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Chlorhexidin

Allgemein

ATC Code A01AB03, B05CA02, D08AC02, D09AA12, G04BX19, R02AA05, S01AX09, S02AA09, S03AA04
Löslichkeit schwer löslich in Wasser

 

Chemisch

Summenformel C22H30Cl2N10
Molare Masse (g·mol−1) 505,45
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 134–136
PKS Wert 10,78
CAS-Nummer 55-56-1
PUB-Nummer 9552079
Drugbank ID DB00878

 

Beschreibung

Chlorhexidin ist ein Desinfektionsmittel und Antiseptikum, das zur Hautdesinfektion vor Operationen und zur Sterilisation von chirurgischen Instrumenten verwendet wird. Es kann sowohl zur Desinfektion der Haut des Patienten als auch der Hände des medizinischen Personals verwendet werden. Es wird auch zur Reinigung von Wunden, zur Verhinderung von Zahnbelag, zur Behandlung von Hefepilzinfektionen im Mund und zur Verhinderung der Verstopfung von Harnkathetern verwendet. Es wird meist als Flüssigkeit, seltener als Pulver verwendet. Chlorhexidin ist wirksam gegen eine große Anzahl von Mikororganismen, jedoch ist es unwirksam gegen bakterielle Sporen.

 

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Die antimikrobielle Breitbandwirkung von Chlorhexidin ist auf seine Fähigkeit zurückzuführen, mikrobielle Zellmembranen zu zerstören. Das positiv geladene Chlorhexidin-Molekül reagiert mit negativ geladenen Phosphatgruppen auf mikrobiellen Zelloberflächen und in der Zellmembran. Diese Reaktion zerstört die Integrität der Zellwand, wodurch das Cytosol (Zellinhalt) austritt. Zudem dringt Chlorhexidin auch selbst in die Zelle, was zu einer Ausfällung von zytoplasmatischen Komponenten (Enzyme und andere Proteine) und schließlich zum Zelltod führt.

Pharmakokinetik

Chlorhexidin wird nur topisch (oberflächlich) und im Mundraum angewandt. Im Normalfall passiert es nicht die Hautbarriere, weshalb es auch keine Daten zur Absorption und Metabolisierung dieses Stoffes gibt. Bei der Anwendung im Mund kann es zu einer minimalen systemischen Resorption kommen, die allerdings keine Auswirkungen zeigt.

 

Toxizität

Nebenwirkungen

Zu den Nebenwirkungen können Hautreizungen, Zahnverfärbungen und allergische Reaktionen gehören. Bei direktem Kontakt kann es zu Augenproblemen kommen. 

Die Verwendung in der Schwangerschaft stellt kein Risiko dar. 

Toxikologische Daten

LD50 (Ratte, i.v.):  21 mg·kg−1