Typhim Vi Injektionslösung in einer Fertigspritze
Was ist es und wofür wird es verwendet?
Typhim Vi dient der Vorbeugung und dem Schutz vor Typhus, hervorgerufen durch Salmonella typhi, bei Kindern über 2 Jahren, Jugendlichen und Erwachsenen.
Typhim Vi wird insbesondere für Reisende in dauerverseuchte Gebiete empfohlen (z. B. Entwicklungshelfer, Katastrophenhelfer), vor allem dann, wenn am Zielort schlechte hygienische Verhältnisse herrschen (Wasserversorgung).
Eigenschaften und Wirkungsweise
Die in Typhim Vi enthaltenen gereinigten Bestandteile von Salmonella typhi Ty 2 veranlassen das Immunsystem, körpereigene Abwehrstoffe (Antikörper), die gegen die Typhus-Erreger gerichtet sind, zu produzieren.
Im Falle eines späteren Kontaktes mit Typhus-Erregern schützen diese Antikörper vor der Erkrankung an Typhus.
Die Impfung kann hygienische Maßnahmen nicht ersetzen.
Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?
Typhim Vi darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie bzw. Ihr Kind allergisch gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels oder Formaldehyd (ein Produktionsrückstand) sind,
- wenn nach einer früheren Verabreichung des Impfstoffs oder eines Impfstoffs mit denselben Inhaltsstoffen lebensbedrohliche Reaktionen aufgetreten sind,
- wenn eine fieberhafte Erkrankung oder akute Infektion vorliegt. In diesem Fall muss die Impfung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie bzw. Ihr Kind mit Typhim Vi geimpft werden,
- wenn nach früheren Impfungen mit ähnlichen Impfstoffen innerhalb von 48 Stunden schwere Nebenwirkungen aufgetreten sind,
- falls Sie bzw. Ihr Kind bei einer früheren Injektion in Ohnmacht gefallen sind. Eine Ohnmacht kann (vor allem bei Jugendlichen) nach oder sogar vor jeder Injektion mit einer Nadel auftreten,
- wenn Sie bzw. Ihr Kind an einer Blutgerinnungsstörung leiden (wie z. B. der Bluterkrankheit, bei einer verminderten Anzahl der Blutplättchen oder durch eine blutgerinnungshemmende Behandlung), da nach Verabreichung des Impfstoffs in den Muskel die Gefahr von lokalen Blutungen besteht,
- wenn bei Ihnen bzw. Ihrem Kind das körpereigene Abwehrsystem durch medikamentöse oder sonstige Behandlungen geschwächt ist oder wenn Sie bzw. Ihr Kind eine Erkrankung des Abwehrsystems haben. In diesen Fällen kann die Antikörperbildung eingeschränkt sein. In diesen Fällen wird eine Verschiebung der Impfung bis nach Beendigung der Erkrankung oder Behandlung empfohlen. Wenn Sie bzw. Ihr Kind an einer HIV-Infektion oder an einer chronischen Immunschwächekrankheit wie z. B. AIDS leiden, empfiehlt sich eine Impfung, auch wenn die Antikörperbildung eingeschränkt sein kann,
- wenn Sie bzw. Ihr Kind eine Überempfindlichkeit gegenüber Casein haben, da der Impfstoff Spuren von Casein als Restmenge aus der Herstellung enthalten kann.
Der Impfstoff schützt vor einer Infektion verursacht durch Salmonella typhi, jedoch nicht gegen Salmonella paratyphi A oder B oder gegen nicht typhoidale Salmonellen.
Wie bei anderen Impfstoffen auch sind nach Impfung mit Typhim Vi möglicherweise nicht alle geimpften Personen vollständig geschützt.
Die Impfung soll mindestens 2 Wochen vor einer möglichen Ansteckung mit Salmonella typhi erfolgen.
Weitere Hinweise für medizinisches Fachpersonal finden sich am Ende dieser Gebrauchsinformation.
Kinder
Bei Kindern unter 2 Jahren ist die Impfung häufig wirkungslos und daher nicht zu empfehlen. Kinder zwischen dem 2. und 5. Lebensjahr sind nur bei konkretem Infektionsrisiko zu impfen.
Anwendung von Typhim Vi zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie bzw. Ihr Kind andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Im Falle einer zeitgleichen Verabreichung mit einem anderen Impfstoff sind unterschiedliche Injektionsstellen zu wählen.
Typhim Vi kann zeitgleich mit anderen gebräuchlichen Impfstoffen verabreicht werden (Gelbfieber, Diphtherie, Tetanus, Poliomyelitis, Tollwut [in Vero-Zellen gezüchtet], Meningitis A + C, Hepatitis A und Hepatitis B).
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Über die Anwendung von Typhim Vi während Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine Erfahrungen vor. Eine Impfung darf nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch Ihren Arzt erfolgen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurde nicht untersucht, ob die Verabreichung von Typhim Vi Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen hat.
Typhim Vi enthält Natrium.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Impfdosis, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.
Wie wird es angewendet?
Dosierung
Eine einmalige Gabe einer Impfdosis zu 0,5 ml gewährt einen Schutz für eine Dauer von bis zu 3 Jahren.
Art der Anwendung
Typhim Vi wird vom Arzt in den Muskel (intramuskulär), vorzugsweise in den Muskel des Oberarmes, verabreicht.
Unter besonderen Umständen (Blutgerinnungsstörungen) kann der Impfstoff auch tief unter die Haut (subkutan) verabreicht werden.
Typhim Vi darf nicht in die Haut (intradermal) oder in ein Blutgefäß (intravasal) verabreicht werden.
Weitere Hinweise für medizinisches Fachpersonal finden sich am Ende dieser Gebrauchsinformation.
Was sind mögliche Nebenwirkungen?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Schwerwiegende allergische Reaktionen:
Anaphylaktische, anaphylaktoide Reaktionen, einschließlich Schock, welche eines oder mehrere der folgenden Symptome beinhalten können:
- Urtikaria, Hautausschlag,
- Schwellung des Gesichts und/oder des Nackens,
- Atembeschwerden, blaue Verfärbung der Zunge oder Lippen,
- niedriger Blutdruck, erhöhte Herzfrequenz und schwacher Puls, Kältegefühl der Haut, Schwindelgefühl und eventuell Ohnmacht.
Die Symptome treten meist direkt nach der Injektion auf, wenn die betreffende Person sich noch im Krankenhaus oder beim Arzt befindet. Wenn eines der Symptome auftritt, nachdem Sie den Ort verlassen haben, an dem Sie die Injektion erhalten haben, suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf.
Andere Nebenwirkungen:
Die meisten Nebenwirkungen traten innerhalb von 3 Tagen nach der Impfung auf. Die meisten Reaktionen verschwanden innerhalb von 1 bis 3 Tagen nach dem Auftreten wieder. Sie wurden mit folgender Häufigkeit berichtet:
Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Personen betreffen Häufig: kann bis zu 1 von 10 Personen betreffen Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Personen betreffen
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Gemeldete Nebenwirkungen | Kinder und Jugendliche 2-17 Jahre | Erwachsene 18 Jahre |
Häufigkeit | Häufigkeit | |
Schmerzen an der Injektionsstelle | Sehr | häufig |
Rötung an der Injektionsstelle (Erythem), Schwellung an der Injektionsstelle/Odem. Verhärtung an der Injektionsstelle (Induration) | Sehr häufig | Häufig |
Kopfschmerzen | Sehr häufig | Häufig |
Muskelschmerzen (Myalgie) | Sehr | häufig |
Allgemeines Unwohlsein (Malaise) | Häufig | Sehr häufig |
Ermüdung, ungewöhnliches Schwächegefühl (Asthenie) | Häufig | Sehr häufig |
Fieber | Häufig | - |
Juckreiz an der Injektionsstelle (Pruritus an der Injektionsstelle) Serumkrankheit: Gelenkschmerzen, | Nicht | Gelegentlich bekannt |
* Diese Symptome treten im Allgemeinen 2–4 Wochen nach der Impfung auf.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5
1200 Wien Österreich
Fax: +43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/
anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Wie soll es aufbewahrt werden?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Im Kühlschrank lagern (2 °C–8 °C).
Nicht einfrieren. Eingefrorener Impfstoff muss vernichtet werden.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Typhim Vi kann bei der Abgabe an Patienten kurzfristig außerhalb des Kühlschranks transportiert oder aufbewahrt werden, Temperaturen über 25 °C sowie direkte Sonneneinwirkung sind jedoch strikt zu vermeiden.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton/Etikett nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Weitere Informationen
Was Typhim Vi enthält
Der Wirkstoff ist: gereinigtes Vi-Kapselpolysaccharid von Salmonella typhi Ty 2. Gereinigtes Vi-Kapselpolysaccharid von Salmonella typhi Ty 2 ………………….. 0,025 mg pro Impfdosis (0,5 ml).
Die sonstigen Bestandteile sind:
Phenol, Natriumchlorid, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Natriumdihydrogenphosphat- Dihydrat, Wasser für Injektionszwecke.
Wie Typhim Vi aussieht und Inhalt der Packung
Typhim Vi Injektionslösung ist eine klare, farblose Flüssigkeit, frei von sichtbaren Partikeln mit einem pH-Wert von 6,5–7,5.
0,5 ml Injektionslösung in einer Einzeldosis-Fertigspritze (Typ I Glas) mit Kolben (Bromochlorobutyl-, Bromobutyl- oder Chlorobutyl-Elastomer), befestigter Kanüle und Nadelschutz (Polyisopren-Elastomer).
0,5 ml Injektionslösung in einer Einzeldosis-Fertigspritze (Typ I Glas) mit Kolben (Bromochlorobutyl-, Bromobutyl- oder Chlorobutyl-Elastomer) und Verschlusskappe (Bromochlorobutyl- oder synthetisches Isopren-Bromobutyl-Elastomer), ohne Kanüle.
0,5 ml Injektionslösung in einer Einzeldosis-Fertigspritze (Typ I Glas) mit Kolben (Bromochlorobutyl-, Bromobutyl- oder Chlorobutyl-Elastomer) und Verschlusskappe (Bromochlorobutyl- oder synthetisches Isopren-Bromobutyl-Elastomer), mit 1 oder 2 separaten Kanülen (für jede Spritze).
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Sanofi Pasteur Europe
14 Espace Henry Vallée
69007 Lyon
Frankreich
Vertrieb in Österreich
Sanofi-Aventis GmbH, 1220 Wien
Tel.: +43 (1) 80185-0.
Z. Nr.: 2 00093
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2019.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Vor der Injektion jeglichen biologischen Produkts sind alle bekannten Vorkehrungen zur Vermeidung einer allergischen oder anderen Reaktion zu treffen.
Wie bei allen injizierbaren Impfungen müssen geeignete Mittel zur Überwachung und Behandlung von anaphylaktischen Reaktionen nach Gabe des Impfstoffs bereitstehen.
Als Vorsichtsmaßnahme muss eine Epinephrin-Injektion (1 : 1.000) im Falle einer unerwarteten anaphylaktischen oder schwerwiegenden allergischen Reaktion unverzüglich verfügbar sein.
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln in derselben Spritze gemischt werden.
Den Impfstoff vor Verabreichung Zimmertemperatur erreichen lassen.
Bei Fertigspritzen ohne Kanüle wird eine Kanüle mit einer Viertelumdrehung fest auf die Fertigspritze aufgesetzt.
Jede Verabreichung ist mittels beigefügter Selbstklebeetikette in der Krankengeschichte oder im Impfpass zu dokumentieren.
Auf die der aktuellen österreichischen Impfempfehlung (www.bmgf.gv.at) entsprechende Aufklärungspflicht wird hingewiesen.
Zuletzt aktualisiert: 22.02.2021