekontamination ist zwar möglich, sollte aber nicht routinemäßig zur Behandlung von Eisenvergiftungen verwendet werden.

Therapie durch Eisen-Komplexbildung (Chelattherapie)

Im Falle einer schweren Eisenintoxikation besteht die Standardtherapie in der Gabe von intravenösem Deferoxamin. Detaillierte Informationen finden Sie in der Fachinformation von Deferoxamin. Dimercaprol ist im Falle einer Eisenintoxikation kontraindiziert.

Zuletzt aktualisiert: 10.03.2021