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Mirelle 15 Mikrogramm/60 Mikrogramm - Filmtabletten

Was ist es und wofür wird es verwendet?

  • Mirelle ist ein orales Kontrazeptivum (“Pille“) und wird zur Schwangerschaftsverhütung angewendet.
  • Jede der 24 hellgelben Tabletten enthält eine geringe Menge zweier weiblicher Hormone, Gestoden und Ethinylestradiol.
  • Die 4 weißen Tabletten enthalten keine Wirkstoffe und werden demnach Placebo-Tabletten genannt.
  • Verhütungsmittel, die zwei Hormone enthalten, werden als “Kombinationspräparat” bezeichnet.

 

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Allgemeine Hinweise

Bitte lesen Sie die Informationen zu Blutgerinnseln in Abschnitt 2, bevor Sie mit der Anwendung von Mirelle beginnen. Es ist besonders wichtig, die Informationen zu den Symptomen eines Blutgerinnsels zu lesen – siehe Abschnitt 2, „Blutgerinnsel“.

Bevor Sie mit der Einnahme von Mirelle beginnen, wird Ihr behandelnder Arzt Sie zu Ihrer Krankengeschichte und der Ihrer nahen Verwandten befragen. Ihr Arzt wird Ihren Blutdruck messen und, abhängig von Ihrer persönlichen Situation, weitere Untersuchungen durchführen.

In dieser Packungsbeilage werden verschiedene Fälle beschrieben, bei deren Auftreten Sie Mirelle absetzen sollten oder bei denen die Zuverlässigkeit von Mirelle herabgesetzt sein kann. In diesen Fällen sollten Sie entweder keinen Geschlechtsverkehr haben oder zusätzliche nicht-hormonale Verhütungsmethoden anwenden, wie z.B. ein Kondom oder eine andere Barrieremethode. Wenden Sie nicht die Kalender- oder Temperaturmethode an. Diese Methoden können unzuverlässig sein, da Mirelle die monatlichen Schwankungen der Körpertemperatur und des Gebärmutterhalsschleims verändert.

Wie alle hormonalen Empfängnisverhütungsmittel bietet Mirelle keinerlei Schutz vor einer HIV-Infektion (AIDS) oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.

Wann Mirelle nicht angewendet werden darf

Mirelle darf nicht angewendet werden, wenn einer der nachstehend aufgeführten Punkte auf Sie zutrifft. Wenn einer der nachstehend aufgeführten Punkte auf Sie zutrifft, müssen Sie dies Ihrem Arzt mitteilen. Ihr Arzt wird dann mit Ihnen besprechen, welche andere Form der Empfängnisverhütung für Sie besser geeignet ist.

  • Wenn Sie allergisch gegen Gestoden oder Ethinylestradiol oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind;
  • wenn Sie ein Blutgerinnsel in einem Blutgefäß der Beine (tiefe Beinvenenthrombose, TVT), der Lunge (Lungenembolie, LE) oder eines anderen Organs haben (oder in der Vergangenheit hatten);
  • wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie an einer Störung der Blutgerinnung leiden – beispielsweise Protein-C-Mangel, Protein-S-Mangel, Antithrombin-III-Mangel, Faktor-V-Leiden-Mutation oder Antiphospholipid-Antikörper;
  • wenn Sie operiert werden müssen oder längere Zeit bettlägerig sind (siehe Abschnitt „Blutgerinnsel“);
  • wenn Sie jemals einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten;
  • wenn Sie eine Angina pectoris (eine Erkrankung, die schwere Brustschmerzen verursacht und ein erstes Anzeichen auf einen Herzinfarkt sein kann) oder eine transitorische ischämische Attacke (TIA – vorübergehende Symptome eines Schlaganfalls) haben (oder früher einmal hatten);
  • wenn Sie an einer der folgenden Krankheiten leiden, die das Risiko für ein Blutgerinnsel in einer Arterie erhöhen können:
    o schwerer Diabetes mit Schädigung der Blutgefäße o sehr hoher Blutdruck
    o sehr hoher Blutfettspiegel (Cholesterin oder Triglyceride) o eine Krankheit, die als Hyperhomocysteinämie bekannt ist;
  • wenn Sie an einer bestimmten Form von Migräne (sog. „Migräne mit Aura“) leiden oder in der Vergangenheit gelitten haben;
  • Bei bestehenden oder vorausgegangenen Herz- oder Gefäßerkrankungen, vor allem bei:

o Herzrhythmusstörung oder Herzklappenfehler

  1. Störung bestimmter Blutgefäße des Herzens (Koronararterien);
  • Bei bestehender oder vorausgegangener gutartiger (fokale noduläre Hyperplasie oder Leberadenom) oder bösartiger Lebergeschwulst oder bei nicht lange zurückliegender Lebererkrankung. In diesen Fällen wird Sie Ihr Arzt auffordern, die Tabletteneinnahme so lange zu unterbrechen, bis sich Ihre Leberwerte wieder normalisiert haben;
  • Bei Blutungen aus der Scheide, deren Ursache nicht geklärt ist;
  • Bei Brust- oder Gebärmutterhalskrebs oder einer anderen Form von hormonabhängigem Krebs bzw. wenn Verdacht darauf besteht.
  • Wenden Sie Mirelle nicht an, wenn Sie Hepatitis C haben und Sie Arzneimittel einnehmen, die

    Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir enthalten (siehe auch Abschnitt „Einnahme von Mirelle zusammen mit anderen Arzneimitteln“).

    Wann besondere Vorsicht bei der Anwendung von Mirelle erforderlich ist

    Wann sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden?

    Suchen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe auf

    wenn Sie mögliche Anzeichen eines Blutgerinnsels bemerken, die bedeuten könnten, dass Sie ein Blutgerinnsel im Bein (d.h. eine tiefe Beinvenenthrombose), ein Blutgerinnsel in der Lunge (d.h. eine Lungenembolie), einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall haben (siehe den Abschnitt “Blutgerinnsel”).

    Für eine Beschreibung der Symptome dieser schwerwiegenden Nebenwirkungen siehe den Abschnitt “So erkennen Sie ein Blutgerinnsel”.

    In einigen Fällen ist bei der Einnahme von Mirelle oder anderen Kombinationspillen besondere Vorsicht erforderlich, und es können regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Arzt notwendig sein.

    Informieren Sie Ihren Arzt, wenn einer der folgenden Punkte auf Sie zutrifft

    Wenn die Krankheit ausbricht oder sich während der Anwendung von Mirelle verschlimmert, sollten Sie ebenfalls Ihren Arzt informieren.

    • wenn Sie hohe Blutzucker- und Cholesterinwerte bzw. hohe Prolaktinspiegel (die Milchproduktion anregendes Hormon) haben;
    • wenn Sie Übergewicht haben;
    • wenn bei Ihnen ein gutartiger Brusttumor oder Brustkrebs bei engen Verwandten aufgetreten ist;
    • wenn Sie eine Gebärmuttererkrankung (uterine Dystrophie) haben;
    • wenn Sie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa (chronisch entzündliche Darmerkrankung) haben;
    • wenn Sie systemischen Lupus erythematodes (SLE – eine Krankheit, die Ihr natürliches Abwehrsystem beeinträchtigt) haben;
    • wenn Sie ein hämolytisches urämisches Syndrom (HUS – eine Störung der Blutgerinnung, die zu Nierenversagen führt) haben;
    • wenn Sie Sichelzellanämie (eine erbliche Erkrankung der roten Blutkörperchen) haben;
    • wenn Sie erhöhte Blutfettspiegel (Hypertriglyceridämie) haben oder diese Erkrankung in Ihrer Familie vorgekommen ist. Hypertriglyceridämie wurde mit einem erhöhten Risiko für eine Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse) verbunden;
    • wenn Sie operiert werden müssen oder längere Zeit bettlägerig sind (siehe Abschnitt 2, „Blutgerinnsel “);
    • wenn Sie vor kurzem entbunden haben, ist Ihr Risiko für Blutgerinnsel erhöht. Fragen Sie Ihren Arzt, wie bald nach der Entbindung Sie mit der Anwendung von Mirelle beginnen können;
    • wenn Sie in den Venen unter der Haut eine Entzündung haben (oberflächliche Thrombophlebitis);
    • wenn Sie Krampfadern (Varizen) haben;
    • wenn Sie oder engere Verwandte von Ihnen (Eltern, Großeltern, Geschwister) zur Bildung von Blutgerinnseln (in den Beinen, der Lunge oder anderen Körperteilen, Herzinfarkt, Schlaganfall) neigen;
    • wenn Sie Epilepsie haben (siehe auch Abschnitt „Einnahme von Mirelle mit anderen Arzneimitteln“);
    • Migräne;
    • wenn Sie Schwerhörigkeit aufgrund von Otosklerose haben;
    • wenn Sie Asthma haben;
    • wenn Sie eine Hauterkrankung mit Juckreiz, Rötungen und Bläschenbildung (Herpes gestationis) in der Schwangerschaft oder während der Einnahme anderer Verhütungsmittel hatten;
    • wenn Sie gelblich-braune Pigmentflecken im Gesicht (Chloasma) während der Schwangerschaft oder während der Einnahme anderer Verhütungsmittel hatten. In diesem Fall ist direkte Sonnenbestrahlung oder ultraviolettes Licht während der Anwendung von Mirelle zu meiden;
    • wenn Sie Gallensteine haben;
    • wenn Sie eine Herz-, Leber- oder Nierenerkrankung haben;
    • wenn Sie eine Depression haben;
    • wenn Sie einen hohen Blutdruck haben;
    • wenn Sie Chorea minor (Veitstanz) haben, gekennzeichnet durch plötzliche ungewollte Bewegungen.

    Wenn Sie an einem angeborenen Quincke-Ödem leiden, können Arzneimittel, die Estrogene enthalten, Beschwerden eines Quincke-Ödems auslösen oder verschlimmern. Sie sollten umgehend Ihren Arzt aufsuchen, wenn Sie Anzeichen eines Quincke-Ödems an sich bemerken, wie Schwellungen im Gesicht, der Zunge und/oder des Rachens und/oder Schluckbeschwerden oder Nesselausschlag zusammen mit Atemschwierigkeiten.

    Wenn Sie bezüglich der Einnahme von Mirelle nicht sicher sind, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

    BLUTGERINNSEL

    Bei der Anwendung eines kombinierten hormonalen Kontrazeptivums wie Mirelle ist Ihr Risiko für die Ausbildung eines Blutgerinnsels höher als wenn Sie keines anwenden. In seltenen Fällen kann ein Blutgerinnsel Blutgefäße verstopfen und schwerwiegende Probleme verursachen.

    Blutgerinnsel können auftreten:

    • in Venen (sog. „Venenthrombose“, „venöse Thromboembolie“ oder VTE);
    • in den Arterien (sog „Arterienthrombose“, „arterielle Thromboembolie“ oder ATE).

    Die Ausheilung eines Blutgerinnsels ist nicht immer vollständig. Selten kann es zu schwerwiegenden anhaltenden Beschwerden kommen, und sehr selten verlaufen Blutgerinnsel tödlich.

    Es ist wichtig, nicht zu vergessen, dass das Gesamtrisiko eines gesundheitsschädlichen Blutgerinnsels aufgrund von Mirelle gering ist.

    SO ERKENNEN SIE EIN BLUTGERINNSEL

    Suchen Sie dringend ärztliche Hilfe auf, wenn Sie eines der folgenden Anzeichen oder Symptome bemerken.

    Tritt bei Ihnen eines dieser Anzeichen auf?Woran könnten Sie leiden?
    Schwellung eines Beins oder längs einer Vene im Bein oder Fuß, vor allem, wenn gleichzeitig Folgendes auftritt: Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt wird Erwärmung des betroffenen Beins Änderung der Hautfarbe des Beins, z. B. aufkommende Blässe, Rot- oder BlaufärbungTiefe Beinvenenthrombose
    • Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt wird
    • Erwärmung des betroffenen Beins
    • Änderung der Hautfarbe des Beins, z. B. aufkommende Blässe, Rot- oder Blaufärbung
    plötzliche unerklärliche Atemlosigkeit oder schnelleLungenembolie
    Atmung; plötzlicher Husten ohne offensichtliche Ursache, bei dem Blut ausgehustet werden kann; stechender Brustschmerz, der bei tiefem Einatmen zunimmt; starke Benommenheit oder Schwindelgefühl; schneller oder unregelmäßiger Herzschlag; starke Magenschmerzen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie mit einem Arzt, da einige dieser Symptome wie Husten oder Kurzatmigkeit mit einer leichteren Erkrankung wie z. B. einer Entzündung der Atemwege (z. B. einem grippalen Infekt) verwechselt werden können.
    Symptome, die meistens nur in einem Auge auftreten: sofortiger Verlust des Sehvermögens oder schmerzloses verschwommenes Sehen, welches zu einem Verlust des Sehvermögens fortschreiten kann.Thrombose einer Netzhautvene (Blutgerinnsel in einer Vene im Auge)
    Brustschmerz, Unwohlsein, Druck, Schweregefühl Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm oder unterhalb des Brustbeins; Völlegefühl, Verdauungsstörungen oder Erstickungsgefühl; in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm und Magen ausstrahlende Beschwerden im Oberkörper; Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl; extreme Schwäche, Angst oder Kurzatmigkeit; schnelle oder unregelmäßige HerzschlägeHerzinfarkt
    plötzliche Schwäche oder Taubheitsgefühl des Gesichtes, Arms oder Beins, die auf einer Körperseite besonders ausgeprägt ist; plötzliche Verwirrtheit, Sprech- oder Verständnisschwierigkeiten; plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen; plötzliche Gehschwierigkeiten, Schwindelgefühl, Gleichgewichtsverlust oder Koordinationsstörungen; plötzliche schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache; Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall. In manchen Fällen können die Symptome eines Schlaganfalls kurzfristig sein und mit einer nahezu sofortigen und vollständigen Erholung einhergehen. Sie sollten sich aber trotzdem dringend in ärztliche Behandlung begeben, da Sie erneut einen Schlaganfall erleiden könnten.Schlaganfall
    Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung einer Extremität; starke Magenschmerzen (akutes Abdomen)Blutgerinnsel, die andere Blutgefäße verstopfen

    BLUTGERINNSEL IN EINER VENE

    Schwangerschaft

    Wenn Sie schwanger sind, gibt es keinen Grund, Ihnen ein Verhütungsmittel zu verschreiben. Wenn Sie während der Einnahme von Mirelle feststellen, dass Sie schwanger sind, setzen Sie die Pille ab und verständigen Sie Ihren Arzt.

    Wenn Sie eine Schwangerschaft planen, teilen Sie dies Ihrem Arzt mit.

    Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

    Stillzeit

    Es wird davon abgeraten, Mirelle in der Stillzeit einzunehmen.

    Wenn Sie stillen möchten, wird Ihnen Ihr Arzt ein geeignetes Mittel zur Empfängnisverhütung empfehlen.

    Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

    Mirelle enthält Lactose.

    Wenn Sie eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckerarten haben, befragen Sie Ihren Arzt vor der Einnahme von Mirelle.

     

    Wie wird es angewendet?

    Dosierung

    • Beginnen Sie die Einnahme von Mirelle mit der Tablette Nummer 1 neben dem Aufdruck „START“.
    • Jedem Folienstreifen liegen 7 Aufkleber mit jeweils den 7 Wochentagen bei, die Ihnen helfen sollen, den Überblick zu behalten. Wählen Sie den Wochenaufkleber aus, der mit dem Wochentag Ihrer ersten Tabletteneinnahme beginnt. Wenn Sie die Einnahme zum Beispiel an einem Mittwoch beginnen, nehmen Sie den Aufkleber, der mit „MI“ anfängt. Kleben Sie den Wochenaufkleber am oberen Rand des Mirelle-Folienstreifens über den Aufdruck „Wochenaufkleber hier aufkleben“.
    • Jeder Folienstreifen enthält 28 Tabletten. Nehmen Sie täglich je eine Tablette zur selben Tageszeit an 28 aufeinander folgenden Tagen ein. Folgen Sie der Pfeilrichtung auf dem Folienstreifen ohne Tabletten auszulassen: Nehmen Sie eine hellgelbe wirkstoffhaltige Tablette an jedem der ersten 24 Tage ein und anschließend 4 Tage lang je eine weiße Placebo-Tablette.
    • Setzen Sie die Einnahme nach der letzen Tablette ohne Einnahmepause mit einem neuen Folienstreifen fort. Der neue Folienstreifen wird immer am selben Wochentag begonnen. Da es keine Einnahmepause gibt, ist es wichtig, dass Sie immer den neuen Folienstreifen bereit haben, wenn der vorige aufgebraucht ist.
    • Die Abbruchblutung setzt in der Regel zwei bis drei Tage nach der Einnahme der letzten hellgelben Tablette ein und kann gegebenenfalls bei Beginn des neuen Folienstreifens noch anhalten.

    Art der Verabreichung und Verabreichungsweg

    Jede Tablette mit einem großen Glas Wasser schlucken.

    Wenn Sie im vergangenen Monat noch kein hormonales Verhütungsmittel angewendet haben:

    Nehmen Sie die erste Tablette am ersten Tag Ihrer Monatsblutung ein.

    Wenn Sie von einem anderen Verhütungsmittel zum Einnehmen wechseln:

    Beenden Sie den laufenden Folienstreifen (enthält Ihre vorige Pille ebenfalls wirkstofffreie Tabletten, dann nehmen Sie diese nicht ein). Beginnen Sie am Folgetag ohne Einnahmepause mit der Einnahme von Mirelle.

    Wenn Sie von einem Präparat, das nur Gestagen enthält (gestagenhaltige Pille, Injektionspräparat oder Implantat) wechseln:

    • Wechsel von einer Pille, die nur Gestagen enthält: Sie können mit der Einnahme von Mirelle zu jedem beliebigen Zeitpunkt während Ihres Menstruationszyklus beginnen, am Tag nach dem Absetzen der gestagenhaltigen Pille.
    • Wechsel von einem Implantat: Beginnen Sie mit der Einnahme von Mirelle am Tag der Entfernung des Implantats.
    • Wechsel von einem Injektionspräparat: Beginnen Sie mit der Einnahme von Mirelle an jenem Tag an dem die nächste Injektion fällig wäre.

    In allen Fällen müssen Sie in den ersten 7 Einnahmetagen eine Barrieremethode zur Empfängnisverhütung (z.B. Kondom) verwenden.

    Einnahme von Mirelle nach einer Beendigung der Schwangerschaft im ersten Trimester

    Sie können normalerweise sofort mit der Einnahme beginnen, Sie sollten jedoch zuvor den Rat Ihres Arztes befolgen.

    Einnahme von Mirelle nach einer Geburt oder Beendigung der Schwangerschaft im zweiten Trimester

    Wie mit allen Verhütungsmitteln zum Einnehmen sollte aufgrund des erhöhten Blutgerinnselrisikos auch mit der Einnahme von Mirelle nicht vor Ablauf von 21 bis 28 Tagen nach der Geburt oder dem Ende der Schwangerschaft begonnen werden. Wenn Sie später beginnen, sollten Sie in den ersten 7 Einnahmetagen zusätzlich eine Barrieremethode zur Empfängnisverhütung verwenden. Wenn Sie vor der Einnahme von Mirelle Geschlechtsverkehr hatten, muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden oder Sie müssen warten, bis Ihre nächste Regelblutung einsetzt.

    Fragen Sie immer Ihren Arzt um Rat.

    Dauer der Anwendung

    Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, wie lange Sie diese Pille einnehmen sollen.

    Wenn Sie eine größere Menge von Mirelle eingenommen haben, als Sie sollten

    Bei einer Überdosierung kann es zu Magendarmbeschwerden (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen), Spannungen in den Brüsten, Schwindel, Benommenheit/Müdigkeit und Zyklusstörungen (Blutungen aus der Scheide) kommen.

    Sogar bei Mädchen, die noch keine Monatsblutung haben und dieses Arzneimittel versehentlich eingenommen haben, können solche Blutungen auftreten.

    Fragen Sie Ihren Arzt um Rat.

    Wenn Sie die Einnahme von Mirelle vergessen haben

    Wenn Sie die Einnahme einer Tablette vergessen haben, besteht die Möglichkeit, schwanger zu werden.

    Wenn Sie den Einnahmezeitpunkt um nicht mehr als 12 Stunden seit der üblichen Einnahmezeit überschritten haben, nehmen Sie die vergessene Tablette sofort ein und alle darauf folgenden Tabletten wieder zur gewohnten Zeit bis zur Beendigung des Folienstreifens.

    Wenn Sie den Einnahmezeitpunkt um mehr als 12 Stunden überschritten haben, besteht die Möglichkeit, schwanger zu werden. Gehen Sie in diesem Fall wie folgt vor:

    • Nehmen Sie die vergessene Tablette sofort ein, auch dann, wenn Sie in diesem Fall am selben Tag zwei Tabletten auf einmal einnehmen müssen
    • Setzen Sie die Einnahme bis zur Beendigung des Folienstreifens fort
    • Verwenden Sie in den nächsten 7 Tagen zusätzlich eine Barrieremethode zur Empfängnisverhütung (Kondome, Spermizide usw.)
    • Dauert dieser 7-tägige Zeitraum bis nach dem Zeitpunkt, an dem Sie die letzte hellgelbe Tablette einnehmen, lassen Sie die Einnahme der weißen, wirkstofffreien Tabletten aus und setzen Sie die Einnahme direkt mit dem nächsten Folienstreifen fort.

    Wenn Sie eine oder mehrere hellgelbe Tabletten eines Streifens vergessen haben und die erwartete Abbruchblutung während der Einnahme der weißen Tabletten ausbleibt, kann es sein, dass Sie schwanger sind.

    Wenn Sie eine oder mehrere weiße Tabletten vergessen haben, ist der Empfängnisschutz weiterhin zuverlässig, vorausgesetzt, dass zwischen der Einnahme der letzten hellgelben Tablette des laufenden Streifens und der Einnahme der ersten hellgelben Tablette des neuen Streifens nicht mehr als 4 Tage liegen.

    Fragen Sie Ihren Arzt um Rat.

    Wenn Sie innerhalb von 4 Stunden nach der Einnahme von Mirelle erbrechen oder unter starkem Durchfall leiden, ist dies ähnlich wie das Vergessen einer Tablette. Nach Erbrechen oder Durchfall, müssen Sie so schnell wie möglich eine Tablette aus einem Ersatzfolienstreifen einnehmen, wenn möglich innerhalb von 12 Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt der „Pille“. Wenn dies

    nicht möglich ist oder 12 Stunden überschritten sind, folgen Sie den Anweisungen unter „Wenn Sie die Einnahme von Mirelle vergessen haben“.

    Wenn das Erbrechen oder schwerer Durchfall wieder über mehrere Tage hinweg auftreten, sollten Sie eine Barrieremethode zur Empfängnisverhütung (Kondome, Spermizide usw.) bis zum Beginn des nächsten Folienstreifens verwenden. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat.

     

    Was sind mögliche Nebenwirkungen?

    Einnahme von Mirelle zusammen mit anderen Arzneimitteln

    Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel oder pflanzliche Mittel einnehmen oder anwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Teilen Sie einem Apotheker, Facharzt oder Zahnarzt, der Ihnen ein anderes Arzneimittel verschreibt bzw. empfiehlt, mit, dass Sie Mirelle einnehmen. Diese können Sie beraten, ob Sie ein zusätzliches Verhütungsmittel (z.B. Kondome) verwenden müssen und wenn ja, wie lange.

    Einige Arzneimittel

    • können einen Einfluss auf die Blutspiegel von Mirelle haben
    • können die empfängnisverhütende Wirksamkeit von Mirelle verringern
    • oder können unerwartete Blutungen verursachen.

    Dazu gehören:

    • Arzneimittel zur Behandlung von
      • HIV und Hepatitis C-Virusinfektionen (sogenannte Proteasehemmer und nicht- nukleosidische Reverse Transkriptase-Hemmer);
      • Epilepsie (z.B. Phenobarbital, Phenytoin, Primidon, Carbamazepin oder Topiramat);
      • Tuberkulose (z. B. Rifabutin, Rifampicin) ;
      • Pilzinfektionen (Griseofulvin, Azolantimykotika, z.B. Itraconazol, Voriconazol, Fluconazol);
      • Bakterielle Infektionen (Makrolidantibiotika, z.B. Clarithromycin, Erythromycin);
      • bestimmten Herzerkrankungen, hohem Blutdruck (Kalziumkanalblocker, z.B. Verampamil, Diltiazem);
      • Arthritis, Arthrose (Etoricoxib);
      • Schlafstörungen (Modafinil).
    • das pflanzliche Heilmittel Johanniskraut zur Behandlung bestimmter Arten der Depression.
    • Grapefruitsaft.

    Wenden Sie Mirelle nicht an, wenn Sie Hepatitis C haben und Sie Arzneimittel einnehmen, die Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir enthalten, da dies ein Ansteigen der Leberwerte im Blut (Ansteigen der ALT Leberenzyme) verursachen kann. Ihr Arzt wird Ihnen ein anderes Verhütungsmittel verschreiben bevor Sie mit der Therapie mit diesen Arzneimitteln beginnen. Mirelle kann etwa 2 Wochen nach Abschluss dieser Therapie wieder angewendet werden. Siehe Abschnitt „Wann Sie Mirelle nicht anwenden dürfen“.

    Troleandomycin kann bei gleichzeitiger Verabreichung von kombinierten Verhütungsmitteln zum Einnehmen das Risiko für eine intrahepatische Cholestasis (Stau der Gallenflüssigkeit in der Leber) erhöhen.

    Mirelle kann die Wirksamkeit anderer Arzneimittel beeinflussen, z.B.

    • Lamotrigin
    • Cyclosporine
    • Theophyllin
    • Tizanidin

    Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

    Wie alle Arzneimittel kann Mirelle Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

    Wenn Sie Nebenwirkungen bekommen, insbesondere, wenn diese schwerwiegend und anhaltend sind, oder wenn sich Ihr Gesundheitszustand verändert, und Sie dieses auf Mirelle zurückführen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.

    Ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel in Ihren Venen (venöse Thromboembolie [VTE]) oder Ihren Arterien (arterielle Thromboembolie [ATE]) besteht bei allen Frauen, die kombinierte hormonale Kontrazeptiva anwenden.

    Weitere Einzelheiten zu den verschiedenen Risiken im Zusammenhang mit der Einnahme kombinierter hormonaler Kontrazeptiva siehe Abschnitt 2, „Was sollten Sie vor der Anwendung von Mirelle beachten?“

    Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen (mehr als 10 %) bei Frauen, die Mirelle einnehmen, sind unregelmäßige oder ausbleibende Blutungen während oder nach Beendigung der Einnahme der Pille, Zwischenblutungen sowie Kopfschmerzen einschließlich Migräne.

    Häufig auftretende Nebenwirkungen (bei 1 bis 10 von 100 Anwenderinnen):

    • Scheideninfektion einschließlich Pilzinfektion der Scheide
    • Stimmungsschwankungen einschließlich Depression oder verändertes Sexualverlangen
    • Nervosität oder Schwindelgefühl
    • Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen
    • Akne
    • Brustschmerzen; Spannungsgefühl, Schwellung oder Sekretion der Brust
    • Schmerzhafte Abbruchblutung oder veränderte Blutmenge während der Abbruchblutung
    • Veränderter Ausfluss aus der Scheide oder Veränderung am Gebärmutterhals (Ektropion)
    • Wasseransammlung im Gewebe oder Ödem (starke Flüssigkeitsansammlung)
    • Gewichtszu- oder -abnahme

    Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen (bei 1 bis 10 von 1.000 Anwenderinnen):

    • Veränderter Appetit
    • Bauchkrämpfe oder Blähungen
    • Hautausschlag, übermäßiger Körperhaarwuchs, Haarausfall oder Pigmentflecken im Gesicht (Chloasma)
    • Veränderte Laborwerte: erhöhter Cholesterin-, Triglyceridspiegel oder erhöhter Blutdruck

    Seltene Nebenwirkungen (bei 1 bis 10 von 10.000 Anwenderinnen):

    • Allergische Reaktionen (sehr seltene Fälle von Nesselsucht, Angioödem oder schwere Atembeschwerden oder Blutkreislaufstörungen)
    • Glucoseunverträglichkeit
    • Kontaktlinsenunverträglichkeit
    • Gelbsucht
    • Bestimmte Hautreaktion, die Erythema nodosum genannt wird
    • gesundheitsschädliche Blutgerinnsel in einer Vene oder Arterie, zum Beispiel:

    o in einem Bein oder Fuß (d. h. TVT) o in einer Lunge (d. h. LE)

    o Herzinfarkt

    o Schlaganfall

    1. Mini-Schlaganfall oder vorübergehende, einem Schlaganfall ähnelnde Symptome, die als transitorische ischämische Attacke (TIA) bezeichnet werden

    o Blutgerinnsel in der Leber, dem Magen/Darm, den Nieren oder dem Auge.

    Die Wahrscheinlichkeit für ein Blutgerinnsel kann erhöht sein, wenn Sie an einer anderen Erkrankung leiden, die dieses Risiko erhöht (weitere Informationen zu den Erkrankungen, die das Risiko für ein Blutgerinnsel erhöhen und die Symptome eines Blutgerinnsels siehe Abschnitt 2).

    Sehr seltene Nebenwirkungen (bei weniger als 1 von 10.000 Anwenderinnen):

    • Gutartige Lebertumore (z.B. sogenannte fokale noduläre Hyperplasie, Leberadenome) und bösartige Lebertumore
    • Verschlechterung einer Erkrankung des Immunsystems (Lupus), von Lebererkrankung (Porphyrie) oder von Chorea (eine Erkrankung gekennzeichnet durch plötzliche ungewollte Bewegungen)
    • Bestimmte Arten von Augenerkrankungen, wie Entzündung des Sehnervs, die zu teilweiser oder vollständiger Erblindung oder zu einem Blutgerinnsel in der Netzhaut führen kann
    • Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse
    • Erhöhtes Gallensteinrisiko oder Behinderung des Gallenflusses
    • Leber- oder Gallenerkrankungen (wie z.B. Hepatitis oder abnormale Leberfunktion)
    • Blut- oder Harnwegserkrankungen (hämolytisch-urämisches Syndrom)
    • Bestimmte Hautreaktion, die Erythema multiforme genannt wird.

    Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der angeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

    Meldung von Nebenwirkungen

    Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

    Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem (Details siehe unten) anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

    Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

    1200 WIEN Österreich

    Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/

     

    Wie soll es aufbewahrt werden?

    Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

    Nehmen Sie Mirelle nach Ablauf des auf der Packung und dem Zyklusstreifen aufgedruckten Verfalldatums nicht mehr ein. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

    Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

    Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

     

    Weitere Informationen

    Was Mirelle enthält

    Hellgelbe Tablette:

    • Die Wirkstoffe sind: 60 Mikrogramm Gestoden und 15 Mikrogramm Ethinylestradiol.
    • Sonstige Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, Polacrilin-Kalium, Opadry gelb YS-1-6386-G [Hypromellose, Titandioxid (E171), Eisenoxid gelb (E172), Eisenoxid rot (E 172)], Macrogol 1450, Wachs E (Montanglycolwachs).

    Weiße Tablette:

    • Enthält keinen Wirkstoff.
    • Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, Polacrilin-Kalium, Opadry weiß Y-5-18024 – A [Hypromellose, Hydroxypropylcellulose, Titandioxid (E171), Macrogol 400], Macrogol 1500, Wachs E (Montanglycolwachs).

    Wie Mirelle aussieht und Inhalt der Packung

    Mirelle ist als Filmtablette erhältlich. Jede Packung enthält 1, 3 oder 6 Folienstreifen mit je 28 Tabletten (24 hellgelbe wirkstoffhaltige Tabletten und 4 weiße wirkstofffreie Tabletten).

    Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

    Pharmazeutischer Unternehmer

    Bayer Austria Ges.m.b.H.

    1160 Wien

    Hersteller

    Bayer Weimar GmbH & Co KG

    99427 Weimar, Deutschland

    bzw.

    Delpharm Lille SAS Parc d´activités

    22 Rue de Toufflers CS50070

    59452 Lys-Lez-Lannoy Frankreich

    Z.Nr. 1-23621

    Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im November 2018.

    Zuletzt aktualisiert: 11.03.2021