Hydrocortison
Allgemein
ATC Code | A01AC03, A07EA02, C05AA01, D07AA02, D07XA01, H02AB09, S01BA02, S01CB03, S02BA01 |
Löslichkeit | gering in Wasser |
Chemisch
Summenformel | C21H30O5 |
Molare Masse (g·mol−1) | 362,47 |
Aggregatzustand | fest |
Schmelzpunkt (°C) | 212–213 |
CAS-Nummer | 50-23-7 |
PUB-Nummer | 5754 |
Drugbank ID | DB00741 |
Beschreibung
Hydrocortison ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Glucocorticoide. Zu den Anwendungsgebieten gehören Erkrankungen wie Nebennierenrindeninsuffizienz, adrenogenitales Syndrom, hohe Kalziumspiegel im Blut, Schilddrüsenentzündungen, rheumatoide Arthritis, Dermatitis, Asthma und COPD. Es ist die Behandlung der Wahl bei der Nebennierenrindeninsuffizienz. Es kann durch den Mund, topisch oder durch Injektion verabreicht werden.
Pharmakologie
Pharmakodynamik
Hydrocortison wirkt aufgrund seiner strukturellen Ähnlichkeit zu körpereigenen Glucocorticoiden. Ungebunden kann es die Membran der Zelle durchdringen und dann mit hoher Affinität an intrazelluläre Glucocorticoid-Rezeptoren binden.
Die antiinflammatorische (entzündungshemmende) Wirkung wird durch einen Eingriff in den sogenannten Arachidonsäurestoffwechsel erreicht. Hydrocortison bewirkt, dass am Ende dieses Stoffwechsels weniger Prostaglandine und Leukotriene produziert werden. Diese sind maßgeblich am Entzündungsgeschehen des menschlichen Körpers beteiligt.
Hydrocortison wirkt antiallergisch, indem es die Freisetzung von Histamin verhindert und gleichzeitig die Zahl und Aktivität von bestimmten B- und T-Lymphozyten verringert.
Pharmakokinetik
Die Absorption und Bioverfügbarkeit variieren je nach Darreichungsform. Die Plasmaproteinbindung beträgt rund 90%. Die Metabolisierung erfolgt in der Leber und wird durch Enzyme der CYP450 Familie katalysiert. Die Ausscheidung erfolgt über die Nieren.
Toxizität
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen können Stimmungsschwankungen, erhöhtes Infektionsrisiko und Schwellungen sein.
Bei langfristiger Anwendung sind häufige Nebenwirkungen Osteoporose, Magenverstimmung, körperliche Schwäche, leichte Blutergüsse und Hefe-Infektionen.
Eine Verwendung während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen.
Toxikologische Daten
LD50 (Maus, intraperitoneal): 150 mg·kg−1